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Hermann Schweppenhäuser (* 12. März 1928 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Philosoph und Publizist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hermann Schweppenhäuser studierte an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main Philosophie, zunächst bei Hans-Georg Gadamer, dann bei Max Horkheimer und Theodor W. Adorno. Er arbeitete in den 1950er-Jahren als Wissenschaftlicher Assistent am neu gegründeten Frankfurter Institut für Sozialforschung und als Assistent von Adorno am Philosophischen Seminar. Anfang der 1960er-Jahre wurde er auf den neu gegründeten Lehrstuhl für Philosophie an der Pädagogischen Hochschule Lüneburg berufen, die später zur Universität Lüneburg wurde. Seit den späten 1960er-Jahren war Schweppenhäuser außerdem Honorarprofessor für Philosophie an der Universität Frankfurt, wo er unter anderem Vorlesungen über die Charakteristik des Adornoschen Denkens (WS 1983/84) hielt.
Auch in Lüneburg blieb Schweppenhäuser dem Frankfurter Institut unter Adornos Leitung eng verbunden. Anders als Jürgen Habermas vertritt Schweppenhäuser die Kritische Theorie im Sinne Adornos und Horkheimers. Seine Vorlesungen, beispielsweise zur Dialektik der Aufklärung (Sommersemester 1999), ermöglichten ein authentisches Studium der kritischen Theorie auch noch nach seiner Emeritierung bis über die Jahrtausendwende hinaus.
Die Universität Lüneburg veranstaltete im April 2008 eine Konferenz "Bild, Sprache, Kultur. Ästhetische Perspektiven kritischer Theorie. Kulturwissenschaftliche Tagung zu Hermann Schweppenhäusers 80. Geburtstag". Im Juli 2008 verlieh die Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig Schweppenhäuser die Ehrendoktorwürde.
Seine philosophischen Schriften behandeln insbesondere Fragen der Sprachphilosophie, der Selbstreflexion des dialektischen Denkens, der Ästhetik und der Kulturtheorie. Sein Buch Verbotene Frucht knüpft gedanklich und sprachlich an die philosophische Aphoristik Nietzsches und Adornos an und versammelt pointierte Überlegungen zur Kritik der Gesellschaft, Religion, Kunst, Literatur, Massenkultur und Philosophie. Von 1972 bis 1999 gab Schweppenhäuser gemeinsam mit Rolf Tiedemann Walter Benjamins Gesammelte Schriften heraus. In den letzten Jahren hat er sich verstärkt mit Fragen der Bildtheorie auseinandergesetzt.
Werke
- Studien über die Heideggersche Sprachtheorie, München: Edition Text + Kritik 1988 (Diss. Frankfurt 1956).
- Verbotene Frucht. Aphorismen und Fragmente, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1966.
- Kierkegaards Angriff auf die Spekulation. Eine Verteidigung, München: Edition Text + Kritik 1993 (Frankfurt am Main: Suhrkamp 1967).
- Tractanda. Beiträge zur kritischen Theorie der Kultur und Gesellschaft, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1972.
- Vergegenwärtigungen zur Unzeit? Gesammelte Aufsätze und Vorträge, Lüneburg: zu Klampen 1986.
- Ein Physiognom der Dinge. Aspekte des Benjaminschen Denkens. Lüneburg, zu Klampen 1992.
- Denkende Anschauung - anschauendes Denken. Kritisch-ästhetische Studien über die Komplementarität sensitiver und intellektiver Relationen. Münster u.a., LIT 2009.
Literatur
- Festschrift: Perspektiven Kritischer Theorie. Eine Sammlung zu Hermann Schweppenhäusers 60. Geburtstag, hrsg. v. C. Türcke. Lüneburg: zu Klampen, 1988.
Weblinks
- Literatur von und über Hermann Schweppenhäuser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Vortrag im mp3- Format: http://www.uni-frankfurt.de/fb/fb04/forschung/gruschka_adorno/schweppenhaeuser.html
Personendaten NAME Schweppenhäuser, Hermann KURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph und Publizist GEBURTSDATUM 12. März 1928 GEBURTSORT Frankfurt am Main
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