Seebinse

Seebinse
Teichbinsen
Teichbinsen (Schoenoplectus); rechts

Teichbinsen (Schoenoplectus); rechts

Systematik
Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida)
Unterklasse: Commelinaähnliche (Commelinidae)
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Sauergrasgewächse (Cyperaceae)
Gattung: Teichbinsen
Wissenschaftlicher Name
Schoenoplectus
(Rchb.) Palla

Teichbinsen (Schoenoplectus), auch Teichsimsen, Seebinsen oder Flechtbinsen, sind eine weltweit verbreitete Gattung der Sauergrasgewächse. Gelegentlich wurden sie dabei auch in die Gattung Scirpus einbezogen. Der Name Schoenoplectus leitet sich ab aus dem griech. schoinos = Binse und plektos = geflochten.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Teichbinsen werden bis über 250 (400) Zentimeter hoch. Der Stängel ist unten rund, oben entweder oval oder dreikantig und blattlos. An der Spitze trägt er eine scheinbar seitenständige Spirre aus braunen Ährchen – ein Hüllblatt erscheint wie eine „Fortsetzung“ des Stängels. Die Farbe des Stängels variiert zwischen frischgrün und graugrün.

Vorkommen

Teichbinsen wachsen in der Regel an feuchten Plätzen, vor allem an Ufern von Gewässern. Die Gewöhnliche Teichbinse bildet beispielsweise in idealtypisch zonierten Seen eine eigene Pflanzengesellschaft (Scirpetum lacustris) in Form von Rieden, die sich seeseitig, also in schon recht tiefem Wasser, an Schilfröhrichte anschließen. An manchen Gewässern werden auch Dominanzbestände ohne andere Großröhrichte und -riede ausgeprägt. Mehrere Schoenoplectus-Arten sind salztolerant und besiedeln entsprechend salzhaltige Gewässer in Küstennähe oder an Binnensalzstellen. Die genannten mitteleuropäischen Arten sind mit Ausnahme von Schoenoplectus lacustris zerstreut bis sehr selten und stehen auf der Roten Liste. Die Art S. litoralis ist eine sehr weit verbreitete Sumpfpflanze, die die gesamte Paläotropis, die Australis sowie den mediterran-orientalischen Raum besiedelt und in Deutschland in der Pfalz in einer Kiesgrube östlich von Jockgrim seit ca. 1985 als lokal eingebürgerter Neophyt vorkommt.

Wirtschaftliche Verwendung

In der Jungsteinzeit flochten Menschen, wie noch heute aus der Binse Matten und Körbe. Binsen werden außerdem in biologischen Kläranlagen eingesetzt.

Arten (Auswahl)

Tümpel mit Gewöhnlicher Teichbinse (Schoenoplectus lacustris), rechts

Insgesamt gehören etwa 60 Arten zur Gattung; in Mitteleuropa kommen folgende Arten und Hybriden vor:

  • Gewöhnliche Teichbinse, Schoenoplectus lacustris (L.) Palla
  • Salz-Teichbinse, Schoenoplectus tabernaemontani (C.C. Gmel) Palla
  • Strand-Teichbinse, Schoenoplectus litoralis (Schrad.) Palla
  • Stachelspitzige Teichbinse, Schoenoplectus mucronatus (L.) Palla
  • Kleine Dreikant-Teichbinse, Schoenoplectus pungens (Vahl) Palla
  • Dreikantige Teichbinse, Schoenoplectus triqueter (L.) Palla
  • Niedrige Teichbinse, Schoenoplectus supinus (L.) Palla
  • Gekielte Teichbinse, Schoenoplectus × carinatus (Sm.) Palla (Kreuzung aus S. lac. und S. triqu.)
  • Gekielte Salz-Teichbinse, Schoenoplectus × kuekenthalianus (Junge) D.H. Kent
    (Kreuzung aus S. tabern. und S. triqu.)

Literatur

  • Henning Haeupler & Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 2000. ISBN 3-8001-3364-4
  • Elfrune Wendelberger: Pflanzen der Feuchtgebiete - Gewässer, Moore, Auen. Büchergilde Gutenberg, München 1986, ISBN 3-7632-3265-6 (bzw. BLV-Verlag, ISBN 3-405-12967-2)

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