Schwarzwald-Baar

Schwarzwald-Baar
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Schwarzwald-Baar-Kreises Deutschlandkarte, Position des Schwarzwald-Baar-Kreises hervorgehoben 48.058.47Koordinaten: 48° 3′ N, 8° 24′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Region: Schwarzwald-Baar-Heuberg
Verwaltungssitz: Villingen-Schwenningen
Fläche: 1.025,24 km²
Einwohner: 209.709 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 205 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: VS
Kreisschlüssel: 08 3 26
Kreisgliederung: 20 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Am Hoptbühl 2
78048 Villingen-Schwenningen
Webpräsenz:
Landrat: Karl Heim
Lage des Schwarzwald-Baar-Kreises in Baden-Württemberg
Karte

Der Schwarzwald-Baar-Kreis ist ein Landkreis in Baden-Württemberg. Er gehört zur Region Schwarzwald-Baar-Heuberg im Regierungsbezirk Freiburg. Er grenzt im Norden an den Ortenaukreis und an den Landkreis Rottweil, im Osten an den Landkreis Tuttlingen, im Südosten an den Landkreis Konstanz, im Süden an den zur Schweiz gehörenden Kanton Schaffhausen, im Südwesten an den Landkreis Waldshut und an den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und im Westen an den Landkreis Emmendingen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Schwarzwald-Baar-Kreis umfasst Teile des Schwarzwaldes sowie die Landschaft Baar, eine Gäu- bzw. Albvorlandschaft, die sich zwischen dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb ausbreitet. Die höchste Erhebung im Schwarzwald-Baar-Kreis mit 1.163 m liegt etwas verborgen innerhalb des langgestreckten, in Nord-Südrichtung verlaufendem Farnberg-Plateaus südlich des bekannteren Gipfels des Rohrhardsberges in der Nähe des Griesbacher Ecks. Der tiefste Punkt des Landkreises befindet sich an der Gutach zwischen Triberg und Hornberg im Bereich der so genannten Himmelreichkurve der Bundesstraße 33 mit 472 m. Die durchschnittliche Höhe des Landkreises beträgt ca. 800 m, keine der selbständigen Städte und Gemeinden liegt unter 600 m Höhe. Damit dürfte der Schwarzwald-Baar-Kreis der insgesamt im Mittel höchstgelegene Landkreis in Baden-Württemberg sein.

Im Landkreis entspringen die Donau, der zweitlängste Strom Europas, und der Neckar, längster Fluss innerhalb Baden-Württembergs. Zwei Städte, Donaueschingen und Furtwangen, beanspruchen jeweils die Donauquelle. Beide Städte, ebenso die beiden Quellflüsse Brigach und Breg, gehören zum Landkreis. Der Neckarursprung befindet sich im Stadtbezirk Schwenningen der Stadt Villingen-Schwenningen. Das Wasser beider Flüsse nimmt unterschiedliche Wege; während die Donau in das Schwarze Meer mündet, schickt der Neckar sein Wasser über den Rhein in die Nordsee. Somit durchquert die Europäische Hauptwasserscheide das gesamte Kreisgebiet, zum Teil liegen Häuser (z. B. die Escheck bei Furtwangen, die Kalte Herberge bei Vöhrenbach-Urach) oder sogar ganze Ortschaften (wie Bräunlingen-Döggingen oder Mönchweiler) genau auf der Wasserscheide. Weitere Flüsse wie die Elz, die Wilde Gutach, die Gutach, die Schiltach und ein Nebenbach des Biber beginnen im Kreis ebenfalls ihren Lauf. Damit entwässert das Kreisgebiet in alle vier Himmelsrichtungen (Von Süd im Uhrzeigersinn) zum Hochrhein/Bodensee, zum Oberrhein, in den Neckar und in die Donau. Aufgrund dieses Alleinstellungsmerkmals bezeichnet sich der Kreis gerne als Das Quellenland.

Die Liste der Orte im Schwarzwald-Baar-Kreis enthält die ungefähr 846 Orte (Städte, Dörfer, Weiler, Zinken, Höfe und Wohnplätze) des Schwarzwald-Baar-Kreises im geographischen Sinne.

Geschichte

Der Schwarzwald-Baar-Kreis wurde durch die Kreisreform am 1. Januar 1973 durch Vereinigung der Landkreise Donaueschingen und Villingen sowie einigen Orten der Landkreise Rottweil, Tuttlingen und Hochschwarzwald gebildet. Die beiden Altkreise Donaueschingen und Villingen gingen 1936/1939 aus den alten gleichnamigen Amtsbezirken hervor, die zu Anfang des 19. Jahrhunderts nach dem Übergang an das Großherzogtum Baden errichtet worden waren. Im Laufe der Geschichte wurden diese mehrmals verändert (u. a. 1924 Aufhebung des Bezirksamtes Triberg). Die ehemals badische Stadt Villingen und die ehemals württembergische Stadt Schwenningen wurden am 1. Januar 1972 zur Stadt Villingen-Schwenningen vereinigt, die nach Errichtung des Schwarzwald-Baar-Kreises Kreisstadt des neuen Landkreises wurde. Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Schwarzwald-Baar-Kreis 20 Gemeinden, darunter 10 Städte und hiervon wiederum 2 Große Kreisstädte (Donaueschingen und Villingen-Schwenningen). Größte Stadt ist Villingen-Schwenningen, kleinste Gemeinde ist Gütenbach.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohnerzahlen
31. Dezember 1973 202.138
31. Dezember 1975 199.550
31. Dezember 1980 199.570
31. Dezember 1985 194.211
27. Mai 1987 ¹ 192.620
Jahr Einwohnerzahlen
31. Dezember 1990 202.025
31. Dezember 1995 208.828
31. Dezember 2000 210.347
31. Dezember 2005 211.320
30. Juni 2006 210.971

Politik

Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet. Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf fünf Jahre gewählt. Dieses Gremium wählt den Landrat für eine Amtszeit von acht Jahren. Dieser ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises. Zu seinem Aufgabengebiet gehört die Vorbereitung der Kreistagssitzungen und seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. In den Gremien hat er kein Stimmrecht. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.

Die Landräte des Landkreises Donaueschingen 1945-1972:

  • 1945: Erwin Trippel (Amtsverweser)
  • 1945: Max Egon Prinz zu Fürstenberg
  • 1945: Fritz Mauthe
  • 1945-1972: Robert Lienhart

Die Landräte des Landkreises Villingen 1945-1972:

  • 1945–1947: Karl Paul Bienzeisler
  • 1947–1948: Othmar Diele (kommissarisch)
  • 1948–1972: Josef Astfäller

Die Landräte des Schwarzwald-Baar-Kreises seit 1973:

  • 1973–1996: Rainer Gutknecht
  • seit 1996: Karl Heim

Wappen

Beschreibung

Von Silber und Blau geviert: In Feld 1 ein blau bewehrter und blau bezungter roter Adler (Wappen-Verleihung 7. Juni 1974)

Bedeutung

Die beiden blauen Felder symbolisieren die Flüsse Donau und Neckar, die im Kreisgebiet entspringen. Die silbernen Felder symbolisieren die beiden Namensgebenden Landschaften, Schwarzwald und Baar. Der rote Adler steht für das Geschlecht der Zähringer, welche die Stadt Villingen gründeten.

Siehe auch: Liste der Wappen im Schwarzwald-Baar-Kreis

Partnerschaften

Der Schwarzwald-Baar-Kreis unterhält eine Kreispartnerschaft mit dem Komitat Bács-Kiskun in Ungarn.

Wirtschaft und Infrastruktur

Der Schwarzwald-Baar-Kreis beheimatet einige besonders wirtschaftlich leistungsstarke Regionen. So weist z. B. die Stadt Furtwangen eine besonders niedrige Arbeitslosenzahl im bundesdeutschen Vergleich auf. Viele mittelständisch geprägte Unternehmen haben sich in der Region angesiedelt, die sich zumeist in ihrer spezifischen Teilbranche einen bekannten Namen erarbeitet haben.

Verkehr

Schiene

Der Ringzug in Donaueschingen
Nostalgie-Verkehr auf der Wutachtalbahn

Das Kreisgebiet wird durch insgesamt sechs aktive Eisenbahnstrecken erschlossen. Im einzelnen sind dies:

Der Landkreis ist in den Verkehrsverbund Schwarzwald-Baar eingegliedert. Durch die Schwarzwaldbahn ist der Landkreis direkt an das bundesweite Intercity-Netz angeschlossen. Es bestehen beispielsweise umsteigefreie Fernverkehrsverbindungen von Donaueschingen, Villingen, St. Georgen oder Triberg nach Hamburg, in das Ruhrgebiet oder Hannover. Seit Einführung des Ringzugs 2003 hat sich insbesondere der Schienennahverkehr im Kreisgebiet erheblich verbessert.

Straße

Das östliche Kreisgebiet wird von der Bundesautobahn 81 StuttgartSingen (Hohentwiel) berührt. Ferner erschließen mehrere Bundes-, Landes- und Kreisstraßen den Landkreis. Wichtigste Bundesstraße ist die B 33 OffenburgVillingen-Schwenningen sowie die B 500 Baden-BadenWaldshut-Tiengen.

Kreiseinrichtungen

Der Schwarzwald-Baar-Kreis ist Träger folgender Beruflicher Schulen:

  • Gewerbeschule Villingen-Schwenningen,
  • Gewerbliche Schulen Donaueschingen,
  • Robert-Gerwig-Schule (Gewerbliche und Kaufmännische Schule) Furtwangen,
  • Landesberufsschule für das Hotel- und Gaststättengewerbe mit Internat Villingen-Schwenningen,
  • Kaufmännische Schulen I Villingen-Schwenningen,
  • David-Würth-Schule (Kaufmännische Schule) Villingen-Schwenningen,
  • Kaufmännische und Hauswirtschaftliche Schulen Donaueschingen,
  • Technisches Gymnasium Villingen-Schwenningen,
  • Albert-Schweitzer-Schule (Hauswirtschaftlich-sozialpflegerische und landwirtschaftliche Schule) Villingen-Schwenningen und
  • Fachschule für Landwirtschaft Donaueschingen.

Ferner folgender Sonderschulen:

  • Carl-Orff-Schule für Geistigbehinderte mit Schulkindergarten Villingen-Schwenningen,
  • Christy-Brown-Schule für Körperbehinderte Villingen-Schwenningen]],
  • Karl-Wacker-Schule für Geistigbehinderte mit Schulkindergarten Donaueschingen (Aufen)]] und
  • Schule für Kranke in längerer Krankenhausbehandlung Villingen-Schwenningen.

Der Schwarzwald-Baar-Kreis ist Gesellschafter der Schwarzwald-Baar Klinikum Villingen-Schwenningen GmbH, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Freiburg. Die GmbH betreibt die Krankenhäuser in Villingen, Schwenningen, Donaueschingen und St. Georgen.

Städte und Gemeinden

(Einwohner am 31. Dezember 2007[2])

Städte

  1. Bad Dürrheim (12.932)
  2. Blumberg (10.350)
  3. Bräunlingen (6157)
  4. Donaueschingen (21.369)
  5. Furtwangen im Schwarzwald (9434)
  6. Hüfingen (7750)
  7. St. Georgen im Schwarzwald (13.454)
  8. Triberg im Schwarzwald (5129)
  9. Villingen-Schwenningen (81.417)
  10. Vöhrenbach (3983)

Verwaltungsgemeinschaften bzw. Gemeindeverwaltungsverbände

  1. Gemeindeverwaltungsverband Donaueschingen mit Sitz in Donaueschingen;
    Mitgliedsgemeinden: Städte Bräunlingen, Donaueschingen und Hüfingen
  2. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Furtwangen mit der Gemeinde Gütenbach
  3. Gemeindeverwaltungsverband Raumschaft Triberg mit Sitz in Triberg im Schwarzwald;
    Mitgliedsgemeinden: Stadt Triberg im Schwarzwald und Gemeinden Schönwald im Schwarzwald und Schonach im Schwarzwald
  4. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft Villingen-Schwenningen mit den Gemeinden Brigachtal, Dauchingen, Mönchweiler, Niedereschach, Tuningen und Unterkirnach

Gemeinden

  1. Brigachtal (5279)
  2. Dauchingen (3594)
  3. Gütenbach (1260)
  4. Königsfeld im Schwarzwald (6096)
  5. Mönchweiler (3154)
  6. Niedereschach (6054)
  7. Schonach im Schwarzwald (4145)
  8. Schönwald im Schwarzwald (2419)
  9. Tuningen (2914)
  10. Unterkirnach (2819)

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Einwohnerzahlen

Literatur

  • Das Land Baden-Württemberg - Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band VI: Regierungsbezirk Freiburg; Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2

Weblinks


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