Schunkeln

Schunkeln
Menschen beim Schunkeln
(1953 in Leipzig)

Schunkeln ist die Bezeichnung für eine bestimmte rhythmische Bewegung im Takt eines dazu gesungenen Liedes oder zu Musik - meist im 3er Takt. Dabei haken die Teilnehmer sich mit den Armen unter und bewegen sich auf der Stelle hin und her, oft wird auch nur im Sitzen der Oberkörper bewegt. Das Schunkeln ist eigentlich nur im deutschen Sprachraum verbreitet (in der Schweiz fast gar nicht) und hat sich hier als Brauch vor allem im Karneval und bei Veranstaltungen mit volkstümlicher Musik etabliert.

Etymologisch wird der Begriff im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm vom Verb schaukeln und dem Substantiv Schaukel abgeleitet, die regional früher auch als Schunkel bezeichnet wurde, vor allem im Dialekt Thüringens und im Obersächsischen. In der Enzyklopädie von Johann Georg Krünitz aus dem 18. Jahrhundert ist das Verb schuckeln enthalten in der Bedeutung „schnell schaukeln“, ebenso im Wörterbuch der hochdeutschen Mundart bei Johann Christoph Adelung (1793). Als tanzähnliche Bewegung war das Schunkeln bis ins 19. Jahrhundert zumindest unter dieser Bezeichnung nicht bekannt.

Weblinks

 Commons: Schunkeln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Schunkeln – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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  • schunkeln — schunkeln:⇨schaukeln(1) schunkeln→schaukeln …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • schunkeln — Vsw erw. fach. (18. Jh.) Stammwort. Nasalierte Variante zu schaukeln. Schaukel. deutsch d …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • schunkeln — »schaukeln, ‹sich› hin und her wiegen«: Das besonders vom geselligen Singen im Karneval bekannte und zuerst im 18. Jh. belegte Verb ist eine niederd. und mitteld. Nebenform zu mdal. schuckeln »schaukeln« (vgl. ↑ Schaukel) …   Das Herkunftswörterbuch

  • schunkeln — V. (Aufbaustufe) sich bei jmdm. unterhaken und den Oberkörper im Takt der Musik hin und herbewegen (meist im Sitzen) Beispiel: Alle Leute im Saal schunkelten im Rhythmus der Musik …   Extremes Deutsch

  • schunkeln — schun|keln [ ʃʊŋkl̩n] <itr.; hat: sich in einer Gruppe mit untergehakten Armen gemeinsam im Rhythmus einer Musik hin und her wiegen: das [Karnevals]volk schunkelte auf der Straße und in den Sälen. * * * schụn|keln 〈V. intr.; hat〉 sich im… …   Universal-Lexikon

  • schunkeln — schụn·keln; schunkelte, hat geschunkelt; [Vi] <Personen> schunkeln mehrere Personen bewegen (besonders im Bierzelt o.Ä.) im Rhythmus der Musik den Oberkörper hin und her und hängen sich dabei mit den Armen bei den Nachbarn ein || K :… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • schunkeln — schunkelnintr 1.schaukeln.NasalierteFormnach»Schuckel=Schaukel«.Norddundmitteldseitdem18.Jh. 2.imWalzertaktuntergefaßthin undherschwingen;sichwiegen.EsisteineSchaukelbewegung.Seitdem19.Jh …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • schunkeln — schụn|keln ([sich] hin und her wiegen; landschaftlich für schaukeln); ich schunk[e]le …   Die deutsche Rechtschreibung

  • schaukeln — 1. auf und abschwingen, wippen; (schweiz.): [gi]gampfen; (südwestd.): gautschen; (bayr., österr.): hutschen. 2. a) hängen, sich hin und herbewegen, hin und herschwingen, hin und herwiegen, pendeln, schlenkern, schlottern, schwanken, schwingen;… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Schunkellied — Schụn|kel|lied, das: Lied, nach dessen Rhythmus man gut ↑ schunkeln (1 a) kann. * * * Schụn|kel|lied, das: Lied, nach dessen Rhythmus man gut ↑schunkeln (1 a) kann …   Universal-Lexikon

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