Schramma

Schramma
Fritz Schramma beim Kölner Ehrenamtstag im August 2007

Fritz Schramma (* 27. August 1947 in Köln-Nippes) ist ein deutscher Politiker (CDU) und Oberbürgermeister der Stadt Köln.

Schramma studierte an der Universität zu Köln Latein, Philosophie, Pädagogik. 1972 bis 1988 war er als Studienreferendar und Lehrer an verschiedenen Gymnasien in Köln-Rodenkirchen, Wesel und Hürth (Ernst-Mach-Gymnasium) tätig. Von 1988 bis 2000 war er Studiendirektor am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Pulheim, wo er Latein und Philosophie unterrichtete. Er ist Mitglied der CDU und seit 1989 Mitglied des Kölner Stadtrates.

Im Jahr 2000 übernahm Schramma, der das Amt des Ersten Bürgermeisters bekleidet hatte, gemeinsam mit Stadtdirektor Bernhard Wimmer (CDU) kommissarisch die Geschäfte des Oberbürgermeisters, nachdem der Amtsinhaber Harry Blum (CDU) überraschend verstorben war. In einer Stichwahl konnte er sich am 17. September 2000 gegen Anke Brunn durchsetzen, die kurzfristig aufgestellte Gegenkandidatin einer durch Korruptionsskandale erheblich geschwächten SPD, und wurde Kölner „Oberbürgermeister aus Zufall“, wie der Kölner Stadt-Anzeiger notierte[1]. Durch eine Besonderheit im kommunalen Wahlrecht in NRW beträgt Schrammas Amtszeit als Oberbürgermeister neun anstatt fünf Jahre. Er beendete die Amtszeit seines Vorgängers bis 2004 und leistete dann 2004 bis 2009 seine eigene ab, zu der er 2000 gewählt wurde.

Als Oberbürgermeister ist Schramma Mitglied zahlreicher Vereine und Verbände, sowie Schirmherr vieler Veranstaltungen in Köln[2].

Schramma ist verheiratet und hat eine Tochter. Sein Sohn Stephan wurde am 31. März 2001 in der Kölner Innenstadt als unbeteiligter Fußgänger bei einem Autounfall tödlich verletzt, der durch ein illegales Straßenrennen verursacht wurde.

Am 26. Mai 2008 wurde Fritz Schramma in Solingen mit dem Genç-Preis für friedliches Miteinander ausgezeichnet. In der Begründung der Jury wurde neben seinem dauerhaften Einsatz für Integration insbesondere seine Rolle als Vermittler bei den Auseinandersetzungen um den vom türkischen Staat organisierten Kölner Moscheebau hervorgehoben, den er gegen den Widerstand von Teilen der Bevölkerung und gegen heftige Kritik aus der eigenen Partei unterstützte.[3]

Nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchives am 3. März 2009 wurde Schramma wegen seiner Krisenpolitik heftig kritisiert. Daraufhin erklärte er am 29. März seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur zum Oberbürgermeister bei den anstehenden Kommunalwahlen.[4]

Ein Ermittlungsverfahren gegen Schramma wegen vermeintlicher unzulässiger Tonband-Mitschnitte bei Sitzungen des Koordinierungsstabes zum Einsturz des Historischen Stadtarchivs wurde nach wenigen Tagen von der Staatsanwaltschaft eingestellt. Schramma hatte angeführt, dies sei völlig offen geschehen und habe nur die Arbeit der Protokollführer erleichtern sollen. [5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Oberbürgermeister aus Zufall in: Kölner Stadt-Anzeiger, 29. März 2009
  2. Offizielle Übersicht der Mitgliedschaften, Funktionen, Tätigkeiten des Kölner Oberbürgermeisters
  3. Kölner gegen Moschee in geplanter Größe in: Kölner Stadt-Anzeiger, 19. Juni 2007
  4. Schramma tritt nicht mehr an in: Kölner Stadt-Anzeiger, 29. März 2009
  5. RP-Online

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