- Schutzgebiete in Natur und Landschaftsschutz
-
Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz sind Gebiete, die durch öffentliches Recht geschützt sind und deren Schutzgüter Bestandteile der Natur oder Landschaft sind. Die Unterschutzstellung soll helfen die besondere Funktion dieser Gebiete oder Landschaftsbestandteile, wie zum Beispiel die Lebensraumfunktion für gefährdete Tiere und Pflanzen, zu sichern. Es gibt mehrere Schutzgebietskategorien, die sich vor allem nach Schutzzweck, Rechtsgrundlage und zuständiger Verwaltungsebene unterscheiden.
Situation in Deutschland
Flächenscharf und dauerhaft durch Rechtsverordnung für jedes Einzelobjekt ausgewiesen werden:
- Natura 2000-Gebiet (BNatSchG: § 32)
- Ramsar-Schutzgebiet (Ramsar-Konvention) - (Liste der Ramsar-Gebiete)
- Weltnaturerbe-Gebiet (rechtliche Stellung umstritten)
- Nationalpark (BNatSchG: § 24) - (Liste der Nationalparks)
- Biosphärenreservat (BNatSchG: § 25) - (Liste der Biosphärenreservate)
- Naturschutzgebiet (BNatSchG: § 23)
- Landschaftsschutzgebiet (BNatSchG: § 26)
- Naturpark (BNatSchG: § 27) - (Liste der Naturparks in Deutschland)
- Naturdenkmal (BNatSchG: § 28)
- Bei einem Naturdenkmal kann es sich um ein Einzelobjekt wie zum Beispiel einen Baum oder um eine abgegrenzte Fläche bis maximal 5 Hektar handeln. Letztere wird auch als Flächennaturdenkmal bezeichnet.
- Geschützter Landschaftsbestandteil (BNatSchG: § 29)
- Geschützter Landschaftsteil (Österreich)
- Waldschutzgebiete
- Meeresschutzgebiet
- Wasserschutzgebiet (WHG: § 19)
- Heilquellenschutzgebiet
Durch gesetzliche Merkmalsdefinition geschützte Gebiete sind:
- Gesetzlich geschütztes Biotop (BNatSchG: § 30)
- Gewässer und Uferzonen (BNatSchG: § 31)
- Horstschutzzone
Entsprechend ihrer unterschiedlichen Definition und Zielstellung können sich Objekte verschiedener Schutzgebietskategorien überlappen. Häufig kommt das z. B. bei Natura-2000-Gebieten und Naturschutzgebieten vor, ungebräuchlich ist es dagegen z. B. zwischen Naturschutzgebieten und Flächennaturdenkmalen. Änderungen am Status eines Objektes berühren nicht automatisch den Status eines Objektes anderer Kategorie auf der gleichen Fläche, z. B. bleibt nach Löschung eines Naturschutzgebietes der Status seiner gesetzlich geschützten Biotope erhalten.
Schutzgebiete auf nationaler und internationaler Ebene
Auf nationaler und internationaler Ebene nehmen Zahlen und Flächen von Schutzgebieten kontinuierlich zu. So sind etwa in EU-Europa 23% der Fläche, im Alpenraum 24% der Fläche als Schutzgebiete ausgewiesen. 2003 gehörten 149 Naturdenkmäler und 23 Denkmäler des Kultur- als auch Naturerbes der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes an.
Es gibt eine Reihe von internationalen Prädikaten, die Schutzgebiete erlangen können. Beispiele sind etwa die Zertifizierungen durch das vom WWF initiierte PANPark (Protected Area Network of Parks), welche auf eine Kombination von Wildniskonzept und touristischem Angebot ausgerichtet sind. Das vom Europarat vergebene Europadiplom weist Gebiete und Naturdenkmale von besonderer europäischer Bedeutung aus.
Eine international standardisierte Kategorisierung von Schutzgebieten wird darüber hinaus durch die International Union for Conservation of Nature and Natural Resources durchgeführt. Dieses System wird zudem vom UNEP-WCMC (World Conservation Monitoring Centre) bei der Erstellung der UN Liste der Schutzgebiete angewandt.
Wikimedia Foundation.