Schneebiegl

Schneebiegl

Rolf Schneebiegl, bürgerlich: Roland Richard Gottfried Leo Schneebiegl (* 8. Juni 1924 in Rodisfort bei Karlsbad; † 10. August 2004 in Bühl), war ein deutscher Musiker der volkstümlichen Musik und des Jazz (Vibraphon, Trompete). Er war der Gründer und Leiter der Original Schwarzwaldmusikanten, welche im badischen Teil des Schwarzwaldes zu Hause ist.

Schneebiegl war seit 1964 in zweiter Ehe verheiratet mit Felicitas. Das Paar hat zwei Söhne (Olaf und Thomas) und eine Tochter (Stefanie). Aus erster Ehe stammt der Sohn Wolfgang.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schneebiegl wurde im damaligen Böhmen als Sohn eines bayerischen Vaters und einer böhmischen Mutter geboren. Mit 10 Jahren besuchte er die Musikschule, wo er Waldhorn, Klavier, Violine sowie Harmonielehre studierte. Mit 17 war er Hornist im städtischen Orchester Brüx. Im Zweiten Weltkrieg war er Soldat und wurde 1943 in Russland verwundet, so dass er nicht mehr an die Front musste und daher in den Offizierskasinos Klavier, Akkordeon und Kontrabass spielen konnte. Anschließend war er Mitglied in einem Kur- und Symphonieorchester. Nach dem 2. Weltkrieg kam er nach Bayern.

Im Jazz spielte er bei Hans Rosenfelder 1947 und Freddie Brocksieper (1948). 1948 gründete er in München zusammen mit Max Greger das Enzian-Sextett und 1952 trat er als Trompeter in das Orchester Kurt Edelhagen ein, der seinerzeit die Bigband des Südwestfunks in Baden-Baden leitete. Einige Mitglieder des Orchesters spielten in ihrer Freizeit volkstümliche Weisen und so kam man auf die Idee, ein entsprechendes Blasorchester zu gründen. So entstanden die „Original Schwarzwaldmusikanten“. Bei ihnen spielte einige Jahre später auch der als Solist erfolgreiche Walter Scholz. Schneebiegl spielte auch noch unter Eddie Sauter in der SWF-Bigband und unter Rolf-Hans Müller im SWF-Tanzorchester, hatte eigene Jazz-Combos, spielte mit Hans Koller und 1964 mit Friedrich Gulda und im NDR Jazz-Workshop.

Die Schwarzwaldmusikanten nahmen eigene Schallplatten auf und konnten bald zahlreiche Preise gewinnen, unter anderem den „Preis der Deutschen Phonoakademie“ als bestes Blasorchester. Bis in die 1970er Jahre war das Orchester auch in mehreren Fernseh- und Rundfunkveranstaltungen zu hören und zu sehen.

Erfolgstitel

  • Die Teufelszunge (zusammen mit Walter Scholz)
  • Die Post im Walde (zusammen mit Walter Scholz)
  • Honigkuchenherzle
  • Affentaler Polka
  • Die Schwarzwalduhr in meinem Elternhaus
  • Der Holzwurm
  • Gartenfest-Polka
  • Mit trinket e Viertele
  • Schwarzwaldmusikanten-Marsch

Diskografie

Alben (Auswahl)

  • Heimatklänge
  • O Schwarzwald, o Heimat
  • Sonntagskonzert
  • Musikus
  • Sie wünschen - wir spielen

Literatur

  • Bohländer u.a. Reclams Jazzlexikon 1989

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