Schoeler-Schlösschen

Schoeler-Schlösschen
Das Schoeler-Schlösschen in Berlin-Wilmersdorf

Das Schoeler-Schlösschen ist das älteste noch erhaltene Gebäude im Berliner Ortsteil Wilmersdorf, dessen Anfänge bis 1752/1753 zurückreichen. Es befindet sich in der Wilhelmsaue 126.

Der damalige Wilmersdorfer Pfarrer Samuel Gottlieb Fuhrmann erhielt einen – seit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges ungenutzten – „wüsten“ Hof mit der Auflage, dort ein eingeschossiges Büdnerhaus als einfachen Fachwerkbau zu errichten und Maulbeerbäume für die Seidenraupenzucht anzupflanzen. Haus und Grundstück wechselten in der Folge mehrfach den Besitzer. 1765/1766 erfolgte der Umbau zu einem stattlichen barocken Landhaus, ein Stockwerk wurde aufgesetzt, Nebengebäude errichtet und ein großer Garten zum Wilmersdorfer See hin angelegt. 1893 geht das Haus an den bekannten Berliner Augenarzt Heinrich Schoeler, der hier bis zu seinem Tode im Jahr 1918 wohnte und zum Namensgeber des Anwesens wurde. 1929 erwarb eine Wohnungsbaugesellschaft einen Teil des Grundstücks und errichtete dort große Wohnblocks, das Haus und ein Teil des Parks kamen in städtischen Besitz und wurden vom Bezirksjugendamt für verschiedene Zwecke genutzt. 1935 wurde das Gebäude um ein zweites – im Stil den unteren Geschossen angeglichenes – Stockwerk erweitert und von der Hitlerjugend sowie als Heimatmuseum genutzt. Von 1946 bis 2003 wurde das Haus als Kindertagesstätte genutzt; seit einem Brand im Februar 2003 stand das Gebäude leer.

Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf will das unter Denkmalschutz stehende Gebäude in Zusammenarbeit mit der privaten Stiftung Denkmalschutz Berlin restaurieren. Letztere bestand als Voraussetzung für ihr Engagement darauf, dass das Gebäude unter Abriss des zweiten Stockwerks in seinen barocken Urzustand zurückgebaut werden müsse. Nachdem sie sich vorher noch dagegen ausgesprochen hatte, genehmigte die Oberste Denkmalschutzbehörde von Berlin im Februar 2007 unter politischem Druck den Abriss des obersten Stockwerks. Im Schoeler-Schlösschen sollen später u. a. die ca. 8000 Bände umfassende Büchersammlung von Altbundespräsident Johannes Rau untergebracht und Künstler vorgestellt werden.

Am 29. Januar 2010 fand unter Beteilung des Vorstandes der Stiftung Denkmalschutz Berlin sowie zahlreichen Vertretern aus der kommunalen Kulturpolitik, der Kunstwissenschaft und der am Projekt beteiligten Gewerke das Richtfest des rekonstruierten Dachstuhls statt. Die Bauarbeiten am Gebäude sind in vollem Gange.

Am 17. Januar 2011 erhielt die Stiftung Denkmalschutz Berlin vom Essener Evonik-Konzern einen Scheck über 100.000 Euro zur Errichtung der Bibliothek.

Das Erdgeschoss wird vom Verein Lebenswege e.V. für Ausstellungszwecke, Vorträge und Aufführungen (Kultursalon) sowie als „Baustellen-Café“ genutzt. Zum 1. September 2011 schloss der Kultursalon einschließlich Café.

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