Schönau bei Landeck

Schönau bei Landeck
Orłowiec
Wappen fehlt
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Orłowiec (Polen)
DEC
Orłowiec
Orłowiec
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Kłodzko
Gmina: Lądek-Zdrój
Geographische Lage: 50° 23′ N, 16° 5′ O50.38333333333316.0833333333337Koordinaten: 50° 23′ 0″ N, 16° 5′ 0″ O
Höhe: 500 m n.p.m
Einwohner: 40
Postleitzahl: 57-540
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DKL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Lądek-ZdrójBílá Voda
Nächster int. Flughafen: Breslau

Orłowiec (deutsch Schönau auch Schönau b. Landeck) ist ein Dorf im Süden des Powiat Kłodzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Es liegt fünf Kilometer nördlich von Lądek-Zdrój (Bad Landeck), zu dessen Gemeinde es gehört.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Orłowiec liegt im Osten des Glatzer Kessels im Reichensteiner Gebirge. Es ist über eine Straße zu erreichen, die nördlich von Lądek-Zdrój von der Wojewodschaftsstraße 390 abzweigt und auf der Passhöhe Przełęcz Różaniec (Rosenkranzpass) endet. Die Fortsetzung der Straße jenseits der Grenze führt nach Bílá Voda. Nachbarorte sind Wrzosówka, Lutynia und Wojtówka im Südosten und Droszków im Westen. Nördlich von Orłowiec verläuft die Landkreisgrenze zum Powiat Ząbkowicki, drei Kilometer östlich die Grenze zu Tschechien. Südöstlich erhebt sich die 900 m hohe Heidelkoppe (Borowkowa), westlich die 680 m hohe Kahleberg (Lysy Garb).

Geschichte

Schönau wurde erstmals 1352 als Schonaw erwähnt. Es gehörte zur Herrschaft Karpenstein im Glatzer Land und war zur Pfarrkirche Reyersdorf gewidmet. Anfang des 17. Jahrhunderts gehörte das Gut Schönau dem Friedrich von Reder auf Reyersdorf, der 1625 wegen seiner Beteiligung am böhmischen Ständeaufstand vom Kaiser enteignet wurde. Dadurch gelangte Schönau zusammen mit Reyersdorf an den Freiherrn von Neuhaus, der sich als Obrist auf Seiten der Kaiserlichen Verdienste bei der Belagerung von Glatz erworben hatte. Ihm war zunächst die Herrschaft Neurode zugesprochen worden, fiel jedoch nach der Konversion des Bernhard von Stillfried an diesen zurück. 1628 mussten auf Anweisung des Kaisers von den Gütern Reyersdorf und Schönau 4.000 Taler für die Errichtung des Glatzer Dekanats zur Verfügung gestellt werden. 1748 tauschte Maximilian von Haugwitz aus Pischkowitz das Gut Schönau gegen die Herrschaft Gellenau mit Johann Georg von Ullersdorf. Dieser gehörte dem Malteserorden an und war Kanoniker an der Kathedrale in Königgrätz. Das von seiner Mutter für die Königgrätzer Domkirche fundierte Kapital von 17.000 Gulden übertrug er auf das Gut Schönau.

Nach den Schlesischen Kriegen fiel Schönau zusammen mit der Grafschaft Glatz 1763 mit dem Hubertusburger Frieden an Preußen. Nach der Neugliederung Preußens gehörte es seit 1815 zur Provinz Schlesien und war zunächst dem Landkreis Glatz eingegliedert. 1818 erfolgte die Umgliederung in den neu gebildeten Landkreis Habelschwerdt, zu dem es bis 1945 gehörte. Seit 1874 war die Landgemeinde Schönau dem Amtsbezirk Reyersdorf eingegliedert. 1939 wurden 359 Einwohner gezählt.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Schönau 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Orłowiec umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. Da viele von ihnen in den nächsten Jahrzehnten Orłowiec wieder verließen, wurde die überwiegende Anzahl der Häuser und Gehöfte dem Verfall preisgegeben. In den 1990er Jahren betrug die Zahl der Bewohner rund ein Viertel der Einwohnerzahl von 1939. 1975–1998 gehörte Orłowiec zur Woiwodschaft Wałbrzych.

Sehenswürdigkeiten

  • Die Filialkirche St. Sebastian wurde 1770–1780 errichtet. Sie besitzt eine spätbarocke Ausstattung, die Michael Klahr d. J. zugeschrieben wird.
  • Der Gutshof im Unterdorf, dessen Herrenhaus 1787 erbaut wurde, befindet sich in einem schlechten baulichen Zustand.

Persönlichkeiten

  • Franz Volkmer (1846–1930), Pädagoge und Regionalforscher

Literatur

  • Verlag Aktion Ost-West e.V.: Das Glatzer Land. ISBN 3-928508-03-2, S. 100
  • Arno Herzig, Małgorzata Ruchniewicz: Geschichte des Glatzer Landes. Hamburg-Wrocław 2006. ISBN 3-934632-12-2, S. 136, 162, 371

Weblinks

Fußnoten


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