- Jockgrim
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Wappen Deutschlandkarte 49.0958.2783333333333114Koordinaten: 49° 6′ N, 8° 17′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Germersheim Verbandsgemeinde: Jockgrim Höhe: 114 m ü. NN Fläche: 12,62 km² Einwohner: 7.009 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 555 Einwohner je km² Postleitzahl: 76751 Vorwahl: 07271 Kfz-Kennzeichen: GER Gemeindeschlüssel: 07 3 34 012 Adresse der Verbandsverwaltung: Untere Buchstraße 22
76751 JockgrimWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Jörg Scherer Lage der Ortsgemeinde Jockgrim im Landkreis Germersheim Jockgrim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz. Sie ist Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Jockgrim, auf einem Sporn des Rheinhochufers, zählt zu den großen Gemeinden des Landkreises Germersheim. Die im Jahre 1223 erstmals unter dem Namen Jochenheim erwähnte Gemeinde des Landkreises Germersheim war im Mittelalter im Besitz des Speyerer Fürstbischofs, der dort zeitweise seinen Sitz innehatte. Aus dieser Zeit stammt die heute noch teilweise gut erhaltene Stadtmauer, während die Burgvogtei und die übrigen Festungsanlagen 1793 durch Jakobinerheere geschleift wurden.
Auf Grund der reichhaltigen Tonvorkommen erlebte der Ort durch die Herstellung von Dachziegeln im 19. Jahrhundert einen großen wirtschaftlichen Aufschwung, der eng mit dem Familienunternehmen Ludowici verknüpft ist.
Burg Jockgrim
Bischof Nikolaus von Speyer ließ 1390 in Jockgrim eine Burg errichten. Nach Zerstörung in den Réunionskriegen wurde sie unter Hugo Damian von Schönborn wiederaufgebaut und in der Französischen Revolution endgültig zerstört. Die Burg sicherte den nördlichen Abschluss der Ortsbefestigung (auf allen anderen Seiten fällt das Gelände steil zur Rheinniederung ab) und war von Wassergräben umgeben. Erhalten sind lediglich einige Fundamente, die von neueren Gebäuden überbaut sind.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Jockgrim besteht aus 22 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[2]
SPD CDU GRÜNE FWG BfJ Gesamt 2009 4 9 — 2 7 22 Sitze 2004 3 10 2 1 6 22 Sitze Bürgermeister
- –1999: Helmut Schloß (CDU)
- 1999–2004: Konrad Milli (CDU)
- 2004– : Jörg Scherer
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Rot ein silbernes Gemarkungszeichen in Form eines lateinischen A (Pflugschleife).“
Es wurde 1925 vom bayerischen Staatsministerium des Innern genehmigt und geht auf ein Gerichtssiegel aus dem Jahr 1753 zurück.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Im 19./20. Jahrhundert war Jockgrim Standort der Falzziegelwerke Carl Ludowici,[4] dem europäischen Marktführer auf diesem Gebiet, dessen Erzeugnisse in der halben Welt noch heute zu sehen sind. Das Ziegeleimuseum, der begehbare Ringofen unter der Verbandsgemeindeverwaltung, verschiedene weitere Gebäude und zahlreiche Dächer erinnern an diese Zeit.
Das durch historische Fachwerkhäuser geprägte „Hinnerstädel“ beeindruckt durch sein idyllisches Flair und hat schon manchem Künstler eine dauerhafte Bleibe gegeben. Dieser Ortsteil (Ludwigstraße) ist der wohl älteste erhaltene Teil Jockgrims. Reste der alten Stadtmauer und das Zehnthaus[5] sind hier zu besichtigen. In diesem Ortsteil wird zudem alle zwei Jahre das sogenannte „Hinnerstädelfeschd“ ausgetragen, zuletzt im Herbst 2008.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das restaurierte Exemplar eines Kugelhauses, erfunden von der Familie Ludowici. Es steht in der Nähe des Bürgerhauses und enthält alles, was für einen Zwei-Personen-Haushalt erforderlich ist.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in JockgrimReligionen
2007 waren 54,7 Prozent der Einwohner katholisch und 22,3 Prozent evangelisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[6]
Naherholungsgebiet Johanneswiesen
Ursprünglich durch die Abbauarbeiten der Kieswerke geschaffen, dient der Baggersee Johanneswiese derzeit als Badesee,[7] Naturschutzreservat und Angelrevier. Dies ist durch die große Wasserfläche möglich, die allerdings nur sehr begrenzt als Schwimmfläche genutzt werden kann. Die Messwerte der Qualität des Badewassers unterschreiten die für die Qualitätsstufe „ausgezeichnet“ erforderlichen EU-Grenzwerte um ein Vielfaches.[8]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Jockgrim hat einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Schifferstadt–Wörth. Seit Dezember 2010 fährt zwischen Germersheim und Wörth am Rhein die Stadtbahn Karlsruhe. Dazu wurde die Strecke elektrifiziert.
Behörden
Als Sitz der Verbandsgemeinde beherbergt Jockgrim auch die Verwaltung der Gemeinden Hatzenbühl, Neupotz und Rheinzabern.
Erdölleitung
Durch das Gebiet der Gemeinde verläuft die Pipeline der Société du Pipeline Sud-Européen (SPSE) vom südfranzösischen Fos-sur-Mer zur nahegelegenen Mineralölraffinerie Oberrhein.
Persönlichkeiten
- Albert Haueisen (1872–1954), deutscher Maler
- Lina Sommer (1862–1932), pfälzische Mundartdichterin
- Johann Wilhelm Ludowici (1896–1983), deutscher Industrieller
Weblinks
Commons: Jockgrim – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988; ISBN 3-9801574-2-3
- ↑ Vgl. diverse Festschriften der Falzziegelwerke Carl Ludowici (Archiv Historische Dachziegel).
- ↑ Zehnthaus Jockgrim
- ↑ KommWis, Stand: 30. November 2007
- ↑ Seite der VG-Jockgrim über das Naherholungsgebiet Johanneswiesen Jockgrim
- ↑ Wasserwirtschaftsverwaltung RLP über die Johanneswiese im Jockgrim
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