- Schwirrholz
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Das Schwirrgerät (auch Bora-Bora oder Bullroarer genannt) ist eines der ältesten Musikinstrumente der Welt.
Es ist ein flaches, meist ovales Stück Holz oder Knochen von 15 bis 50 cm Länge, mit abgerundeten Kanten, an dem eine etwa 1 bis 2,5 Meter lange Schnur befestigt ist, mit der es im Kreis geschwungen wird. Dabei wird das Gerät um sich selbst in Drehung versetzt und erzeugt dadurch einen tiefen, auf- und abschwellenden Ton, der bei Steigerung der Geschwindigkeit in ein Sirren übergeht. Sein Klang ähnelt keinem anderen Musikinstrument und hängt von der Form des Gerätes und der Drehgeschwindigkeit ab. Durch den auch bei Wind weithin hörbaren Klang kann über große Strecken hinweg mit diesem Instrument kommuniziert werden.
Das Schwirrgerät wurde bereits in der Steinzeit verwendet und kam in den unterschiedlichsten Kulturen von Afrika (Südafrika) über Asien bis Australien zum Einsatz. Heute ist es noch bei den Aborigines Australiens und einigen Indianervölkern Nordamerikas in Gebrauch. Die Aborigines setzen ihre oft reich bemalten und mit Schnitzereien versehenen Schwirrgeräte auch zur rituellen Kommunikation mit ihren Ahnen ein. Das Schwirrgerät kommt in der Traumzeitgeschichte der Aborigines "Byamee and the Bullroarer" vor. Der Byamee ist ein Traumzeitwesen, der dem Schwirrgerät seine, nur ihm eigenen Töne verleiht.
Ein Anwendungsbeispiel wird im Film Crocodile Dundee II (1988) dargestellt. Hier wird das Schwirrgerät vom Protagonisten (dargestellt von Paul Hogan) in seiner Funktion als Kommunikationsmittel benutzt.
Literatur
- Emil Hoffmann: Lexikon der Steinzeit. 1999
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