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Die Aborigines (englisch [ˌæbəˈɹɪdʒɪniːz], „Ureinwohner“) sind die Ureinwohner Australiens. Sie besiedelten vor etwa 40.000 bis 50.000 Jahren den Kontinent. Aborigines sind kein einheitliches Volk, sondern bestehen aus mehreren Völkern, Stämmen oder Clans mit oft höchst unterschiedlichen Gebräuchen und Sprachen: Je nach Definition und Quelle gab es vor der Ankunft der Weißen etwa 400 bis 700 verschiedene Völker der Aborigines,[1][2][3] die vorwiegend als nomadische Jäger und Sammler lebten. Mit der Ankunft der weißen Siedler ab 1788 sank die Zahl der Aborigines von geschätzten 300.000 bis 1 Million Einwohner auf 60.000 im Jahr 1920,[4] hauptsächlich wegen eingeschleppter Krankheiten, aber auch durch gewaltsame Konflikte mit den Siedlern um die Rechte an dem Land. Etwa drei Viertel der heute rund 464.000 Aborigines[5] leben in Städten und haben sich weitgehend der Lebensweise der Weißen angepasst,[6] da die Behörden in Australien jahrzehntelang eine Assimilations-Politik betrieben. Am ehesten sind die Traditionen der Aborigines im Northern Territory erhalten geblieben, wo die Europäer erst spät siedelten; dort leben sie in den meisten Orten unter sich, weswegen hier auch noch fast 60 % der Aborigines zu Hause eine indigene Sprache sprechen.[5]
Inhaltsverzeichnis
Bezeichnung
Die Ureinwohner im Latium, einer Landschaft im frühen Italien, wurden Aborigines genannt.[7] Das Wort aborigine (von lateinisch ab origine „von Beginn an“) bedeutet im Englischen allgemein Ureinwohner; als Bezeichnung speziell für die Ureinwohner Australiens wurde er erstmals 1803 schriftlich dokumentiert;[8] inzwischen gilt Aborigines im Englischen als abwertend und wird durch Aboriginal ersetzt. Selber bezeichnen sich Aborigines in ihren jeweiligen Sprachen, zum Beispiel Koori im Südosten Australiens oder Anangu im Zentrum.
Im deutschen Sprachgebrauch werden unter dem Begriff Aborigines meist alle Ureinwohner des Kontinents verstanden, während man in Australien zwischen Aborigines und den Torres-Strait-Insulanern, den ursprünglichen Bewohnern der Inseln in der Torres-Straße in der Meerenge zwischen dem australischen Kontinent und Neuguinea unterscheidet. Im dortigen Sprachgebrauch spricht man von den Aboriginals and Torres Strait Islanders, First Australians oder Indigenous People, wenn die Gesamtheit der Ureinwohner des Staates Australien und deren Abkömmlinge bezeichnet werden soll.
Eine Person wird als Aborigine definiert, die Nachkomme von Aborigines ist, sich selber als Aborigine bezeichnet und von der Gemeinschaft in der er (sie) lebt, als solcher akzeptiert wird.[9]
Geschichte
Abstammung
Es scheint sicher, dass Aborigines den Kontinent über Südostasien erreichten, als die Landmasse noch ein Teil des Kontinents Sahul und mit Neuguinea über eine Landbrücke verbunden war. Das genaue Datum der Wanderung ist unter Archäologen stark umstritten. Am häufigsten wird ein Zeitraum zwischen 40.000 und 50.000 v. Chr. genannt. Das etwas präzisere Datum von 48.000 v. Chr. basiert auf Siedlungen in Nordaustralien, die mit Hilfe von Thermolumineszenz datiert wurden. Bei vielen anderen Fundstätten wurden durch Radiokohlenstoffdatierung Daten um 38.000 v. Chr. gemessen, was bei einigen Forschern zu Zweifeln an der Qualität und Genauigkeit der Thermolumineszenz-Methode geführt hat, zumal bei einem Test die Errichtung der Siedlung Jinmium im Northern Territory auf 200.000 v. Chr. bestimmt wurde. Der Mungo Man, dessen Überreste 1974 in der Nähe des Lake Mungo in New South Wales gefunden wurden, ist der älteste bisher gefundene Mensch in Australien. Auch wenn sein exaktes Alter umstritten ist, geht man von etwa 40.000 Jahren aus. Nahebei wurde Mungo Lady aus dem gleichen Zeitraum gefunden; bei ihr lässt sich ein komplexes Feuerbestattungs-Ritual nachweisen. Steinwerkzeuge, die am See gefunden wurden, konnten auf ein Alter von 50.000 Jahren bestimmt werden. Da sich der Lake Mungo im Südosten Australiens befindet, gehen viele Archäologen davon aus, dass die ersten Menschen einige tausend Jahre früher in Nordwest-Australien angekommen sein müssen.
Mittels mitochondrialer DNA-Vergleiche (mtDNA) konnte bisher nur eine genetische Verbindung mit den Papua-Völkern Neuguineas nachgewiesen werden.[10] Aufgrund einiger weiterer mtDNA-Vergleiche sowie Untersuchungen des Y-Chromosoms wird jedoch auch über eine Verbindung mit einigen indischen Volksgruppen wie den Veddas spekuliert.[11] Die mtDNA-Analyse des Mungo Mans lässt darauf schließen, dass Aborigines wohl Nachfahren von Menschen einer der ersten Emigrations-Wellen aus Afrika sind.[12]
Während Mungo Man wegen seiner Schädelform und seiner Größe als graziler Mensch eingestuft wurde, gab es in Kow Swamp (Victoria) Funde von menschlichen Überresten, die als robust eingeordnet werden und auf ein Alter von etwa 20.000 Jahren geschätzt werden. Zu dieser Zeit währte das Maximum der letzten Eiszeit im Pleistozän. Die unterschiedlichen Anatomien wurden herangezogen, um Theorien über zwei oder drei Immigrationswellen nach Australien zu untermauern. Es gibt aber keine systematischen Unterschiede in der mtDNA zwischen diesen Skeletttypen, weswegen wieder eher von einer einzigen Immigrationswelle ausgegangen wird. Unterschiede im Aussehen werden nun als evolutionäre Anpassungen an die klimatisch kälteren Bedingungen durch Selektion sowie Genfluss erklärt. [13] Die heutigen Aborigines ähneln mittlerweile wieder eher der grazilen Form der Menschen.
Auch wenn es keine weiteren Immigrationswellen nach Australien gab, hat es immer wieder Kontakte zur Außenwelt gegeben. So ist zum Beispiel der Dingo vor etwa 4000 Jahren nach Australien wahrscheinlich von Timor oder über Neuguinea mit Seefahrern nach Australien gekommen.[14] Aus Makassar kamen möglicherweise seit dem 16. Jahrhundert, sicher ab etwa 1700, jedes Jahr zur Regenzeit Sammler von Seegurken für mehrere Wochen an die Nordküste und insbesondere ins Arnhemland, wo dieser Aufenthalt die Kultur der Yolngu beeinflusste.[15]
Dagegen lebten die Tasmanier seit dem Ende der Eiszeit seit etwa 12.000 Jahren isoliert von den Aborigines des Festlandes. Mit steigendem Wasserpegel entstand die 250 km weite Bass-Straße, die Tasmanien vom Festland trennte.
Vor Ankunft der Europäer
Die Bevölkerungszahl war sehr wahrscheinlich über tausende von Jahren hin konstant. Die dichteste Besiedlung wiesen auch schon vor der Ankunft der Europäer die auch heute noch bevölkerungsreichsten Regionen Australiens an den Küsten im Südosten und im Tal des Murray Rivers auf. Es gab jedoch über den ganzen Kontinent verteilt Stämme, die in allen Fällen ihre Lebens- und Essgewohnheiten, Technologien und Jagdmethoden an die jeweilige Umgebung angepasst hatten, ganz gleich ob es das kalte und feuchte Hochland Tasmaniens oder das trockene und heiße Innere des Kontinents war.
Alle Ureinwohner Australiens waren Jäger und Sammler, wobei die Menschen, die an der Küste oder an Flüssen lebten, auch Fischer waren, die auch Schildkröten und im tropischen Norden Dugong fingen. Während alle Stämme und Gemeinschaften ihre Nahrungsquellen und Vorräte nach unterschiedlichen, ausgeklügelten Methoden benutzten und verwalteten, betrieben nur sehr wenige auch etwas Ackerbau. Im heutigen Victoria gab es zwei verschiedene Stämme, die wirtschaftliche Aal-Farmen betrieben. Sie verwendeten komplexe und ausgedehnte Systeme mit bewässerten Teichen; eines am Murray River im Norden des Staates und eines im Südwesten in der Nähe von Hamilton, von wo aus sie bis in die Region um Melbourne Handel betrieben. Aber auch im Gebiet des heutigen Sydney entwickelte sich eine große Anbau- und Handelsstätte. Die typische Nahrung, das Bush Food, bestand aus einer Vielfalt von Nahrungsmitteln, zum Beispiel Känguru, Emu, Wombat, Goanna, Schlangen, Vögeln, vor allem in den Wüsten auch viele Insekten wie Honig-Ameisen oder Witchetty-Maden und an den Küsten Muscheln und Krebstiere. Daneben wurden auch noch viele Varianten pflanzlicher Nahrung wie Nüsse, Obst und Beeren genutzt. In den Wüstengebieten zum Beispiel die Busch-Banane (Marsdenia australis) und die Busch-Tomate, im tropischen Norden die Busch-Pflaume (Terminalia ferdinandiana).
Das primäre Werkzeug, das zur Jagd benutzt wurde, war der Speer, der mittels eines Woomera oder per Hand geworfen wurde. Bumerangs wurden sowohl im Norden als auch in den südlichen Wüsten benutzt, wobei die nicht-zurückkehrende Variante (bekannter unter der korrekten Bezeichnung Wurfstock) effektiver und weiter verbreitet war als die zurückkehrende. Mit ihr konnten zum Beispiel Kängurus getötet werden.
Berichte über institutionalisierten Kannibalismus werden von wissenschaftlicher Seite als „Hörsagen, Berichte aus zweiter und dritter Hand, Übertreibungen, falsche Zitierungen und absichtliche Lügen“ bezeichnet. Es seien Begräbnisrituale missinterpretiert worden, aber auch Berichte über Kannibalismus gezielt in Umlauf gesetzt worden, um Aborigines als Wilde zu diskreditieren, denen man die Menschenrechte verwehren und das Land abnehmen könne.[16]
In einigen Gebieten lebten die Aborigines halb-sesshaft, vor allem in weniger trockenen Gebieten, wo durch Fischerei eine sesshaftere Lebensweise möglich war. Weiterhin waren die meisten indigenen Stämme semi-nomadisch und zogen in einem regelmäßigen Rhythmus durch ein bestimmtes Gebiet, in dem sie ihren Nahrungsquellen folgten und sich immer wieder zur gleichen Zeit am gleichen Ort niederließen. Durch Untersuchungen von Abfallansammlungen konnten Archäologen zeigen, dass manche dieser Plätze über tausende Jahre hinweg jährlich besucht wurden. In den trockenen Gebieten waren die Aborigines komplett Nomaden, die auf Nahrungssuche über weite Gebiete zogen. Sie wohnten in einfachen Hütten oder unter Windschirmen, die aus Zweigen oder Rinde aufgebaut waren. Feste Hütten aus Zweigen, Baumrinde, Gras und Schilf wurden nur bei längerem Aufenthalt erbaut. Die Lager durften von Angehörigen anderer Stämme nicht betreten werden, es sei denn, sie wurden eingeladen. Wurde ein Bote zu einem anderen Stamm geschickt, musste er in einiger Entfernung warten, bis er die Erlaubnis erhielt, näher zu kommen. Einige Aborigines hielten Dingos als Begleittiere, um sie bei der Jagd zu nutzen oder sich während kalter Nächte an ihnen zu wärmen.
Die Aborigines lebten durch alle Klimaveränderungen hindurch und passten sich erfolgreich der wechselnden Umwelt an. Es gibt große Debatten darüber, inwieweit sie ihre Umwelt selbst verändert haben. Eine Diskussion dreht sich um die Rolle der Aborigines bei der Ausrottung der Megafauna der Beuteltiere. Manche schreiben dies dem Klimawechsel zu, andere glauben, dass die Tiere aufgrund ihrer Langsamkeit einfache Beute waren. Eine dritte Möglichkeit wäre, dass das Aussterben durch menschliche Veränderungen an der Umwelt, vor allem durch Feuer, indirekt verursacht wurde.
Die indigenen Völker Australiens benutzten Feuer für verschiedene Zwecke. Zum einen, um das Wachstum essbarer Pflanzen oder von Tierfutter zu begünstigen, zum anderen aber auch, um das Risiko für Buschfeuer zu reduzieren, Reisen zu erleichtern, Seuchen auszurotten, für zeremonielle Zwecke oder aber auch, um „das Land aufzuräumen“. Es gibt große Meinungsverschiedenheiten, inwieweit das zur Veränderung der Umwelt beigetragen hat.
Es gibt Beweise für eine substantielle Änderung innerhalb der indigenen australischen Kultur im Laufe der Zeit. Felsmalereien an verschiedenen Plätzen in Nordaustralien zeigen deutlich verschiedene Stile, die sich mit verschiedenen historischen Perioden verknüpfen lassen. Einige dieser Felsmalereien haben nahegelegt, dass zum Beispiel die letzte große Eiszeit vor 20.000 Jahren mit einer kontinentalen Trockenheit und einer Verbreitung von Sanddünen mit gesunkener Aktivität und größerer Spezialisierung bei der Benutzung von Materialien und Nahrungsmitteln bei den Aborigines einherging.
Nach Ankunft der Europäer
Die britische Kolonisation Australiens begann 1788 mit der Ankunft der First Fleet in der Botany Bay. Die ersten Kontakte zwischen den Mitgliedern der ersten Flotte unter Arthur Phillip und den Aborigines sollen zunächst vorwiegend friedlich gewesen sein, da Philip anwies, die Aborigines gut zu behandeln. Man betrieb Handel mit Lebensmitteln, weil die Kolonisten sich noch nicht selbst versorgen konnten. Bennelong, ein Mitglied der Eora, war ein Vermittler zwischen den beiden Kulturen, der Englisch lernte und seine Sprache lehrte und so zu einer Verständigung beitrug.[17]
Nach Schätzungen des Australian Bureau of Statistics sank die Bevölkerung der Aborigines von den ursprünglich 300.000 bis 1 Million bis 1920 auf 60.000.[4] Der größere Teil der Aborigines starb an eingeschleppten Krankheiten: So hat 1789 eine Pocken-Epidemie vermutlich mehr als 50 % der Darug getötet, da sie Kontakt zu den Siedlern hatten.[18] Nach Schätzungen von Henry Reynolds[19] starben bei gewaltsamen Auseinandersetzungen 3.000 Siedler und 20.000 Aborigines: Im 19. und frühen 20. Jahrhundert kam es zu vielen, zum Teil tödlichen Auseinandersetzungen und einer Welle von Massakern an Aborigines, wie zum Beispiel dem Myall-Creek-Massaker oder dem Cape-Grim-Massaker, an denen in einigen Fällen auch der Native-Police-Corps teilnahm, eine Polizeitruppe, die hauptsächlich aus Aborigines bestand. Auslöser von Konflikten war zumeist der Zugang zu Nahrungsquellen: Da Schafe und Rinder der Siedler Wasserlöcher und Grasland zerstörten, verloren Aborigines ihre Lebensgrundlage und begannen statt dessen das Vieh der Siedler zu jagen, um sich zu ernähren. Hinzu kam, dass Aborigines etwas wie Landbesitz nicht kennen; sie verstehen sich vielmehr als Bewahrer des Landes, das sie pflegen und hüten, dem sie aber auch entnehmen können was sie brauchen, solange es dadurch nicht gefährdet wird.
In einem Versuch die Konflikte zu entschärfen, wurden den Völkern der Aborigines in der Mitte des 19. Jahrhunderts von einem Komitee der britischen Regierung Protektorate zugewiesen. Dort sollten sie sich nach dem Vorbild der Kolonialisten Siedlungen errichten und Landwirtschaft betreiben. In Tasmanien wurden bereits in den 1830er im Black War mit der Black Line die Tasmanier zusammengetrieben und nach Flinders Island deportiert. Als letzte Region wurde in der Western Desert in den 1950ern und 1960ern durchgesetzt, dass Aborigines ihre traditionelle Lebensweise als Nomaden aufgaben, als auf dem Gebiet von Maralinga Tjarutja Atomwaffentests durchgeführt werden sollten. Eine kleine Gruppe aus dem Volk der Pintupi lebte noch bis 1984 als Nomaden in traditioneller Lebensweise.[20]
In den Protektoraten erhielten Chief Protectors wie George Augustus Robinson später aufgrund von Gesetzen wie des Aboriginal Protection Act 1869 in Victoria weitgehende Rechte; zum Beispiel wer das Protektorat betritt oder verlässt, wer wen heiratet, sowie das Recht über den Verbleib der Kinder zu entscheiden.[21]
Ende des 19. Jahrhunderts errichteten christliche Kirchen auf den Gebieten der Aborigines Missionen, zum Beispiel Hermannsburg und begannen nicht nur die christliche Lehre zu verbreiten, sondern auch medizinische Hilfe und Schulen anzubieten.[22]
Mit Beginn des 20. Jahrhunderts und bis in die 70er Jahre wurden Kinder von Aborigines aus ihren Familien in den Reservaten systematisch zwangsweise entfernt und zur Adoption in weiße Familien oder in Missionen gegeben. Das hauptsächliche Ziel war es, insbesondere Aborigines mit weißen Vorfahren zu assimilieren und Teil der weißen Gesellschaft werden zu lassen. Betroffen waren je nach Region und Zeitraum etwa 1/3 bis 1/10 aller Kinder.[21] Der Bericht Bringing them Home der Australian Human Rights Commission von 1997 setzte sich mit dem Thema der Gestohlenen Generationen auseinander und führte dazu, dass der National Sorry Day eingerichtet wurde.
Land- und Bürgerrechtsbewegung
In den 1930er und 40er Jahren begannen Aborigines gegen ihre Lebensbedingungen aufzubegehren. Im Mittelpunkt stand zunächst ihre Bezahlung als Viehtreiber; mit Streiks, wie dem Aboriginal-Stockmen’s-Strike versuchten sie durchzusetzen, dass sie nicht nur mit Naturalien oder sehr geringen Löhnen entlohnt wurden.
Ab den 1960er Jahren rückte zunehmends die Frage nach Landrechten in den Mittelpunkt ihres Interesses: Australien war von Captain James Cook 1770 als nahezu unbewohnt beschrieben und später – trotz der Anwesenheit der Aborigines – zur Terra Nullius erklärt worden, also zu einem Land, welches niemanden gehört. Eine Aktion, die auch internationale Aufmerksamkeit erlangte, war die Yolngu-Bark-Petition, bei der 1963 Yolgnu auf einer Baumrinde geschrieben eine Petition gegen die Errichtung einer Bauxit-Mine auf ihrem traditionellen Land einreichten. 1972 stellten Aborigines auf dem Rasen vor dem Old Parliament House in Canberra die Zelt-Botschaft auf, um ihre Forderungen nach Landrechten zu unterstreichen. Mit dem Aboriginal Land Rights (Northern Territory) Act 1976 wurde schließlich erstmals die Möglichkeit Landrechte zu beanspruchen eingeräumt und große Gebiete wieder zum Eigentum von Aborigines. 1993 erkämpften Organisationen wie Native People of Australia unter Führung von Eddie Mabo dann mit dem Urteil Mabo v. Queensland (No. 2) den sogenannten Native Title, der Eigentumsrechte an Kronland (Land im Staatsbesitz) vergibt, das historisch einem gewissen Stamm zuzuordnen ist.
Im Prinzip erhielten Aborigines das Wahlrecht als britische Staatsbürger zusammen mit den weißen Siedlern, als die australischen Kolonien in den 1850er Jahren ihre Selbstbestimmung erlangten. In der Folge führten Queensland, Western Australia und später auch das Northern Territory Gesetze ein, die die Aborigines ausdrücklich vom Wahlrecht ausschlossen. Dagegen wurde in South Australia das seit 1856 bestehende Wahlrecht für Briten 1895 mit der Einführung des Frauenwahlrechtes auf weibliche Aborigines ausgeweitet.[23] Queensland war 1965 der letzte Staat, der Aborigines das Wahlrecht zugestand. Das häufig zitierte Referendum aus dem Jahr 1967 hat dagegen nichts mit dem Wahlrecht zu tun, sondern bestätigte, dass Aborigines in den Zensus aufgenommen werden sollten.[23] Mit Neville Bonner zog 1971 der erste Aborigine in das australische Parlament ein.
Obwohl Aborigines am Australia Day 1949 wie alle anderen bis dahin britischen Bürger die australische Staatsbürgerschaft erhielten, gab es allerdings je nach Staat oder Territory weiterhin Gesetze, die Aborigines in ihren Bürgerrechten einschränkte:[24] Es gab Gesetze, die Ehen zwischen Weißen und Aborigines verboten; als Mündel des Staates war ihnen Alkohol verboten; es konnte weiterhin bestimmt werden wo sie oder ihre Kinder lebten. Immer noch erhielten Aborigines keine Zuwendungen aus der staatlichen Alters- und Invalidenpension;[25] erst 1964 erhielten sie das Recht Immobilien zu besitzen.[26] Ausnahmen gab es für die Veteranen des Zweiten Weltkrieges und ausnahmsweise wurden Aborigines wie dem Maler Albert Namatjira die vollen Bürgerrechte verliehen, wenn sie nachweisen konnten, dass sie eine „weiße“ Lebensweise führten.
Situation heute
Gebiet Aborigines[5] Bevölkerungsanteil New South Wales 140.000 2,1 % Queensland 113.000 2,7 % Western Australia 75.000 3,8 % Northern Territory 64.000 31,5 % South Australia 24.000 2,4 % Victoria 28.000 0,6 % Tasmanien 15.000 3,1 % ACT 4.000 1,2 % Mit dem Racial discrimination Act 1975 ist Diskriminierung aufgrund von Rasse ungesetzlich geworden und alle diskriminierenden Gesetze, die in den Staaten oder Territorien noch existierten, außer Kraft gesetzt. Während 1920 die Zahl der Aborigines auf nur noch 60.000 geschätzt wurde, stieg sie beim Zensus von 1991 auf 265.000[27] und bis 2006 auf 464.000.[5] Neben einer erweiterten Definition, wer Aborigine ist, wird es auch dem gestiegenen Selbstbewusstsein zugeschrieben, sich selber als Aborigine zu bezeichnen.[5] Die gestiegene Anerkennung der Aborigines spiegelt sich auch in symbolischen Gesten wider, wie der Darstellung von David Unaipon auf der australischen 50-Dollar-Note seit 1995, Gwoya Jungarai auf der 2-Dollar-Münze seit 1987, Len Waters, ein Aborigine-Pilot im Zweiten Weltkrieg seit 1995 und Cathy Freeman, die erste abgebildete Aborigine seit 2000 zu ihren Lebzeiten auf einer Briefmarke. Letzteres ist bemerkenswert, denn es war bis ins Jahr 1997 nicht erlaubt, lebende Personen auf Briefmarken in Australien abzubilden, außer Persönlichkeiten der Monarchie.[28]
Viele Probleme sind aber immer noch ungelöst: Im Vergleich zu der Gesamtbevölkerung Australiens gehören die Ureinwohner Australiens – und hier insbesondere jene, die in den ländlichen Gebieten leben – zum ärmsten Teil der australischen Gesellschaft; ihre Arbeitslosenrate ist mit 20 % fast dreimal so hoch wie die der Durchschnittsbevölkerung, sie haben eine geringere Bildung, ihre Lebenserwartung liegt im Durchschnitt 20 Jahre unter jener der weißen Bevölkerung, die Kindersterblichkeit ist doppelt so hoch,[4] sie machen bei einem Anteil von weniger als 4 % der Bevölkerung 20 % aller Gefängnisinsassen aus.[29] Erklärt werden diese Unterschiede mit dem Verlust funktionierender sozialer Strukturen durch die Assimilationspolitik und den damit einhergehenden Problemen mit Alkohol und Abhängigkeit von Sozialhilfe, aber auch mit dem generellen Mangel an Arbeit und Krankenversorgung in den ländlichen Gebieten.
Im Juni 2007 verkündete die australische Regierung die Northern Territory National Emergency Response, in den Medien diskutiert unter dem Begriff „Intervention“:[30] Anlass war der Bericht Little Children are Sacred[31] des Northern Territorys, der die Verbreitung des sexuellen Missbrauchs von Kindern dokumentierte. Verschiedene Maßnahmen wurden eingeleitet, die das Ziel haben, Kindern ein sicheres Umfeld zu schaffen. Darunter gehören unter anderem das Verbot von Alkohol und Pornographie in den Gemeinschaften der Aborigines, aber vor allem umfangreiche medizinische Reihenuntersuchungen von Kindern, mehr Polizei und mehr Lehrer. Logistisch wird die Intervention vom Militär unterstützt. Die Gemeinschaften haben dabei ihre Selbstverwaltung verloren. Befürworter der Intervention begrüßen, dass die Regierung etwas gegen die Situation in den Gemeinschaften der Aborigines unternimmt; kritische Stimmen beklagen jedoch, dass die Intervention ohne Rücksprache mit den Betroffenen erfolgte oder dass sie paternalistisch sei und die bestehende Kultur der Aborigines vollends zerstöre.[32]
Gesellschaft
Sprachen
Es ist umstritten, wie viele Australische Sprachen es vor Ankunft der Europäer gab. Die Zahlen schwanken zwischen 200 und 300; man einigt sich meist auf etwa 250,[33][34] wovon etwa die Hälfte dieser Sprachen seither ausgestorben ist. Nur noch 20 Sprachen werden heute aktiv an Kinder weitergegeben; die verbleibenden etwa 100 Sprachen haben nur noch Sprecher mittleren oder hohen Alters, das heißt, mit jeder weiteren Dekade werden einige dieser Sprachen verschwinden. Die größte Verbreitung haben heute noch Arrernte (2.800 Sprecher), Djambarrpuyngu, eine Yolngu-Sprache (2.700), und Pitjantjatjara (2.600). Sie werden alle im Northern Territory gesprochen, wo noch 59 % der Aborigines zu Hause eine indigene Sprache sprechen. In Städten wie Sydney und Melbourne, wo zwar die meisten Aborigines leben, sind es nur 1 %. Insgesamt gibt es in Australien noch etwa 50.000 Einwohner, die vorwiegend eine indigene Sprache sprechen.[5] In Teilen Australiens mit einer hohen Anzahl an Aborigines in der Bevölkerung werden seit 1973 in Schulen zweisprachige Programme angeboten.[35]
Linguistisch werden die australischen Sprachen in zwei Gruppen aufgeteilt: So unterscheidet Arthur Capell[36] zwischen Sprachen mit ausschließlich Suffixen und Sprachen mit Suffixen und Präfixen. Die Letzteren werden im Norden Australiens gesprochen – zwischen den Kimberleys im Westen und dem Golf von Carpentaria im Osten. Die erste Gruppe bedeckt den gesamten restlichen Kontinent. In einer Arbeit von 1966 stellten Geoffrey O'Grady, Stephen A. Wurm und Kenneth Hale die Theorie auf, dass die Suffix-Gruppe eine eng verwandte Sprachfamilie darstellt, die sich über 7/8 des Kontinents erstreckt.[37] Diese Familie wurde von O'Grady, Wurm und Hale Pama-Nyunga genannt, nach den Worten für „Mensch“ in den zwei entlegensten Gebieten dieser Sprachfamilie (im Nordosten von Queensland und im Südwesten von Western Australia). Die zweite Gruppe (mit Präfixen und Suffixen) wird durch Ausschluss, also als Non-Pama-Nyunga, definiert. Sie bildet keine einheitliche Sprachfamilie, sondern wurde anfangs in 28 (später in 26) Sprachfamilien unterteilt. Diese Gruppe stellt 90 % der sprachlichen Vielfalt auf 1/8 des Kontinents dar.[38]
Im Norden Australiens hat sich aus dem Kontakt zwischen weißen Siedlern und den Aborigines auf der englischen Sprache basierend eine Kreolsprache, das Kriol entwickelt, das heute noch von rund 4000 Menschen gesprochen wird.[5] Die große Mehrheit (86 %) spricht ausschließlich australisches Englisch, wobei es dort auch die Variante des Aborigine-Englisch gibt.
Religionen
In den Traditionen der Völker der Aborigines steht die Traumzeit (englisch: dreaming oder dreamtime) im Zentrum ihres spirituellen Denkens. Die Geschichten der Traumzeit beschreiben die Zeit der Schöpfung, die Ahnengeister wie den Byamee, die Regenbogenschlange oder das Große Känguru, die das Land, die Pflanzen und Lebewesen formten. Ein bekanntes Beispiel ist der Uluru-Mythos, der Teil des Tjukurpa ist, die Bezeichnung für Traumzeit in der Sprache der Pitjantjatjara.[39] Zahlreiche Felsmalereien, Schnitzkunstwerke und Tänze zeigen die Wesen der Traumzeit und stammen in der Vorstellung der meisten Stämmen ursprünglich von diesen. Außerdem wird traditionelles Wissen über das Land über Traumzeit-Geschichten weitergegeben. Beispielsweise sind die Songlines Beschreibungen über das Land und sie sind Orientierungshilfen beim Walkabout. Des Weiteren sind die Gesetze, das Moralsystem und das Verwandtschaftssytem Teil der Traumzeit.[40]
Nicht alle Geschichten der Traumzeit sind jedem zugänglich: Kinder hören einfache Versionen; diese sind auch an Außenstehende weitergegeben worden. Andere Geschichten sind nur für Frauen oder nur für Männer, die meisten für initiierte und einige ausschließlich für die Älteren (englisch: elder), den respektierten Autoritäten.
Heutzutage bekennen sich 73 % der Aborigines zu einer christlichen Konfession, da Missionen auf den Protektoraten der Aborigines nicht nur Schulen und Gesundheitsversorgung baten, sondern auch ihre Lehre verbreiteten. 1,3 % bekennen sich zu den traditionellen Religionen und der Rest zu keiner Religion.[5]
Verwandtschaftssystem
Der Schlüssel zum Verständnis ihrer Gesellschaftsstruktur liegt in ihrem komplexen Netz von Verwandtschaftsbeziehungen und deren Implikationen, das in allen Teilen Australiens in verschiedenen Formen existierte[41] [42] und heute noch insbesondere in Zentralaustralien besteht.
Grundlage der Verwandtschaftsbeziehungen ist nicht das in westlichen Kulturen verbreitete Eskimo-System, sondern das Iroquois-System. Das Eskimo-System besteht aus einer Kernfamilie: Vater, Mutter, Bruder und Schwester. Das Iroquois-System weitet das Konzept aus; so werden alle Schwestern der Mutter ebenfalls als Mutter bezeichnet. Analog werden alle Brüder des Vaters als Väter bezeichnet. Nur wenn sich das Geschlecht in der Elterngeneration (auf mütterlicher oder väterlicher Seite) ändert, werden andere Bezeichnungen verwendet. Demnach hat man nur auf der mütterlichen Seite Onkel und nur auf der väterlichen Seite Tanten. Die Tante auf der mütterlichen Seite wird als Mutter bezeichnet und der Onkel auf der Seite des Vaters als Vater. Das System erstreckt sich weiter auf Cousins und Cousinen. Die Kinder der Schwester der Mutter (welche ebenfalls als Mutter bezeichnet wird) sind nicht Cousins/Cousinen, sondern Brüder und Schwestern. Das gilt ebenso für die Kinder des Bruders des Vaters (welcher als Vater bezeichnet wird). Demnach kann man nur Cousins/Cousinen haben, wenn sie die Kinder von den Geschwistern der Eltern sind und dabei das Geschlecht wechselt (Bruder der Mutter/Schwester des Vaters). Diese Unterscheidung ist wichtig, denn nur die als Cousin/Cousine Bezeichneten kommen als Heiratspartner in Frage. Es handelt sich hierbei um eine sogenannte Kreuzkusinenheirat, die auch von anderen Kulturen her bekannt ist.
Das eben erläuterte System ist egozentrisch, denn es geht von einer Person (Ego) aus und entwickelt Relationen zu anderen Stammesmitgliedern. Dieses egozentrische Bild ergibt sich jedoch nur aus der Analyse des eigentlichen Verwandtschaftssystems. Dieses wird im Folgenden erläutert:
Im Gegensatz zum westlichen System der Blutsverwandtschaft unterscheiden Aborigines nicht zwischen verwandt und nicht verwandt. In ihrem Sinne ist man mit allen Stammesmitgliedern verwandt. Das hier beschriebene System findet in verschiedenen Variationen bei fast allen australischen Aborigines Anwendung. So können selbst Neulinge von anderen Stämmen oder außenstehende Personen (z.B. Anthropologen oder Linguisten, die längere Zeit bei einem Stamm leben) einfach eingegliedert werden. Hat man einmal eine Position in diesem System, kann man seine Beziehung (und die dazugehörige Bezeichnung) zu jedem weiteren Mitglied des Stammes herausfinden: Der gesamte Stamm wird in 2 Moieties (von französisch moitié: Hälfte; englisch: moiety) geteilt. Diese Einteilung ist wichtig für Heiratsregeln und Rituale. So ist es verboten, eine Person derselben Moiety zu heiraten. Man heiratet immer exogam, also in die jeweils andere Moiety. Bei religiösen Ritualen fallen den Mitgliedern der beiden Moieties verschiedene Rollen zu. Hinzu kommt eine weitere Unterteilung in sogenannte skin groups (wörtlich in englisch: Hautgruppe). Skin group ist ein anthropologischer Begriff und bezeichnet keine reale Hautgruppe oder -farbe. Die meisten Stämme haben 4 skin groups (2 pro Moiety), jedoch gibt es auch viele Beispiele mit 6 oder 8 skin groups.
Zur Verdeutlichung ein konkretes Beispiel: Der Stamm der östlichen Arrernte,[43] welcher in Zentral-Australien lebt, hat ein System mit 4 skin groups. (Die nörd-östlichen Arrente haben 8 skin groups, die zentralen Arrente haben 6). Eine Person gehört demnach einer der folgenden skin groups an: Entweder den Kemarre, Perrurle, Penangke oder Peltharre. Die ersten beiden Gruppen gehören zu einer Moiety; die letzteren zur zweiten Moiety.
Daraus ergeben sich folgende Heiratsregeln.[43]
- Ein Kemarre-Mann heiratet eine Peltharre-Frau. Die Kinder gehören der Gruppe Perrurle an.
- Ein Perrurle-Mann heiratet eine Penangke-Frau. Die Kinder gehören der Gruppe Kemarre an.
- Ein Penangke-Mann heiratet eine Perrurle-Frau. Die Kinder gehören der Gruppe Peltharre an.
- Ein Peltharre-Mann heiratet eine Kemarre-Frau. Die Kinder gehören der Gruppe Penangke an.
Das System ist zyklisch und wiederholt sich nach zwei Generationen. Auch bei den komplexeren Systemen mit 6 oder 8 skin groups wiederholt sich ein Zyklus nach jeder zweiten Generation.
Die wirkliche Bedeutung dieses System liegt darin, dass den verschiedenen skin groups Aufgaben im Stamm zufallen. So bestimmt das System zum Beispiel: Wer geht für wen jagen? Wer erzieht welche Kinder? Wer ist Hüter der Sprache? Wer darf bestimmte Rituale ausführen und wer nicht? Wer hält die Totenzeremonie? Weiterhin gelten bestimmte Regeln, nach welchen sich die Mitglieder verhalten müssen. Zu den Regeln zählen Umgangsformen wie Abstand, Höflichkeit oder Scherze. Damit übernimmt das System der skin groups viele Funktionen, die in westlichen Gesellschaften vom politischen oder ökonomischen System bestimmt werden.
Kunst und Kultur
Bildende Kunst
Bei der Kunst der Aborigines gibt es unabhängig davon, ob es sich um traditionelle oder neuzeitliche Werke handelt, zwei Interpretationsebenen: „[Die] »inneren« Geschichten, die nur für diejenigen bestimmt sind, die über das entsprechende rituelle Wissen verfügen, und [die] »äußeren« Geschichten, die für alle zugänglich sind.“[44] Der Künstler ist Besitzer und Teilhaber der dargestellten Inhalte, die nur ihm für bestimmte Zwecke zugeteilt sind. Nur er hat das Recht heilige Muster zu verwenden und religiöse Inhalte abzubilden. Die Benutzung von Mustern, die anderen gehören und wenn diese ohne dessen Erlaubnis verwendet werden, ist ein schwerer Verstoß gegen dieses überlieferte ungeschriebene Gesetz.[45]
Traditionelle Kunst
Die Kunst der Aborigines zählt zu „den ältesten kontinuierlichen Kunsttraditionen der Welt“.[46] Die Kunst der Aborigines umfasst ein weites Spektrum an Medien, einschließlich das Bemalen von Rindenplatten, Holz- und Steingravuren, Bildhauerei, Sandmalerei, das Erstellen von zeremoniellen Kleidungsstücken und die künstlerische Verzierung von Waffen und Werkzeugen. Als Materialen wurden Farben aus Ocker, Asche und Blut, Stoff, Federn, Holz, Stein und Muscheln eingesetzt.
Das Arnhemland und die angrenzenden Gebiete haben die größte Anzahl von Aborigine-Kunstwerken wie Felsritzzeichnungen und Felsenmalerei. Dort gefundene Zeichnungen und Ornamentierungen wurden auf ein Alter von bis zu 50.000 Jahren datiert. Das Arnhemland ist auch bekannt für Rindenmalerei, Skulpturen und Webereien.[47] In den Wüstengebieten wurden neben Felsenmalereien auch Bodenzeichnungen im Sand hergestellt. Im Norden von Queensland und auf den Tiwi-Inseln sind vor allem Skulpturen als Kunstwerke bedeutend.
Kunst ist Bestandteil der Hauptrituale in der Kultur der Aborigines; sie wurde und wird genutzt, um Territorien zu markieren, Geschichte aufzuzeichnen und Erzählungen über die Traumzeit zu unterstützen und zu übermitteln. Als vor etwa 10.000 Jahren der Meeresspiegel anstieg, wurden Meereswesen wie die Regenbogenschlange Gegenstand der Felsenmalerei. Die Felsenmalerei wurde bis ins 20. Jahrhundert praktiziert und diente unter anderem dem Unterrichten von Anatomie, wie bei der sogenannten Röntgendarstellung des Barramundis.
Neuzeitliche Kunst
Mit neuen Techniken und Materialien wie synthetische Farben und Leinwand fanden Weiterentwicklungen dieser Ausdrucksformen statt: In Australien fand die erste bedeutende Aborigine-Kunstausstellung im Jahr 1929 in Victoria unter dem Titel „Primitive Art“ statt. Albert Namatjira war bedeutend dafür, dass die Kunst der Aborigines akzeptiert wurde; er stellte 1938 erstmals in Melbourne seine in Aquarell gemalten Landschaftsbilder aus. Königin Elizabeth II. verlieh ihm 1953 eine Medaille und traf ihn persönlich ein Jahr später in Canberra.
Die wachsende Anerkennung, die die Kunst der Aborigines genoss, spiegelt sich in der Verbreitung der Kunst wider: Erstmals wurden 1941 und 1942 in Nordamerika und Kanada Aborigine-Kunstwerke außerhalb von Australien ausgestellt. 1957/58 wurde dann in Australien als Wanderausstellung die Kunstsammlung „The Art of Arnhem Land“ gezeigt, bei der die Künstler nach ihren Stilrichtungen geordnet wurden. 1959 kaufte dann die „Art Gallery of New South Wales“ Werke zeitgenössischer Aborigine-Künstler auf. 1966 schließlich wurde ein Malmuster von David Malangi auf dem australischen 1-Dollar-Schein abgebildet.
Die Entwicklung der kommerziell erfolgreichsten Kunstrichtung begann 1971 und 1972 als der Kunstlehrer Geoffrey Bardon Aborigines in Papunya, nordwestlich von Alice Springs, ermutigte, ihre Geschichten von der Traumzeit zuerst auf der Schulmauer zu malen und später auf Leinwand festzuhalten. Der bekannteste und erfolgreichste Künstler dieser Bewegung, die als Dot-Painting (Punkte-Malerie) bekannt wurde, war Clifford Possum Tjapaltjarri, von dem eines seiner Bilder zum Rekordpreis von 2,5 Millionen australischen Dollar (AUD) vom australischen Staat gekauft wurde, der verhindern wollte, dass dieses Kulturgut nach Übersee geht. Ein weiterer erfolgreicher Künstler dieser Stil-Richtung war Johnny Warangkula Jupurrula: Er war mit einer der Ersten, der die Form der Punkt-Malerei perfektionierte und ikonographische Elemente schuf, die sich im Bild auflösen.
Abgesehen von der Malerei gab es auch bedeutende Meilensteine in anderen Kunstrichtungen: 1988 wurde ein Denkmal für Aborigines und Torres Strait Insulaner in der National Gallery of Australia in Canberra enthüllt. Es bestand aus 200 hohlen Baumstamm-Grabmalen, die zum Anlass für die 200-Jahrfeier der britischen Kolonisation Australiens und in Erinnerung an jene Aborigines errichtet wurde, die bei gewaltsamen Konflikten mit Siedlern starben. Im selben Jahr öffnete das neue Parliament House in Canberra mit einem 196 Quadratmeter großen Granit-Mosaik aus Pflastersteinen von Michael Nelson Jakamarra.
In den letzten Jahrzehnten sind in den Siedlungen der Aborigines zahlreiche Kunstzentren und Künstlerkooperationen entstanden, die die Herstellung und den Handel von Kunstwerken fördern, wie beispielsweise das Warburton Kunstprojekt, die Kooperativen in Papunya, Kintore und zahlreiche andere. Diese Form der Herstellung von Kunstwerken ermöglicht es den Aborigines durch eigene Kraft und ohne staatliche Hilfe zu leben. Trotz der Entfernung vieler Künstler von urbanen Siedlungen, der Armut und den Gesundheitsproblemen vieler Künstler, wird der Wert dieses schnell wachsenden Kunstgewerbes auf eine halbe Milliarde australischer Dollars geschätzt.[48]
Einen anderen Weg der jüngeren Aborigines-Kunst, die sich in den Städten entwickelt hat, geht Richard Bell, der als Maler, auch Performances entwirft oder Videos dreht, wobei er sich politisch mit dem Verhältnis von Weißen und Schwarzen auseinandersetzt. Er verbindet zwar traditionelle und moderne Kunst der Aborigines, schärft aber gesellschaftliche Widersprüche sowohl mit seinen Arbeiten als auch mit seinen Aussagen: „Aboriginal Art - das ist eine Sache der Weißen!“ [...] „Ich will mein ganzes Land zurück...“[49]
Musik
Die nordaustralischen Aborigines, vor allem im Arnhemland, spielen das Yidaki (Didgeridoo), ein Blasinstrument aus der Familie der Aerophone mit obertonreichem Klang und Tonlagen zwischen Tenor und Bass, das sie aus dem Holz des Eucalyptus tetrodonta bauen, der in tropischen Gebieten vorkommt. Der Baum wächst als gerades Holz und wird von Termiten innen ausgehölt.[50] Das Bora-Bora (Schwirrholz oder Bull-Roarer) wird nicht als Instrument eingesetzt, sondern ist als Werkzeug spiritueller Wahrnehmungstechniken einzustufen. Schlaginstrumente finden sich in Form der clap sticks (kurze Hartholzstöcke), aber auch Bumerangs oder das Yidaki selbst werden dazu benutzt. Meist dient das Yidaki als Rhythmusinstrument für die Gesänge bei Zeremonien. Es wird traditionell nur selten als Soloinstrument eingesetzt, auch wenn den Touristen oft das Bild vermittelt wird, dass das Yidaki hauptsächlich dem Erzählen von Geschichten dient. Saiteninstrumente gibt es in der traditionellen Musik überhaupt nicht. Das wichtigste Instrument der Aborigines ist die menschliche Stimme. Die Musik dient den Aborigines neben dem Unterhaltungsfaktor auch zur Kommunikation. Jedes Lied und jeder Tanz erzählt eine Geschichte, ein Erlebnis oder Mythen. Gesänge dienen auch dem Heilungsprozess, der Totemidentität oder der Orientierung, wie bei den Songlines, die die Ureinwohner für jede Strecke entwickelt haben. Die Musik transportiert auch Verpflichtungen und Inhalte der Stammesgesetze.
Die Musik der Aborigine ist nicht nur auf überlieferte Musik und die Verwendung traditioneller Musikinstrumente beschränkt: Der Aborigine-Rock in Australien begann mit der Band Yothu Yindi, die sich 1986 gründete und mit dem politischen Song Homeland Movement bekannt wurde. Diese Band hatte 1992 mit Treaty über Australien hinaus Erfolg und kombinierte erfolgreich das Didgeridoo mit modernen Instrumenten. In dieser Band spielen Aborigine und Australier europäischer Abstammung. Sie spielen alte und moderne Musik, aber auch Pop und Rock. In Deutschland sind sie unter anderem durch ihre Zusammenarbeit mit Peter Maffay auf dessen Album Begegnungen bekannt.
Archie Roach,[51] der in der Framlingham Aboriginal Mission geboren wurde, veröffentlichte 1990 ein Album, das den Titel Took the Children Away enthielt. Dieser Song widmet sich der Zwangswegnahme tausender Kinder von ihren Aborigine-Eltern. Der Song erreichte nicht nur bei den Aborigine große Bekanntheit, sondern er gewann mehrere Preise mit diesem Song und erhielt als Auszeichnung für den Verkaufserfolg eine Goldene Schallplatte.
Bekannt ist auch die Warumpi Band, die Hip Hop und Rap verbindet. Ferner gibt es in jüngster Zeit aktuelle politische Songs der Aborigines, die den Hip-Hop-Rhythmus mit Klängen konventioneller Instrumente ergänzt.[52]
Literatur
David Unaipon war der erste Aborigine, der ein Buch mit dem Titel Aboriginal Legends schrieb und im Jahre 1927 veröffentlichte. Der Autor Colin Johnson, der den Aboriginenamen Mudrooroo annahm, gilt als der Begründer der politisch engagierten Aborigine-Literatur. Er gab 1965 den Roman Wild Cat Falling heraus, der in die Weltliteratur eingegangen ist. In diesem befasste er sich mit dem Schicksal eines jungen Aborigine, der sich ändern will, was ihm allerdings erst vor einer (erneuten) Verurteilung gelingt. Mudrooroo setzte dieses Thema im Jahre 1988 mit dem Werk Doin Wild Cats und mit Wildcat Screaming 1992 fort. In den weiteren Kurzgeschichten zur Thematik „Wild Cat“ setzte er sich mit den traditionellen und modernen Lebenserfahrungen des Jungen auseinander. Mudrooroos Vater, der Afrikaner war, hatte sich als Aborigine ausgegeben und deswegen wurde Mudrooroo in den 1990er Jahren heftig kritisiert. Er verlor aufgrund dieser ihm nicht bekannten Tatsache, deren Verheimlichung ihm vorgeworfen wurde, an politischer Bedeutung. Er veröffentlichte zahlreiche weitere literarische Werke und hielt Vorträge im Ausland über das Leben der Aborigine und schilderte vor allem die Schwierigkeit, die die englische Sprache bereitet, um die indigene Sichtweise zu verdeutlichen.
Bei Sally Morgan war es umgekehrt. Sie nahm jahrelang an, dass sie ein Kind einer indischen Familie sei, bis sie als junges Mädchen heraus bekam, dass sie von Aborigine abstammt. Diese Erfahrungen verarbeitete sie in dem Roman My Place, der 1987 erschien und weltweit Beachtung fand.[53] In dem von ihr verfassten Werk Wanamurraganya beschreibt sie die Geschichte ihres Großvaters. Sie ist auch als gestaltende Künstlerin erfolgreich, 1993 gewann sie für ihren Druck Qutback einen Preis. Heute ist sie Direktorin des Centre for Indigenous History and Arts an der University of Western Australia.
Eine weitere Aboriginefrau, Doris Pilkington, erhielt für den Roman Caprice – A Stockman’s Daughter 1996 einen Literaturpreis. Sie veröffentlichte 1996 den Roman Rabbit-Proof Fence, der 2002 unter dem Titel Long Walk Home verfilmt wurde und die Stolen Generation zum Thema hat. Der Roman schildert die Flucht von drei Aborigine-Mädchen aus einem Lager, das zur Umerziehung von nicht „reinrassigen“ Kindern eingerichtet war, entlang des 3.256 Kilometer langen Schutzzauns gegen die Kaninchenplage. Die Väter dieser Kinder waren zumeist weiße Wanderarbeiter und die Mütter Aborigines.
Film
Die Filmindustrie wendet sich in Form von Dokumentar- und Spielfilmen dem Thema Aborigine zu.
Der Film Australian Rules von Paul Goldman aus dem Jahre 2002 verarbeitet das Thema Rassismus und Sport, das auf der autobiographieähnlichen Novelle Deadly Unna von Phillip Gwynne basiert. Es zeigt die Erfahrung von zwei befreundeten 16-jährigen footballspielenden australischen Jungen. Gary Black (Nathan Phillips), ein Weißer und Dumby Red (Luke Carroll), ein Aborigine und erfolgreicher Footballspieler eines Fischerdorfs, erleben den latenten Rassismus der Dorfbevölkerung. Dieser bricht aus, als mehr als die Hälfte der Fußballmannschaft des Dorfes Aborigine sind und diese Mannschaft einen Preis gewinnt. In der daraus folgenden gewaltsamen Auseinandersetzung wird der junge Aborigine ermordet.[54]
Richard J. Frankland,[55] ein Aborigine vom Stamm der Gunditjmara war Sänger und Liedermacher, Autor und Regisseur. Er drehte nach seinen Erfahrungen als Mitglied der „Royal Commission into Aboriginal Deaths“ im Jahre 1966 den preisgekrönten Dokumentarfilm: Who killed Malcolm Smith, einen Film über die hohe Selbstmordrate der Aborigine. Weitere Filme von ihm, die sich mit dem Leben der Aborigine befassen, sind: Clanging Doors (1991), Songlines (1993), No Way To Forget (1996) und Harry’s War (1999).
Der Regisseur Wayne Blair drehte den Film: The Djarn Djarns,[56] der 2005 auf der Berlinale den Kinderkurzfilmpreis erhielt. Der Film erzählt die Geschichte eines 11 Jahre alten Jungen, eines Tänzers, der in seiner Tanzgruppe von Aborigines den Todestag seines Vaters verarbeitet.
Neben diesen Beispielen gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Filme, die das Thema Aborigine aufgreifen.
Tanz, Theater und Musical
Tanz, Gesang, Zeremonien und Initiationen sind bei zahlreichen Aboriginevölker seit jeher ein Bestandteil ihres traditionellen und kulturellen Lebens. Beispielsweise lernen die Tiwis, die auf den Tiwi-Inseln vor Darwin leben, den Tanz mit ihren Totems von ihrer Mutter, und die Tanzthemen wechseln nach Anlässen. Einige Tänze entstehen aber auch spontan und drücken die Emotionen der Tänzer aus oder sie entsprechen ihren Zeremonien. In den Tänzen und Gesängen der Tiwi finden sich auch die Erlebnisse des Zweiten Weltkriegs, wie die Bombenangriffe auf Darwin, wieder. Gesang ist stets mit ihrem Tanz verbunden und es werden laufend neue Songs beim Tanzen kreiert, wobei sie dabei ihren Körper mit Ocker bemalen. Die Körperbemalungen der Tiwis finden sich als Muster auf ihren Kunstwerken wieder.
A Bran Nue Dae (1991) war das erste Musical, das ein Aborigine komponierte. Es zeigt in der Form einer Rockoper den Aborigine-Jungen Willy während einer Reise von Perth in seine Heimat bei seiner Suche nach sich selbst, nach Zuneigung und Geborgenheit. Es ist die autobiografische Erzählung von Jimmy Chi, der in Broome aufwuchs und den seine Mutter in eine katholische Missionsstation nach Perth schickte. Nach einem Autounfall wurde er zunächst in die Psychiatrie überwiesen; als er diese verließ, ging er nach Broome zurück und brachte sich selbst das Musizieren sowie das Liederschreiben bei. Das Musical wurde mehrfach ausgezeichnet, wie beispielsweise mit dem Sidney Myer Performing Arts Awards und Western Australian Premier’s Book Awards. Das Musical wurde später verfilmt.[57]
Seit den frühen 1990er Jahren gründeten Aborigines erfolgreiche Tanztheater, die ein kulturelles Bindeglied zwischen den Aborigines und der weißen Bevölkerung Australiens bildeten.[58] Das Bangarra Dance Theatre (Bangarra heißt Feuermachen in der Sprache der Wiradjuri) ist ein Tanztheater, das 1989 von Carole Johnson gegründet wurde und durch seine Aborigine-Tanzaufführungen im Ausland wie in den USA und Großbritannien bekannt ist. Es trat bei der Eröffnungs- und Schlussfeier der Olympischen Spiele 2000 in Sydney auf.[59] Das Chunky Move ist ein Aborigine-Tanztheater aus Southbank in Victoria, das 1995 gegründet wurde und nicht nur in Australien, sondern auch in Asien, Europa, USA und Kanada aufgetreten ist.[60]
Das Theaterstück Stolen Generations, das von Jane Harrison geschrieben und 1998 in Australien uraufgeführt wurde, befasst sich mit dem Schicksal von fünf Aboriginekindern, die ihren Müttern weggenommen wurden.[61] Es wurde in Asien und in den USA aufgeführt und lässt das Erlebnis der Zwangsentfernung der meist „halbblütigen“ Aboriginekinder nachvollziehen. Ein weiteres Theaterstück von Jane Harrison, Rainbow’s End, das 2005 in Melbourne aufgeführt wurde, befasst sich mit dem Leben von drei Aboriginefrauen, die in den 1950iger Jahren gegen Rassismus in einer Kleinstadt und um ihren Unterhalt kämpfen.[62]
Sport
Die Beteiligung der Aborigines am Sport geht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Die sportlichen Aktivitäten begannen im britischen Cricketspiel und setzen sich in der Leichtathletik und im Australian Football fort. Einzelne Sportler gelangten zu nationaler Popularität und konnten emanzipatorische Inhalte transportieren.
Weltweite Aufmerksamkeit für die Probleme der Aborigines erzielte im Jahre 2000 Cathy Freeman mit dem Gewinn der Goldmedaille im 400-Meterlauf der Frauen bei den Olympischen Spielen in Sydney, insbesondere da sie nicht nur die Australische Flagge, sondern auch die Flagge der Aborigines im Stadion zeigte, obwohl eigentlich nur das Zeigen von Nationalflaggen erlaubt ist.
Eine weitere öffentlich erfolgreiche Aktivität führte der Australian Footballspieler Michael Long im Jahre 2004 durch, als er einen Marsch von Melbourne nach Canberra begann, um den Premierminister Howard zur Rede stellen. Dieser hatte das Leid der Stolen Generation mehrmals geleugnet. Long erreichte unter anderem aufgrund der großen Publizität, dass sich der Premierminister einer Aussprache stellte.[63]
David Kantilla, in seiner Sprache auch Amparralamtua genannt, war 1961 der erste reinrassige Aborigine, der in einer der höchsten Football-Liga (SANFL) in South Australia spielte. Er stammte vom Volk der Tiwi ab.
Lionel Rose gewann als erster Aborigine 1968 einen Weltmeistertitel im Boxen; im selben Jahr erhielt er die Auszeichnung Australian of the Year, was ihm zu weiterer Popularität verhalf.[64]
Es dauerte bis ins Frühjahr 2008, bis Jade North als erster Aborigine in einem Freundschaftsspiel der australischen Fußball-Nationalmannschaft gegen Singapur die Kapitänsbinde trug.[65]
Evonne Goolagong, eine Aborigine-Frau, war eine der erfolgreichsten australischen Tennisspielerinnen überhaupt. Sie gewann viermal die Australian Open, zweimal die Wimbledon Championships und einmal die French Open.
Siehe auch
Literatur
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Weblinks
- Australian Institute of Aboriginal and Torres Strait Islander Studies (AIATSIS)
- Culture.gov.au
- AusAnthrop
Einzelnachweise
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