Schwarzachklamm

Schwarzachklamm

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Schwarzach
Westseite der Brücke des Ludwigskanals (Brückkanal) über die Schwarzach bei Schwarzenbruck

Westseite der Brücke des Ludwigskanals (Brückkanal) über die Schwarzach bei Schwarzenbruck

Daten
Lage Bayern, Deutschland
Gewässerkennzahl 24216
Länge 42 km[1]dep1
Ursprung Zusammenfluss von Irlgraben und Altweihergraben bei Neumarkt-WoffenbachVorlage:Infobox Fluss/QUELLKOORDINATE_fehlt
Mündung in der Nähe von Schwabach in die RednitzVorlage:Infobox Fluss/MÜNDUNGSKOORDINATE_fehlt
Abfluss über RednitzRegnitzMainRhein
Abflussmenge MQ: 3,29 m³/s am Pegel Wendelsteindep1

Die Schwarzach ist ein rechter Nebenfluss der Rednitz zwischen Nürnberg und Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Sie geht aus den beiden, in der Fränkischen Alb am Tyrolsberg im Westen von Neumarkt entspringenden Bächen Irlgraben und Altweihergraben hervor, die sich in Neumarkt-Woffenbach vereinigen und zur Schwarzach werden. Im weiteren Verlauf unterquert sie den Ludwigskanal, dem sie einen Teil ihres Wassers abgibt. Im ehemaligen Landesgartenschau-Gelände, dem heutigen LGS-Park, mündet der Maierbach vom Dillberg kommend in die Schwarzach ein.

Die Schwarzach bei Altdorf, nahe der Prethalmühle

Der Fluss biegt nun nach Norden ab, nimmt als Vorfluter das gereinigte Abwasser aus der Neumarkter Kläranlage auf und verlässt das Stadtgebiet von Neumarkt, wo bei Loderbach die Pilsach einmündet. Er fließt weiter durch Berg bei Neumarkt in der Oberpfalz und Oberölsbach. Südlich von Altdorf stößt er an Sandsteinfelsen. Ab Grünsberg hat er mehr Raum und mäandert in weiten Schleifen. Das Tal wird weiter und auf sanften Hügel werden Felder landwirtschaftlich genutzt.

Die Schwarzach unterquert bei Ochenbruck eine Eisenbahnbrücke sowie die B8 und fließt nun am Ortsrand von Schwarzenbruck entlang; das Tal ist schmaler, bietet aber noch Platz für Wiesen. Bald stößt die Schwarzach wieder auf Sandsteinfelsen, aus einem Altwasser hat sich in einem Talkessel ein artenreiches Niedermoor gebildet. Zwischen Gsteinach und Feucht hat sie das Naturschutzgebiet Schwarzachklamm geschaffen - ein enges, wild wirkendes Tal mit steilen Sandsteinfelsen hat sie durch den Wald gesägt. Hier ist auch der Einleiter für das gereinigte Wasser aus der Schwarzenbrucker Kläranlage.

Am Ende der Klamm, südlich von Feucht unterquert die Schwarzach den Ludwigskanal ein zweites Mal, unter dem Schwarzach-Brückkanal. Hier weitet sich das Tal wieder, die Schwarzach passiert Röthenbach bei Sankt Wolfgang, wo sie den Gauchsbach aufnimmt, und Wendelstein. In der Nähe von Schwabach mündet sie nach gut 42 Kilometern in die Rednitz.

Allgemein

Im Oberlauf wird diese Schwarzach auch „Vordere Schwarzach“ genannt, um sie vom Nebenfluss der Altmühl zu unterscheiden. Die Vordere und die Hintere Schwarzach kommen sich auf weniger als 5 Kilometer nahe.

Der Name setzt sich zusammen aus "Schwarz", für die dunkle Farbe des Flusswassers nach der Schneeschmelze, wenn es zahlreiche Sedimente mitschwemmt und aus "Ache", einer keltisch-germanischen Bezeichnung für "Bach".

Die Schwarzach fließt im Grenzbereich der Flusssysteme von Donau und Rhein. Früher floss sie zur Donau und hat wegen des steileren Gefälles die Richtung zum Rhein hin geändert, der im Vergleich zur Donau viel tiefer fließt. Dabei musste sie zwei harte Gesteinsschichten des Süddeutschen Schichtstufenlandes durchbrechen und schuf spektakuläre Durchbrüche: den Abschnitt südlich von Altdorf zwischen Rasch und Grünsberg und die Schwarzachklamm bei Gsteinach.

Das von der Schwarzach gebildete, häufig enge Tal stößt im Osten und Nordosten an die Fränkische Alb, im Süden und Norden grnzt an ausgedehnte Wälder, nach Westen hin öffnet es sich dem Rednitztal.

Geschichte des Schwarzachtals

Um 650 stießen baierische Siedler bis zum Schwarzachtal vor und wurden 725 von den aus Westen kommenden Franken zurückgedrängt.

Die Schwarzach bildete lange Zeit die Grenzen zwischen der Reichsstadt Nürnberg im Norden, der Markgrafschaft Ansbach im Süden und der wittelsbacherischen Oberpfalz im Osten. Gleichzeitig verlief hier nach Südosten die wichtige Handelsstraße zwischen Nürnberg und Regensburg. Röthenbach bei Sankt Wolfgang am Unterlauf der Schwarzach lag an der auch für den Salzhandel wichtigen Handelsstraße nach Augsburg.

Mit der Industrialisierung erlebte auch das Schwarzachtal einen Aufschwung. 1830–1846 arbeiteten Tausende am Bau des Ludwigskanals. Die Trassenführung orientiert sich in diesem Abschnitt am Lauf der Schwarzach. Nach Fertigstellung der Bahnstrecke zwischen Nürnberg und Regensburg im Jahr 1871, die in diesem Bereich ebenfalls der Schwarzach folgte, wurde der Kanal immer weniger genutzt.

Das Schwarzachtal heute

Das Tal ist auf drei Kreise verteilt: der östliche, oberpfälzer Teil um die Stadt Neumarkt, der mittlere Teil mit dem Süden des Landkreises Nürnberger Land (von Altdorf bis Feucht) und der westliche Teil um Wendelstein im Landkreis Roth. Die Bahnlinien und Straßen geben Orientierungen vor: die Bahnstrecke Feucht–Wendelstein wurde 1955 stillgelegt, die Bahnstrecke von Feucht nach Neumarkt und die Bahnstrecke Feucht–Altdorf sowie die B8 von Feucht nach Neumarkt erlauben vielfache Verbindungen. So orientieren sich die Orte Feucht, Schwarzenbruck und Burgthann nach Nürnberg, teilweise aber auch nach Neumarkt, Altdorf bildet ein eigenes kleines Zentrum und Wendelstein schaut nach Schwabach.

Beispiele für Zusammenarbeit im mittleren Teil sind der 1962 gegründete "Kanalisationszweckverband Schwarzachgruppe" (Schwarzenbruck, Burgthann, Altdorf) und die "VHS Schwarzachtal" (Altdorf, Burgthann, Feucht, Leinburg, Schwarzenbruck, Winkelheid).

Bauwerke

Entlang der Schwarzach wurden viele Burgen und Schlösser errichtet: die Burg Thann, das Petz'sche Schloss in Schwarzenbruck, Schloss Grünsberg, Burg Wolfstein in Neumarkt und Schloß Kugelhammer bei Röthenbach b. St. Wolfgang. Später erbauten reiche Nürnberger Familien Herrenhäuser. Das Faberschloss in Schwarzenbruck wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet.

In Gnadenberg wurde ein Brigittenkloster erbaut, das 1563 aufgehoben und im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden zerstört wurde[2]. Nahe Grünsberg hat 1720 der damalige Schloßherr J. Paumgärtner für seine Gemahlin Sophie eine Quellfassung samt Becken und Treppen errichten lassen.

Am Fluss wurden zahlreiche Mühlen errichtet: bei Neumarkt die Eratsmühle, zwischen Oberölsbach und Gnadenberg die Klostermühle, bei Altdorf die Prethalmühle, zwischen Burgthann und Schwarzenbruck die Hammermühle (1160/90), die Forresmühle (1361) und die Neumühle (1499), das Hammerwerk Kugelhammer bei Röthenbach b. St. Wolfgang und in Wendelstein die Papiermühle[3].

Die im 19. Jahrhundert gebauten Verkehrswege mussten die Schwarzach überqueren: südlich von Feucht wurde eine Kanalbrücke (der Brückkanal) und östlich von Ochenbruck eine große Eisenbahnbrücke errichtet. 2005 wurde für die Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München die neue Schwarzachtalbrücke fertiggestellt.

Wandern

Das Schwarzachtal bietet sich für Wanderungen an. Zwischen Rasch und Altdorf führt ein Fußweg am Fluß entlang. In den Sandsteinhängen bei Altdorf haben sich sehenswerte Schluchten (Teufelskirche, Löwengrube) gebildet. Zwischen Altdorf und Schwarzenbruck setzt sich der Weg fort (von Grünsberg bis Pattenhofen neben einer Straße) und führt an der weithin sichtbaren Burg Thann vorbei. In Schwarzenbruck stehen sich Faberschloß und Petzschloß am Rand des Schwarzachtals gegenüber. Zwischen Gsteinach und Brückkanal gibt es zwei Wege: einer führt durch die sehenswerte Klamm (mit Gustav-Adolf-Höhle und Karlshöhle) und einer führt als Höhenweg oberhalb der Klamm entlang durch Wald. Zwischen der mächtigen Kanalbrücke und Röthenbach b. St. Wolfgang gibt es keinen Weg entlang der Schwarzach.

Zuflüsse

  • Maierbach (links)
  • Pilsach (rechts)
  • Kettenbach (links)
  • Sindlbach (rechts)
  • Rohrenstadter Bach (rechts)
  • Traunfelder Bach (rechts)
  • Raschbach (rechts)
  • Ezelsdorfer Saugraben (links)
  • Ferriedener Bach (links)
  • Gauchsbach (rechts)

Einzelnachweise

  1. Kartenservice des Bayrischen Landesamt für Umwelt
  2. H. Liedel: Das Schwarzachtal, Verlag Nürnberger Presse, Nürnberg 1994, ISBN 3-920701-93-3, S.82
  3. H. Liedel: Das Schwarzachtal, Verlag Nürnberger Presse, Nürnberg 1994, ISBN 3-920701-93-3, S.52

Weblinks


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