- Semele (Mythologie)
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Semele (griechisch Σεμέλη) ist in der griechischen Mythologie die Tochter der Harmonia und des Kadmos, des Gründers von Theben und die Mutter des Dionysos.
Inhaltsverzeichnis
Name
Die Herleitung des Namens „Semele“ aus einer rekonstruierten phrygischen Lautform zemelos der Bedeutung „Erdenbewohner, Mensch“ ist umstritten. Je nach Herkunft der Forschenden wird die phrygische Herkunft als widerlegt oder bestätigt angesehen. So hat die indogermanistische Forschung inzwischen eine indogermanische Wurzel *tuemelah „die Anschwellende“ vorgeschlagen. Semele wäre hier als die schwangere Mutter des Dionysos und nicht als die Erdenbewohnerin bezeichnet, mit der Zeus eine Verbindung einging.
Ein anderer Name für Semele ist Thyone.
Mythos
Zeus erschien Thyone als Sterblicher, eine seiner vielen Verwandlungen, um die Frau, die er begehrte zu bekommen. Er zeugte mit ihr Dionysos, der folgendermaßen das Licht der Welt erblickte:
Hera, die Gattin des Zeus, war wie immer eifersüchtig, als sie von der neuen Liebschaft ihres Gemahls erfuhr. Auch sie verwandelte sich - und nahm die Gestalt der alten Amme Beroe der Semele an. Als diese säte sie nun den Zweifel in Semeles Herz, nämlich dass Zeus gar nicht Zeus sei. Semele erbat sich nun von ihrem Geliebten einen einzigen Wunsch, nämlich ihn in seinem ganzen Glanz sehen zu dürfen. Zeus, der Semele liebte, versuchte ihr das auszureden, aber sie wollte Gewissheit und verstand sich wohl auch aufs Bitten, so dass er sich ihr schließlich zeigte, worauf sie durch seinen Glanz vernichtet wurde, gleich wie ein jeglicher irdischer Körper, der der Sonne zu nahe kommt, nicht länger bestehen kann. Man erzählt es auch so: (wie) vom Blitz getroffen, nämlich von einem Blitz des Zeus, sank sie zu Boden. Mit ihr verbrannte der ganze Palast des Kadmos und es heißt, dass von ihrem Grab noch lange Zeit Rauch hochstieg.
Das Kind in ihrem Leib wurde jedoch durch Hermes gerettet: Zeus nähte es sich in seine Hüfte/seinen Oberschenkel und brachte das Kind drei Monate später selbst zur Welt. So wurde der unsterbliche Dionysos geboren.
Nach einer anderen Erzählung wurde der Leichnam Semeles mit dem Kind in eine Kiste gelegt und dem Meer übergeben, was an die Geschichte von Zeus und die Geburt des Perseus durch Danaë denken lässt, die mit ihrem Kind ebenfalls in einer Kiste ausgesetzt wurde. In Laokien wurden die beiden an Land gespült, wo Semele begraben und Dionysos aufgezogen wurde.
Später wurde Semele aus der Unterwelt geholt und in den Olymp aufgenommen, wo sie als Thyone unter den Göttern lebt.
Literatur
- Otto Jessen: Semele. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 4, Leipzig 1915, Sp. 662–676 (Digitalisat).
- Anneliese Kossatz-Deissmann: Semele. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band VII, Zürich/München 1994, S. 718–726.
Weblinks
Commons: Semele – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Semele im Theoi Project (englisch)
Kategorie:- Person der griechischen Mythologie
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