Schwimmlicht

Schwimmlicht

Schwimmlichter sind eine Art Öllampe. Im zweiten Jahrhundert nach Chr. kommt dieser neuer Lampentyp in Form von Glaslampen mit Schwimmdocht auf. Diese Schwimmfähigkeit hat den entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Öllampen, dass der Docht mit dem Flüssigkeitsspiegel steigt und fällt, so dass weder ständig Öl nachgefüllt noch die Dochthöhe verstellt werden muss. Als Brennstoff dient gewöhnliches Speiseöl, welches man auch als Pflanzenöl kennt. Die Menge des verwendeten Speiseöls bestimmt hierbei die Brenndauer. Gegen Überhitzung und damit Zerstörung des Glases wird der Schwimmer (beispielsweise aus Kork) mit seitlichen Abstandhaltern versehen. Zudem ist es üblich, je nach Gefäßgröße etwas Wasser zur Kühlung hinzuzugeben, welches sich aufgrund der höheren Dichte von selbst dem Öl unterschichtet. Ein Vorteil von Schwimmlichtern in Glasgefäßen ist die erhöhte Lichtausbeute, da auch das von der Flamme nach unten abgestrahlte Licht genutzt wird. Seit Kurzem sind für Dekorationszwecke neuartige Schwimmlichter auf dem Markt, die aus Glasfaser gefertigt werden.


Inhaltsverzeichnis

Aussehen und Beschaffenheit

Ein Schwimmlicht muss man sich von oben betrachtet sternförmig vorstellen. Der Schwimmer selbst ist teilweise untergetaucht, in der Mitte befindet sich eine Art Fassung. In diese Fassung ist ein Stück gedrehten Docht, wofür man beispielsweise Zellstoff verwenden kann, welchen man vornehmlich in Form von Küchenpapier oder Servietten zu Hause finden kann. Dieser Docht ist notwendig, da Pflanzenöl als Fläche schwer entflammbar und mit einer gewöhnlichen Streichholz- oder Feuerzeug-Flamme nicht zu entzünden ist. Der gedrehte Zellstoff in der Mitte des Schwimmlichts dient dazu, das dosierte Pflanzenöl nach oben zu saugen. Durch die vergrößerte Oberfläche des Dochtes reicht der Dampfdruck zur Erzeugung eines zündfähigen Gases. In der dosierten Menge ist das Pflanzenöl dort entzündbar.

Gebrauch

Zur Dekoration kann man in jedes beliebige Gefäß Leitungswasser geben, bevor man Pflanzenöl dazugibt. Das Wasser kann man mit Lebensmittelfarben und/oder Dekorationsgegenständen beliebig einfärben und dekorieren. Das danach beizugebende Pflanzenöl setzt sich als goldgelber Film oben auf dem Wasser ab (Wasser und Öl vermischen sich nicht).

Die neue Form der Schwimmlichter aus Carbonfaser wurden ursprünglich für die Gastronomie zur Kostenersparnis entwickelt. Inzwischen sind Schwimmlichter aber auch vermehrt im privaten Gebrauch vorzufinden. Als Vorteile gegenüber herkömmlichen Kerzen sind hier folgende zu nennen:

  • Kein Verbrauch der Schwimmlichter
  • Es entsteht kein Ruß oder Qualm
  • Es verbrennt kein Schadstoff wie bei Paraffin oder Stearin
  • Die Brenndauer der jeweiligen Dekoration ist frei bestimmbar
  • Gegenüber herkömmlichen Kerzen besteht so gut wie keine Brandgefahr

Geschichtliches

Die Urspungsidee ist wesentlich älter als Schwimmlichter selbst. So verwendete man im antiken Griechenland oder zum Teil auch im antiken Rom seinerzeit Korkplättchen mit einem Loch in der Mitte. In dieses Loch drehte man ein Stück Baumwolle. Der erzielte Effekt war ähnlich, jedoch nicht so ergiebig wie bei der modernen Variante. So wurde zum einen der Lichtkegel durch das lichtundurchlässige Korkplättchen blockiert. Das Wasser unten im Gefäß konnte den Lichtschein nicht reflektieren, wodurch es eine geringere Lichtausbeute gab. Weiterhin war das damals verwendete Olivenöl nicht so rein wie das heutige Speiseöl, sodass es zu Rußentwicklung kam. Auch war die Brenndauer oft nur von kurzer Dauer, da das Pflanzenöl durch die Korkplättchen nicht dosiert wurde und es durch das Loch mit der Zeit zu einer Übertränkung der Flamme kam, weshalb diese dann erlosch. Die Korkplättchen selbst waren nur wenige Male einsetzbar, da diese durch den ständigen Kontakt zur Flüssigkeit mit der Zeit an Konsistenz verloren und sich nach und nach auflösten.

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