Schwörsheim

Schwörsheim
Schwörsheim
Gemeinde Munningen
Wappen von Schwörsheim
Koordinaten: 48° 55′ N, 10° 37′ O48.912510.6235410Koordinaten: 48° 54′ 45″ N, 10° 37′ 25″ O
Höhe: 410 m ü. NN
Fläche: 4,21 km²
Einwohner: 500 (31.12)
Eingemeindung: 1978
Postleitzahl: 86754
Vorwahl: 09082

Schwörsheim ist ein Ortsteil der Gemeinde Munningen in der Verwaltungsgemeinschaft Oettingen in Bayern. Das Dorf liegt in Bayern im Landkreis Donau-Ries, etwa 12 km nordöstlich von Nördlingen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste Erwähnung von Schwörsheim findet sich erstmals in einer Urkunde von Kaiser Friedrich I. Barbarossa als "Swenersee" (Schwanensee). Der Weiher in der Dorfmitte gab vermutlich der Siedlung den Namen. Diese Urkunde wurde über Jahrhunderte als Bucheinband oder Deckblatt verwendet. Die Urkunde ist großflächig vom Holzwurm zerfressen und abgeschnitten. Auch finden sich jüngere Schreibproben darauf. Die Urkunde ist unansehnlich und nicht datiert. Der Aussteller Friedrich I. war seit 1147 schwäbischer Herzog, ab 1152 deutscher König und von 1155 bis zu seinem Tod am 10. Juni 1190 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Als solcher nennt er sich auch in der Urkunde. Die Urkunde nennt als Abt des Klosters Kaisheim einen Ulrich, der wohl 1157 gestorben ist. Die Urkunde datiert also sicherlich zwischen 1155 und 1157 und gehört nach Expertenmeinung in eine Reihe weiterer Bestätigungsurkunden, die der Kaiser für verschiedene Klöster am 21. Februar 1156 ausgestellt hatte.

Auch der Zeitpunkt der Ortsgründung des zugehörigen Weilers Haid ist unbekannt. Die erste sichere Erwähnung vom Jahr 1307 gibt keinen Aufschluss über die Entstehungszeit. Es ist anzunehmen, dass Haid mit seinem topographischen Ortsnamen (Heide) im 9. Jahrhundert als Ausbauort von Megesheim entstanden ist.

Im Ries und weit darüber hinaus sind die Schwörsheimer Kartoffeln bekannt. Der lockere Sandboden bietet ideale Bedingungen für den Anbau. Der Kartoffelanbau ist für viele Schwörsheimer Kleinbetriebe eine wichtige Einnahmequelle. Daraus hat sich im Ortsteil Schwörsheim auch Gewerbe entwickelt. Mehrere Speditionen haben dort ihren Sitz.

Religion

Durch die Teilung des Ortes zwischen den beiden oettingischen Linien ist das Dorf seit der Reformationszeit in eine katholische und eine evangelische Hälfte geteilt. Bis zum Bau eines eigenen katholischen Gotteshauses in den 1950er Jahren war die St. Leonhardskirche eine Simultankirche.

Vereinsleben

In Schwörsheim gibt es ein reges Vereinsleben. Neben der Freiwilligen Feuerwehr findet sich ein Sportverein, ein Männergesangverein und ein Soldaten- und Kriegerverein. Die beiden Konfessionen haben ebenfalls reges Gemeinschaftsleben mit Posaunen-, Kirchenchor und anderen Gruppen.

Mundart

Schwörsheim und Haid befindet sich sprachmäßig zwischen drei großen Stammessprachen: dem Schwäbischen (Wechingen: "noi"), dem Fränkischen (Westheim) und dem Bairischen (Richtung Wemding). In unserer Gegend, dem Übergangs- und Grenzgebiet dieser drei Sprachen ist die Abgrenzung derart ausgeprägt, dass beinahe jeder Ort seine eigene Dialektart besitzt. Wenn sich auch die Mundart noch relativ gut auf dem Land hält, so sind doch mehr und mehr "Hochdeutschsprechende" auch auf dem Land anzutreffen, wobei zunehmend auch Einheimische versuchen, sich durch die Erziehung der Kinder mit dem Hochdeutschen von der Landbevölkerung abzugrenzen. Im Volksmund heißt Schwörsheim "Schweschi".

Kartoffelanbau

Aufgrund magerer Sandböden und der starken Zersplitterung der Hofeinheiten waren die Schwörsheimer Kleinlandwirte schon früh gezwungen, ihren Lebensunterhalt aufzubessern. So wurden sicherlich schon seit dem Mittelalter die "Waischrüben" auf den abgeernteten Getreidefeldern ("Waisch") angebaut und zur Herstellung von Rübenkraut in die umliegenden Städte verkauft. Dies ist bereits seit 1622 mehrfach urkundlich bezeugt. Um 1750 wurden die Waischrüben von den Kartoffeln abgelöst, die auf den Schwörsheimer Feldern sehr gut gedeihen. Das Vermarktungskonzept mit Pferdegespann in umliegenden, aber auch weiter entfernteren Orten blieb das gleiche. Mittlerweile sind die Schwörsheimer Frühkartoffeln in der näheren und weiteren Umgebung bekannt. Mit dem Auto verkaufen die Schwörsheimer ihre Kartoffeln ("Erdbiro") noch heute in den umliegenden Städten.


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