- Aerofon
-
Aerophone (v. gr. ἀήρ „Luft“ und φωνή „Klang“; auch Luftklinger) werden in der Hornbostel-Sachs-Systematik von 1914 alle Musikinstrumente genannt, bei denen der Klang durch direkte Schwingungsanregung der Luft erzeugt wird. Sie werden weiter unterteilt in
- Freie Aerophone, bei denen die schwingende Luft nicht durch das Instrument begrenzt wird, und
- (eigentliche) Blasinstrumente, bei denen die schwingende Luft durch das Instrument begrenzt wird.
Für den praktischen Gebrauch ist die Unterscheidung nach der Tonerzeugung, die im Schema von Hornbostel und Sachs erst auf der nächsten Ebene folgt, meist sinnvoller.
Inhaltsverzeichnis
Unterkategorien
Ablenkungs-Aerophone
Dabei wird die vorbeiströmende Luft geteilt und so modifiziert, dass es zur Schallerzeugung kommt.
- Pfeifen (Luftblattinstrumente) – Bei Flöten wird ein Luftstrom über eine Kante geführt, die den Luftstrom teilt und so modifiziert, dass es zur Schallerzeugung kommt. Bei den Querflöten ist die Kante die eines Blaslochs, bei Panflöten die Rohrvorderkante. Die Blockflöte verwendet Labialpfeifen mit feststehender Anblaskante im Luftstrom.
- Freie Ablenkungs-Aerophone – Die durch Brechung der Luft hervorgerufene Schwingung der Luft wird nicht von einem Instrumentenkorpus begrenzt, wie Peitsche.
Unterbrechungs-Aerophone
Dabei wird die vorbeiströmende Luft regelmäßig unterbrochen, wodurch es zur Schallerzeugung kommt.
- Selbstklingende Unterbrechungs-Aerophone – Die vorbeiströmende Luft wird durch ein vom Luftstrom bewegtes Element regelmäßig unterbrochen, wodurch es zur Schallerzeugung kommt. Man unterscheidet:
- Zungen-Aerophone - Bei Instrumenten mit Zungen, auch Rohrblätter oder Lamellen genannt, wird die vorbeiströmende Luft durch Schwingungen dieser Zungen regelmäßig unterbrochen, wodurch es zur Schallerzeugung kommt. Diese Gruppe umfasst Aerophone mit
- Lippenton-Aerophone (Trompeteninstrumente) - Der übliche, wenn auch teilweise irreführende Name für diese Gruppe von Aerophonen lautet Blechblasinstrumente. Bei ihnen wird eine Luftsäule durch die menschlichen Lippen zum Schwingen angeregt, wodurch es am Ende des beidseitig offenen Rohres zur Schallerzeugung kommt, wie bei dem Zink und den Trompeten.
- Nichtselbstklingende Unterbrechungs-Aerophone – Die vorbeiströmende Luft wird durch ein nicht vom Luftstrom bewegtes Element regelmäßig unterbrochen, wodurch es zur Schallerzeugung kommt, wie beim Schwirrholz, dem Schnurrer und der Sirene.
Explosiv-Aerophone
Die Luft wird dabei einmalig verdichtet. Zum Beispiel Udu und Ghatam.
Weblinks
- web.uni-bamberg.de/ppp/ethnomusikologie/HS-Systematik/HS-Systematik.htm Das Schema von Hornbostel und Sachs (1914)
Klassifikation von Musikinstrumenten nach Art der TonerzeugungIdiophone („Selbstklinger“) · Membranophone („Fellklinger“) · Chordophone („Saitenklinger“) · Aerophone („Luftklinger“) · Elektrophone (elektrische Klangerzeugung)
Wikimedia Foundation.