Sd.Kfz. 164

Sd.Kfz. 164
Italien-Senigallia.- Soldaten auf getarntem Panzerjäger "Nashorn/Hornisse"
Seitenansicht eines Nashorn vom US Army Ordnance Museum
Frontansicht eines Nashorn vom US Army Ordnance Museum

Das Sd.Kfz. 164 "Hornisse/Nashorn" war ein deutsches Panzerabwehrgeschütz auf einer Selbstfahrlafette im Einsatz für die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Es wurde ursprünglich Mitte 1943 als 8,8 cm PaK 43/1 (L/71) auf Geschützwagen III/IV (Sf) mit dem Beinamen "Hornisse" in Dienst gestellt. Am 27. Februar 1944 wurde die Nutzung des Namens Hornisse auf Weisung von Adolf Hitler als unpassend für ein Kampffahrzeug untersagt, daraufhin erfolgte die Umbenennung in "Nashorn".

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Der hohe Bedarf der deutschen Truppen an der Ostfront an mobiler Panzerabwehr führte im Jahre 1942 zu der Entwicklung des Panzerjägers "Hornisse".

Hornisse/Nashorn basierten auf dem Geschützwagen III/IV, einem modifiziertes Fahrgestell des Panzer IV mit Getriebe und Endantriebseinheit eines Panzer III. Der Motorraum wurde vom Heckbereich in die Mitte des Fahrgestells verlegt, um Platz für die Geschützaufnahme zu schaffen. Diese Konstruktion fand später auch bei der Panzerhaubitze Hummel Verwendung.

Das Fahrzeug hatte mit der 8,8 cm PaK 43 zwar eine feuerstarke Waffe, die praktisch jeden Panzer der Alliierten außer Gefecht setzen konnte, allerdings war die Panzerung sehr dünn und nach hinten und oben offen. Gerade bei Artilleriebeschuss wie auch bei MG-Beschuss auf kurze Entfernung war die Besatzung stark gefährdet. Zudem war das Fahrzeug sehr hoch, was das Unentdecktbleiben und Überleben auf dem Schlachtfeld zusätzlich erschwerte.

474 (nach anderer Quelle 494) Fahrzeuge wurden von Anfang 1943 bis etwa März 1945 gebaut. Der Großteil kam an der Ostfront, und – in geringer Zahl – in Italien zum Einsatz. Der erste Einsatz erfolgte im Sommer 1943 kurz nach der Schlacht um Kursk.

Hornisse/Nashorn wurden größtenteils in den schweren Panzerjägerabteilungen 88, 93, 519, 525, 560 und 655 verwendet, jede Abteilung hatte einen Sollbestand von 45 Fahrzeugen.

Erhaltene Exemplare

Mindestens zwei Fahrzeuge existieren bis heute und sind in Museen ausgestellt: Eines im US Army Ordnance Museum auf dem Gelände des Aberdeen Proving Ground in den USA und ein anderes im Panzermuseum Kubinka in Russland

Technische Daten

  • Bewaffnung 8,8 cm Pak 43/1 L/71 mit 40 Schuss, 7,92 mm MG 34
  • Länge 8,44 m
  • Breite 2,95 m
  • Höhe 2,94 m
  • Gefechsgewicht 24,00 t
  • Besatzung 4-5 Mann
  • Motor Maybach HL 120 TRM, V-12, Benzin, Wasserkühlung, 11870 ccm, 300 PS (221 kW)
  • Geschwindigkeit Straße 40 km/h, Gelände 20 km/h
  • Fahrbereich Straße 250 km Gelände 160 km
  • Furttiefe 0,8 m
  • Panzerung
    • Fahrgestell, Vorne: 30 mm
    • Fahrgestell, Seiten und Heck: 20 mm
    • Fahrgestell, Dach und Boden: 15 mm
    • Aufbau/Geschützblende 10 mm rundum (außer Hinten und Oben)

Siehe auch

Weblinks


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