Schneller, höher, Weidner

Schneller, höher, Weidner
Schneller, höher, Weidner
Studioalbum von Der W
Veröffentlichung 25. April 2008
Label 3R Entertainment
Format CD, Vinyl[1], Download
Genre Hard Rock
Anzahl der Titel 14
Laufzeit 54:19

Besetzung

Gesang: Stephan Weidner, Nina C. Alice
Schlagzeug: J.C. Dwyer, Peter Zettl
Bass: Stephan Weidner, Gary Meskil
Gitarre: Rupert Keplinger, Tom Klimchuck, Jacob Binzer
Violine: Ralf Hübner
Viola: Olga Hübner
Cello: Liudmila Fireguina

Produktion Stephan Weidner
Chronologie
Schneller, höher, Weidner Autonomie!
(2010)
Singleauskopplung
18. April 2008 Geschichtenhasser

Schneller, höher, Weidner ist der Name des ersten Soloalbums von Stephan Weidner, dem früheren Kopf und Bassisten der Band Böhse Onkelz.

Es erschien 2008 bei dem Label 3R Entertainment und erreichte Platz 2 der deutschen Album-Charts. Im Jahr 2011 erhielt es für mehr als 100.000 verkaufte Einheiten in Deutschland eine Goldene Schallplatte.[2]

Inhaltsverzeichnis

Entstehungsgeschichte

Laut Stephan Weidner entstand erstes Material zum Album bereits Mitte der 1990er Jahre. In dieser Zeit hatte er viele Ideen, die er mit der Band Böhse Onkelz nicht realisieren konnte. Daraus entstanden Pläne, ein Soloalbum zu veröffentlichen.

Dieses Material arbeitete er nach dem Ende der Böhsen Onkelz 2005 gemeinsam mit Rupert Keplinger, langjähriger Gitarrist von Peter Maffay aus. Zusätzlich lud er sich andere Künstler ins Studio ein, beispielsweise die US-amerikanische Band Pro-Pain und die Sängerin Nina C. Alice von Skew Siskin, um die Songs einzuspielen. Im April 2008 wurde das Album fertig gestellt.

Das Album erschien am 25. April 2008 auf dem Label 3R Entertainment. Eine Schallplatten-Version ist auf 2000 Exemplare limitiert und erschien am 20. März 2009. Die Vinylversion enthält zusätzlich die Lieder Heiss, Du kannst es und Wer hasst dich?.

Musikstil

Das Album verbindet den Onkelz-typischen Hard Rock mit modernen Elementen. Während im Opener des Albums quasi die Vorgängerband fortgeführt wird, sind die nächsten Lieder eher untypisch. So ist die Singleauskopplung Geschichtenhasser wesentlich positiver und fröhlicher als Weidners früheres Schaffen. Tränenmeer verarbeitet Elemente des Trip Hop und enthält Streicherpassagen.[3]

Covergestaltung

Das Cover ist wie das gesamte Album in Schwarz gehalten und recht simpel. Das gesamte Album steckt in einer Hülle, die Ausrisse des Bildes auf dem Cover zeigt. Dieses Bild besteht aus einem „Lorbeerkranz aus Stacheldraht“, einem W in ihm und dem Albumtitel auf Bändern rechts und links des Titels. Ist das Album in der Hülle, so sieht man nur den Lorbeerkranz.[4]

Titelliste

# Titel Länge
1 Der W Zwo Drei 2:59
2 Geschichtenhasser 3:27
3 Waffen und Neurosen 4:10
4 Asche zu Asche 5:23
5 Tränenmeer 4:04
6 Mein bester Feind 3:25
7 Angst 4:28
8 Stille Tage im Klischee 3:32
9 Schatten 3:28
10 Bitte töte mich 3:33
11 Zwischen Traum und Paralyse 4:11
12 Liebesbrief 2:46
13 Ein Lied für meinen Sohn 4:16
14 Pass gut auf dich auf 4:27

Einzelne Lieder

Der W Zwo Drei

Der Opener des Albums ist eine im alten Böhsen-Onkelz-Stil gehaltene Selbstbeweihräucherung, die einen Bezug zu den Onkelz-Werken aufbauen soll.[5]

Geschichtenhasser

In dem Lied geht es größtenteils um Weidners Vergangenheit und um die Titel auf seinem Album. So seien diese „nicht zum einschlafen“: „Alles was ich sage, hilft dir, nicht einzuschlafen.“ Das Lied wurde im Vorfeld des Albums als Hörprobe veröffentlicht und war die erste Single des Albums, inklusive einem Video.

Waffen und Neurosen

Das Lied behandelt das Thema Amoklauf. Laut Edmund Hartsch ist der Song durch seine düstere Atmosphäre ein Stück, das aus dem Rahmen fällt.[6]

Asche zu Asche

Stephan Weidner besingt hier das Ende der Onkelz und wie er mit diesem heute umgeht. Er betont gleichzeitig, dass es kein Zurück gibt. Nach dem Ende der Onkelz hatte es besonders in Webforen viele Stimmen gegeben, die sich eine Rückkehr der Band erhofften. Mit diesem Lied stellte Weidner schließlich klar, dass es für ihn endgültig war.

„Der Traum ist ausgeträumt, keine Sekunde habe ich bereut. (..) Ich schmecke die Onkelz auf der Zunge und im Herz. (...) Doch es ist aus, mein Freund!“

Tränenmeer

Das Lied entstand unter dem Eindruck der Jahrtausendwende und der zahlreichen Katastrophen-/Weltuntergangszenarien. Am Schluss wollte Weidner einen Reim mit Bezug zur Trilogie Illuminatus! einbauen: „Das leere Wort mit sich selbst multipliziert - das Eschaton immanentisiert.“ Der Reim schaffte es allerdings nicht mehr in den Text.[6]

Mein bester Feind

In diesem Lied besingt Stephan sein Verhältnis zu einem ehemaligen guten Freund („hast du am Ende vergessen, wer du warst?“) (vermutlich Matthias Röhr), er versucht hier mit einem Streit abzuschließen und ihm zu vergeben. Er könne jedoch nicht vergessen was war, deswegen schreibt er sich mit diesem Lied seine Gefühle und Meinungen zum Thema von der Seele.

Stille Tage im Klischee

Der Song handelt von der Feigheit, vor seinen Problemen wegzulaufen, indem man versucht sie „im Alkohol zu ertränken“. Weidner wählt hier auch ein bekanntes Zitat: „Sorgen ersaufen, ja, trinken wirkt Wunder, doch sie sind nicht ertrunken, ich tauch' sie nur unter.“ Der Titel ist eine Anspielung auf Henry Millers Stille Tage in Clichy.[6]

Schatten

Dieses Lied soll jedem helfen, mit der Vergangenheit abzuschließen, welche vielleicht durch unangenehme Dinge geprägt war. Stephan Weidner berichtet davon, wie man ständig von der Vergangenheit eingeholt werden kann und wie schwer es ist, ihr zu entkommen. Am Ende bestärkt er jedoch den Hörer, indem er ihm Tipps gibt, wie er die Vergangenheit hinter sich lassen kann. Man solle nie „vergessen zu vergessen“. Es sei an der Zeit aus dem „Schatten und seinen Fesseln“ zu treten, denn „gestern gehört dem Tod“ und es gibt nichts, was man noch brauchen könne.

Bitte töte mich

Das einzige Lied, was im Duett gesungen wird, seine Partnerin ist hierbei Nina C. Alice. Weidner singt vom Ende einer Liebesbeziehung, nach welcher er sich von der Frau Liebe oder Hass wünscht, jedoch nicht irgendetwas. Der Hörer wird direkt angesprochen, ihm wird die Frage gestellt, ob er auch das hasst, was er bekommt.

Zwischen Traum und Paralyse

Markus Löffel, bekannt unter seinem Künstlernamen Mark Spoon, war ein guter Freund der Onkelz und unter anderem auch für die V.I.P.-Betreuung am Abschiedsfestival der Böhsen Onkelz zuständig. Weidner kannte Löffel bereits in seiner Jugendzeit. Diesen Titel widmete Weidner ihm und singt darin über seine Gefühle über den Tod von Löffel im Januar 2006.[6]

Ein Lied für meinen Sohn

Weidner widmet dieses Lied - wie der Name schon sagt - seinem Sohn Elvis. Er betont, wie sehr er ihn liebt: „Ich liebe dich, mehr als Worte sagen, in jedem Atemzug, bis ans Ende meiner Tage.“

Pass gut auf dich auf

Der Song handelt von der Trennung Weidners von seiner Frau und die dadurch entstandenen Veränderungen in seinem Leben. „Seltsam fremd in einer einst vertrauten Welt.“ Er dient als ruhiger Ausklang des Albums.[5]

Charterfolge und Single

Chartplatzierungen Erklärung der Daten
Alben
Schneller, höher, Weidner
  DE 2 23.05.2008 (21 Wo.) [7]
  AT 17 09.05.2008 (4 Wo.) [8]
  CH 53 11.05.2008 (2 Wo.) [9]
Singles
Geschichtenhasser
  DE 19 25.04.2008 (6 Wo.) [10]

Das Album platzierte sich in der 20. Kalenderwoche des Jahres 2008 auf Position 2 der deutschen Charts und belegte in den folgenden Wochen die Plätze 7; 8 und 13. Insgesamt hielt sich der Tonträger 21 Wochen in den Top 100. Auch in den Nachbarländern Österreich und Schweiz konnte Schneller, höher, Weidner auf Platz 17 bzw. 53 für 4 bzw. 2 Wochen in die Charts einsteigen.

Die Single Geschichtenhasser erschien im Vorfeld des Albums im Online-Shop iTunes als Komplettpaket, inklusive der Songs Du kannst es (Non-Album-Track), Liebesbrief, Pass gut auf dich auf (Remix) und Wer hasst dich? (iTunes-Exklusiv-Bonustrack). Aus vertraglichen Gründen wurde die Single aber auch in anderen Shops veröffentlicht. Dort fehlte allerdings das Video und ein Bonustrack.[11] Der physische Tonträger erschien am 18. April 2008 und enthielt alle Bonustracks der iTunes-Version plus das Musikvideo von Zoran Bihac. Das Artwork der Single wurde von Peer Koch entworfen. Die Single erreichte Platz 19 der deutschen Charts und hielt sich 6 Wochen in den Top 100.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 2LP mit den 3 Bonustracks inklusive. Veröffentlichung: 20. März 2009 [1]
  2. DE: Gold
  3. Review auf Laut.de
  4. Albumcover bei amazon.de
  5. a b Stephan Weidner und Edmund Hartsch: Track Attack II auf dem offiziellen Blog vom 28. März 2008
  6. a b c d Stephan Weidner und Edmund Hartsch: Die ersten Titel… auf dem offiziellen Blog vom 14. März 2008
  7. Charts Deutschland
  8. Charts Österreich
  9. Charts Schweiz
  10. Chartverfolgung Geschichtenhasser bei musicline.de
  11. Anleitung zum “Geschichtenhasser”-Download auf dem offiziellen Blog vom 8. April 2008

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