- Sellafield MOX Plant
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Die Sellafield MOX Plant (abgekürzt: SMP) ist eine kerntechnische Anlage in Großbritannien, in der plutoniumhaltige Brennelemente (MOX-Brennelemente) für Leichtwasserreaktoren ausländischer Kunden hergestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
Produktionsverfahren
Kernstück des Herstellungsverfahrens ist die in Großbritannien entwickelte Art der Pulverherstellung, die als "Short Binderless Route" bezeichnet wird. Dabei wird das spaltbare Plutonium - ähnlich wie Uran-235 im konventionellen UO2-Brennstoff - homogen im mikroskopischen Maßstab im Pellet verteilt. Das Plutoniumdioxid stammt im Wesentlichen aus der ebenfalls in Sellafield befindlichen THORP-Anlage, es sind jedoch auch Vorkehrungen getroffen, um Plutonium aus der Magnox-Wiederaufarbeitungsanlage B205 oder von den Kunden selbst bereitgestelltes Material zu verarbeiten. Das Urandioxid, hauptsächlich abgereichertes Tails, stammt aus Springfields. Auch wiederaufgearbeitetes Uran (WAU) kann verarbeitet werden.
Geschichte
Im Juni 1999 wurde erstmals Uran verarbeitet. In der zweiten Hälfte 2002 wurde mit der Stabfertigung, Anfang 2003 mit der Assemblierung begonnen. Im Juni 2005 wurden erstmals vier auf kommerzieller Basis produzierte MOX-Brennelemente an einen Kunden (Kernkraftwerk Beznau) ausgeliefert. Im April und November 2006 wurden jeweils vier weitere Brennelemente für Beznau ausgeliefert. Im August 2011 gab die britische Regierung bekannt, diesen Teil der Nuklearanlage schließen zu wollen;[1]; zuletzt wurden ausschließlich für Kunden aus Japan Aufträge ausgeführt [2].
Wirtschaftliches
Die Anlage wird Sellafield Ltd (SLC), einer 100%-igen Tochter des Konsortiums Nuclear Management Partners, im Auftrag der Nuclear Decommissioning Authority (NDA) betrieben. Sie befindet sich auf dem Gelände des kerntechnischen Zentrums Sellafield in der Grafschaft Cumbria an der Westküste Englands. Die genehmigte Produktionskapazität beläuft sich auf 120 Tonnen Schwermetall pro Jahr. Dieser Wert erscheint jedoch utopisch. Die NDA rechnet damit, dass eine Endkapazität von 40 tSM/a erreichbar ist.
Britischen Medien zufolge hat das Werk seit seiner Inbetriebnahme 2001 mehr als eine Milliarde britische Pfund (1,1 Milliarden Euro) aus Steuergeldern verschlungen.[3] Wegen der immensen Kosten forderte Michael Meacher, von 1997 bis 2003 britischer Umweltminister, den Obersten Rechnungshof des Landes zu einer offiziellen Untersuchung auf, die jedoch nicht stattfand.
Einzelnachweise
- ↑ [1]
- ↑ rp-online.de, 4. August 2011, London (RPO): Aufbereitungsanlage in Sellafield schließen (9. August 2011)
- ↑ A £1bn nuclear white elephant, The Independent, 7. April 2009
54.416944444444-3.5016666666667Koordinaten: 54° 25′ 1″ N, 3° 30′ 6″ WKategorien:- Nukleare Wiederaufarbeitungsanlage
- Cumbria
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