- Regression (Geologie)
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Als Regression (von lat. regredior, zurückschreiten) wird in der Geologie das allmähliche Zurückweichen eines Meeres infolge einer Anhebung von Landmassen oder durch die klimatisch bedingte Akkumulation von Wasser in Gletschern oder an Polkappen (eustatische Meeresspiegelschwankung) bezeichnet.
Im Gegensatz dazu steht die Transgression: Hier wandert die Küstenlinie landeinwärts, wenn es zu einer Anhebung des Meeresspiegels oder epirogenetisch zum Absinken des Festlands kommt. Die Transgression ist eine zunehmende Überflutung des Festlandes. So wurde z. B. die Entstehung der Nordsee maßgeblich beeinflusst durch die Flandrische Transgression (bis ca. 5000 v. Chr.), die Calais-Transgression (bis ca. 1000 v. Chr.) und die Dünkirchen-Transgression (dauert heute noch an), alle durch natürliche Klimaschwankungen verursacht. Ein weiteres Beispiel ist die Transgression am Bosporus vor ca. 9000 Jahren. Dadurch kam es zu einem Durchbruch und dem Zustrom von Salzwasser aus dem Mittelmeer in das Schwarze Meer. Spekulation bleibt bislang, ob dieser Einbruch katastrophal stattfand, und ob er mit der biblischen Sintflut in Verbindung gebracht werden kann.
Erdhistorisch bedeutsam sind Re- und Transgressionen für die Bildung vieler Sedimente. Erfolgt eine Transgression in ein Becken, das später vom Zufluss des Meeres getrennt wird, so können sich Salzschichten bilden. Insbesondere wechselnde Re- und Transgressionen können bis zu 1.000 Meter dicke Salzlagerstätten schaffen, wie beispielsweise im mitteleuropäischen Capitanium (Ende mittleres Perm, siehe auch Geologische Zeitskala (Tabelle)), in das Zechsteinmeer wiederholt nach Mitteleuropa transgredierte.
Siehe auch
Literatur
- Hans Murawski: Geologisches Wörterbuch. 8. Auflage. Ferd. Emke Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 978-3-432-84108-3, S. 181.
- Dieter Richter: Allgemeine Geologie. 3. Auflage. de Gruyter Verlag, Berlin – New York 1985, ISBN 3-110-10416-4, S. 191.
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