- Schusterlampe
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Die Schusterkugel ist ein mit Wasser gefüllter farbloser Glas-Kolben in Kugelform, welcher von Handwerkern, unter anderem von Schustern, bei Feinarbeiten vor allem in den Zeiten vor Einführung elektrischer Lichtquellen benutzt wurde, um eine Lichtverstärkung durch Bündelung einer diffusen Lichtquelle zu erreichen.
Das diffuse Licht der Sonne, einer Gas- oder Öllampe wurde so punktförmig auf eine Stelle fokussiert – ähnlich einer optischen Linse – um eine bessere Ausleuchtung des Arbeitsbereichs zu erzielen. Eine kleinere Version fand auch bei den ersten optischen Mikroskopen Verwendung. Auf diese Weise konnten auch die lichtschwachen Stunden des Tages während der Dämmerung zur Arbeit genutzt werden.
Neben dem Fokussieren war das Abkühlen der Lichtquelle ein in manchen Berufen erwünschter Effekt der Schusterkugel. So konnte man, auch mit temperaturempfindlichen Materialien, nah an einer starken Lichtquelle arbeiten.
Es gab auch Abänderungen der Schusterkugel. Zum Beispiel wurden vier solcher Kugeln um eine Lichtquelle wie z.B. einer Kerze aufgehängt, um das Licht zu vervielfältigen. Später wurden Experimente zur weiteren Verstärkung des Lichtscheins mittels zusätzlich in die Glaskugel eingebrachter Streu- oder Reflexionskörper (z.B. Metallspäne oder Grieß) durchgeführt; aus diesen Versuchen ging die erste Schneekugel hervor.
Literatur
- H. Dittmar-Ilgen - Warum platzen Seifenblasen?, Die Schusterkugel (historisch und physikalisch), Hirzel-Verlag, S. 125
- Roger Erb, Lutz Schön - Die Schusterkugel, Zur Didaktik der Physik und Chemie, UniversitÄat Gesamthochschule Kassel, Vortrag der GDCP-Tagung in Weingarten 1990
- Hans-Joachim Reupke, Wilhelm Schuldt - Physik, Natur und Technik, Teilband 1, Sekundarstufe 1, S. 165-167.
- J. Kuhn, A. Müller, E. Plochich - Schusterkugel, Freihandexperimente und Alltagsphänomene aus den Naturwissenschaften, Universität Landau 19. Juni 2003
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