Schwadronieren

Schwadronieren

Schwadronieren wird heute meist in der Bedeutung „unnütz daherreden“ verwendet. Bis in die Mitte des 20. Jh. bezeichnete es aber spezieller den lautstarken, großsprecherischen und vereinfachenden Redestil der Offiziere, den „Kasinostil“, wenn sie außerdienstlich unter sich waren.

Er wurde von dem dienstlichen, gezielt lakonischen (knappen) Berichts- und Argumentationsstil streng unterschieden, der vor allem jede Wiederholung zu vermeiden hatte.

Etymologisch könnte das ältere Schwadern für „viel schwatzen“ eine Rolle spielen.

Herkunft

Ursprünglich stammt der Begriff „schwadronieren“ aus dem Vokabular der Fechtschule: Wildes Fuchteln mit dem Säbel oder dem Degen, um die Feinde abzuhalten, wird etwa in Jacobssons Technologischem Wörterbuch von 1794 als Schwadronieren bezeichnet. Die Übertragung auf den Bereich der Sprache ist seit 1775 belegt. Literarisch wird das Wort erstmals in Goethes Urfaust (V. 1379) verwendet. Lichtenberg benutzt es in diesem Sinne in einem seiner Briefe 1787 (Briefe, 2, 314).

Vermutlich waren Studenten an der Verbreitung der neuen Wortverwendung maßgeblich beteiligt.

Andere Wortbedeutung

Schwadronieren im Sinne von eine Schwadron aufstellen ist seit 1753 nachgewiesen.

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: schwadronieren – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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  • Schwadronieren — (wahrscheinlich v. oberdeutsch. schwadern oder schwatern, »schwatzen«), in hohem, zuversichtlichem Ton, doch ins Gelag hinein schwatzen; Schwadronör, Schwätzer, Maulheld …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • schwadronieren — Vsw lebhaft und wortreich erzählen, mit dem Degen wild, planlos um sich hauen, eine Schar bilden, umherziehen erw. fremd. Erkennbar fremd (18. Jh.) Hybridbildung. Zu Schwadron, kein italienisches Vorbild für das Verb. deutsch s. Schwadron …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • schwadronieren — schwätzen; faseln (umgangssprachlich); quasseln; schwatzen; sabbeln (umgangssprachlich); labern (umgangssprachlich); plappern; schwafeln ( …   Universal-Lexikon

  • schwadronieren — Ein Schwadroneur sein: ein mundfertiger Vielredner, ein Schwätzer, ein Aufschneider und Prahler sein; vgl. französisch ›un hableur‹ (spanisch ›hablar‹).{{ppd}}    Bekannter ist der Ausdruck Schwadronieren für: unnützes Zeug reden, viele Worte… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • schwadronieren — sich ausbreiten, sich auslassen, einherreden, sich ergehen, erzählen, monologisieren, reden, sprechen; (ugs.): große Reden schwingen, labern, Phrasen dreschen, wie ein Buch/Wasserfall reden; (südd., österr. ugs.): ratschen; (ugs., oft abwertend) …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • schwadronieren — schwa|dro|nie|ren auch: schwad|ro|nie|ren 〈V.〉 wortreich prahlen, schwatzen …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • schwadronieren — schwadronierenintr lautundvielreden;sichaufspielen.Scherzhaftweitergebildetaus»⇨schwadern«mitAnlehnungan»Schwadron«:Berittenegeltenalsüberheblich(vgl»sichaufshohe⇨Roßsetzen«).Seitdem18.Jh.,anfangseineStudentenvokabel …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • schwadronieren — schwa|dro|nie|ren <zu ↑Schwadron u. ↑...ieren, eigtl. »beim Fechten wild u. planlos um sich schlagen«> schwatzen, viel u. lebhaft erzählen …   Das große Fremdwörterbuch

  • schwadronieren — schwa|d|ro|nie|ren (wortreich und prahlerisch schwatzen) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • schwafeln — ↑ schwadronieren. * * * schwafeln(umgabwert):labern·daherreden·Sprücheklopfen/machen·Phrasendreschen/drechseln·leeresStrohdreschen·dummes/ungewaschenesZeugreden·Stuss/Unsinn/Makulaturreden;seihern(landsch)♦salopp:sülzen·schleimen·Käsereden;käsen·s… …   Das Wörterbuch der Synonyme

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