Schweinsaugenhai

Schweinsaugenhai
Schweinsaugenhai
Schweinsaugenhai (Carcharhinus amboinensis), Zeichnung von Sir Francis Day, 1889

Schweinsaugenhai (Carcharhinus amboinensis), Zeichnung von Sir Francis Day, 1889

Systematik
Unterklasse: Plattenkiemer (Elasmobranchii)
Überordnung: Galeomorphii
Ordnung: Grundhaie (Carcharhiniformes)
Familie: Requiemhaie (Carcharhinidae)
Gattung: Carcharhinus
Art: Schweinsaugenhai
Wissenschaftlicher Name
Carcharhinus amboinensis
(Müller & Henle, 1839)

Der Schweinsaugenhai oder Javahai (Carcharhinus amboinensis) ist eine Art der Gattung Carcharhinus innerhalb der Requiemhaie (Carcharhinidae). Das Verbreitungsgebiet dieser Art erstreckt sich an den Küsten des Indopazifik, wo er sowohl vor Ostafrika, Madagaskar, Süd- und Südostasien wie Australien anzutreffen ist.

Inhaltsverzeichnis

Aussehen und Merkmale

Der Schweinsaugenhai ist ein relativ großer und kompakt gebauter Hai mit einer durchschnittlichen Größe von 200 bis 220 cm und einer Maximallänge von etwa 280 cm. Er hat eine graue Rückenfärbung ohne auffällige Zeichnung und einen weißen Bauch. Flossenzeichnungen können bei den Junghaien vorhanden sein, auf den Flanken kann zudem ein heller Flankenstreif auftauchen.

Die Schnauze des Hais ist sehr kurz und abgerundet und die Augen sind klein. Er besitzt eine Afterflosse und zwei Rückenflossen. Die erste Rückenflosse ist vergleichsweise groß und sichelförmig, sie liegt hinter oder direkt über dem hinteren Ansatz der Brustflossen. Ein Interdorsalkamm ist nicht vorhanden. Die 2. Rückenflosse ist klein. Die Brustflossen sind relativ groß und breit ausgebildet. Wie alle Arten der Gattung besitzen die Tiere fünf Kiemenspalten und haben kein Spritzloch.

Verwechslungen können mit dem ähnlich großen, aber weniger massiven Bullenhai (C. leucas) vorkommen; von diesem unterscheidet er sich vor allem durch die unterschiedliche relative Größe der Rückenflossen.

Lebensweise

Der Schweinsaugenhai lebt in Küstennähe im Bereich des Kontinentalschelfs sowie an Inselsockeln in Tiefen von bis zu 60 m. Er ernährt sich räuberisch, wobei vor allem kleine Knochenfische und verschiedene Weichtieren und Krebstiere zu seinem Nahrungsspektrum gehören. Eine potentielle Konkurrenz existiert wahrscheinlich mit dem ähnlich großen Bullenhai, da der Schweinsaugenhai in Bereichen, in denen dieser vorkommt, seltener ist.

Er ist wie andere Arten der Gattung lebendgebärend und bildet eine Dottersack-Plazenta aus (plazental vivipar). Die Junghaie haben eine Größe von etwa 70 Zentimeter, die Geschlechtsreife erreichen die Tiere mit 195 cm (Männchen) bzw. 200 bis 225 cm (Weibchen).

Verbreitung

Verbreitungsgebiete des Schweinsaugenhais

Das Verbreitungsgebiet des Schweinsaugenhais zieht sich entlang der Küsten des Indopazifik. So kommt er vor den Küsten Süd- und Ostafrikas und Madagaskars, sowie an der asiatischen Küste von der Arabischen Halbinsel über Indien bis nach Südostasien und der Ostküste Australiens vor. Ein isoliertes Vorkommen besteht im östlichen Atlantik vor der Küste Nigerias.

Literatur

  • Leonard Compagno, Marc Dando, Sarah Fowler: Sharks of the World. Princeton Field Guides, Princeton University Press, Princeton und Oxford 2005; S. 291–292. ISBN 978-0-691-12072-0

Weblinks

 Commons: Carcharhinus amboinensis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Carcharhinus amboinensis — Schweinsaugenhai Schweinsaugenhai (Carcharhinus amboinensis), Zeichnung von Sir Francis Day, 1889 Systematik Unterklasse …   Deutsch Wikipedia

  • Javahai — Schweinsaugenhai Schweinsaugenhai (Carcharhinus amboinensis), Zeichnung von Sir Francis Day, 1889 Systematik Unterklasse …   Deutsch Wikipedia

  • Carcharhinus — Schwarzspitzen Riffhai (Carcharhinus melanopterus) Systematik Klasse: Knorpelfische (Chondrichthyes) …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Haie — Systematik der Haie. Als Haie werden acht Ordnungen aus der Unterklasse der Plattenkiemer (Elasmobranchii) bezeichnet. Sie bestehen aus den beiden Überordnungen Galeomorphii und Squalea. Zu den Squalea zählen auch die vier Ordnungen der Rochen… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mittelmeerfische — Im Mittelmeer kommen über 700 Fischarten vor, die in der folgenden Liste aufgeführt werden. Darunter sind etwa 90 Knorpelfische, 3 „Kieferlose“, der Rest sind Knochenfische. Das Mittelmeer ist mit einer Fläche von 2,5 Mio. km² etwa fünf mal so… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”