Schloß Waldenstein

Schloß Waldenstein
Nordseite vom Fuße des Schlossberges
Nordseite auf Höhe Zufahrtsstraße
Lageskizze

Schloss Waldenstein liegt bei Bad Sankt Leonhard im Lavanttal und Wolfsberg im östlichen Kärnten (Österreich). Um 1150 wurde es im Auftrag des Bistums Bamberg als Burg erbaut. Vom 12. bis zum 17. Jahrhundert waren die Herren Ungnad von Sonnegg die Lehnsträger und Besitzer von Waldenstein. Sie ließen die Burg im 15. Jahrhundert zum Schloss im gotischen Stil umbauen. Im 16. Jahrhundert war Waldenstein ein Zentrum der Reformation.

Inhaltsverzeichnis

Schloss Waldenstein und die Reformationszeit

Hans von Ungnad investierte den Großteil seines Vermögens in eine Druckerei in Urach bei Tübingen. Dort übersetzte der aus der Gegend von Laibach stammende evangelische Landpfarrer Primus Trubar, der als Schöpfer der slowenischen Schriftsprache gilt, mit Hilfe Georg Dalmatins die Schriften Luthers, um die umstrittene Reformationslehre auch in seinem Heimatland Slowenien zu verbreiten. Als die Druckanstalt in Urach aufgelassen wurde, sollen eine Druckerpresse und die alten glagolitischen, cyrillischen und lateinischen Lettern nach Waldenstein gebracht worden sein. Über den weiteren Verbleib des Druckmaterials ist aber nichts Sicheres bekannt. Es wurde vermutet, dass später die Soldaten Napoleons, die im frühen 19. Jahrhundert Teile des Lavanttals besetzten, die Ungnadsche Druckerpresse nach Paris verschleppten. Hans Ungnad, der die Reformation der Slowenen ermöglicht und letztlich auch finanziert hatte, verließ 1557 sein Heimatland Kärnten und zog nach Winternitz in Böhmen, wo er 1564 starb. 1607 starb mit Simon Ungnad der letzte männliche Spross des Adelsgeschlechts.

Kärntner Heimatlied

1835 vertonte der Wolfsberger Josef Ritter von Rainer-Harbach auf Schloss Waldenstein ein Gedicht von Johann Thaurer Ritter von Gallenstein. Das Lied wurde 1911 offiziell zum Kärntner Heimatlied erklärt.

Bergbauzentrum

Im Jahr 1851 erwarb Graf Hugo Henckel von Donnersmarck das Schloss. Er forcierte den alten Bergbau im Waldensteiner Graben. Noch heute widmet man sich dort dem Abbau von Eisenglimmer, der vor allem bei der Herstellung hochwertiger Metall- und Rostschutzfarben Verwendung findet.

Literatur

  • Werner Thelian: Bad St. Leonhard - Stadt mit Geschichte und Kultur. 1995.

46.927514.8869444444447Koordinaten: 46° 55′ 39″ N, 14° 53′ 13″ O


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