Olymp

Olymp
Mytikas
Hauptgipfel des Olymp von Skolio aus gesehen. Skala (1), Mytikas (2), Stefani (3), Profitis Ilias (4), SEO Hütte (5), Touba (6)

Hauptgipfel des Olymp von Skolio aus gesehen. Skala (1), Mytikas (2), Stefani (3), Profitis Ilias (4), SEO Hütte (5), Touba (6)

Höhe 2.917 m
Lage Grenzgebiet von Thessalien und Zentralmakedonien, Griechenland
Gebirge Olymp
Geographische Lage 40° 5′ 0″ N, 22° 21′ 0″ O40.08333333333322.352917Koordinaten: 40° 5′ 0″ N, 22° 21′ 0″ O
Olymp (Griechenland)
Olymp
Erstbesteigung 2. August 1913 durch Christos Kakalos, Frédéric Boissonas und Daniel Baud Bovy
Besonderheiten höchster Berg Griechenlands

Der Olymp (griechisch Όλυμπος [ˈɔlimbɔs]) ist das höchste Gebirge Griechenlands. Das Massiv liegt an der Ostküste Griechenlands, in Makedonien unweit des Ortes Litochoro, ca. 20 km südlich der Stadt Katerini. Die höchsten Gipfel sind der Mytikas (auch: Mitikas) (2.918,8 m), gefolgt von Skolio (2.911 m), Stefani (2.909 m, gelegentlich als Zeusthron bezeichnet) und Skala (2.866 m); zwischen Skala und Mytikas befindet sich Kakoskala, ein Grat, über den der Mytikas durch leichte Kletterei erreicht werden kann. Auf dem Nebengipfel Profitis Ilias befindet sich die höchste Kapelle des Balkans. Das erste Mal bestieg 1862 Heinrich Barth den Olymp, erreichte jedoch nicht den Hauptgipfel Mytikas. Dies gelang Christos Kakalos mit Frédéric Boissonas und Daniel Baud Bovy am 2. August 1913.

Das Olympmassiv weist besondere geologische Formationen und eine ganz eigene Flora und Fauna auf. Deshalb wurde es schon 1938 unter Naturschutz gestellt und 1981 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt.

Inhaltsverzeichnis

Name

Zur Bedeutung des Begriffes Olymp gibt es verschiedene Interpretationen (u. a. „Himmel“, „der Leuchtende“, „der Hohe“, „der Felsen“). Nach dem Lexikon der neugriechischen Sprache des Linguistikprofessors Georg Babiniotis ist das Wort Olymp ein vorgriechisches Platzwort unbekannten Ursprungs, von welchem die alte Bedeutung einfach „Berg“ gewesen sein muss. Im Türkischen heißt der Berg Semavatevi, was soviel wie „Heim der Himmel“ bedeutet.

Mythologie

In der griechischen Mythologie ist der Olymp der Berg der Götter. So wird sich der Berg der Götter als ein spiritueller, lichterfüllter Platz vorgestellt. Er bildet gleichsam das Himmelskonzept der griechischen Mythologie ab, bewohnt von Göttern, Halbgöttern, Abkömmlingen der Götter und ihren Dienern. Nach anderen Überlieferungen „lebten“ die Götter nicht auf dem Berg, sondern hielten sich in einer anderen Form der Existenz auf. Wenn man bedenkt, dass Zeus Herrscher über den Himmel und die Erde, Poseidon über die Meere und Hades Fürst der Unterwelt war, würde es auch nicht in das Konzept passen, den Berg Olymp (auf Ebene der Erde – Zeus' Herrschaftsgebiet) als Aufenthaltsort der Götter zu deuten. Vielmehr galt er als Wohnstätte der Götter, als göttlicher Palast, wo man zu Beratung und Schmaus zusammenzukommen pflegte und in dem es genau zwölf Wohnungen gab.

Die bekanntesten griechischen Götter sind wohl die zwölfOlympischen Götter“, die Olympioi oder auch Olympier genannt (siehe dort).

Fauna

Die Fauna des Olymp, die bis heute nicht systematisch erforscht wurde, umfasst eine bedeutende Vielfalt an seltenen und bedrohten Arten. Die großen Säugetiere, die früher in dieser Gegend lebten, wie beispielsweise der Hirsch, sind größtenteils vom Olymp verschwunden. Im August 2008 wurde der vermutlich letzte Bär des Olymp von einem Wilderer erlegt.[1]

Es wurden 32 verschiedene Säugetierarten registriert, welche die Gämse (Rupicapra rupicapra), das Reh (Capreolus capreolus), das Wildschwein (Sus scrofa), die Wildkatze (Felis silvestris), den Steinmarder (Martes foina), den Rotfuchs (Vulpes vulpes), das Eichhörnchen (Sciurus vulgaris), u. a. umfassen. Es wurden bis zu 108 Vogelarten lokalisiert. Viele von ihnen, speziell Greifvögel, sind selten und unterliegen dem strengen nationalen Tierschutzgesetz.

Es gibt noch immer die für Griechenland typischen Reptilien (22 Arten) und bestimmte Amphibien (8 Arten) in den Flussbetten und Seen, sowie eine große Vielfalt an Insekten, hauptsächlich Schmetterlinge, für welche der Olymp bekannt ist.

Anfahrt

Satellitenbild des Olymp

Das Bergmassiv des Olymp befindet sich ungefähr in der Mitte von Festlandgriechenland und bietet einen einfachen Zugang von der Autobahn und dem Eisenbahnnetz Athen - Thessaloniki und von den Landstraßen, die die Städte und Dörfer rund um den Berg verbinden, mit dem Ziel des malerischen Dorfes Litochoro, wo viele Hotels und Restaurants vorhanden sind. Darüber hinaus gibt es an der Küste von Pieria viele Campingplätze und Miethäuser. Der nächste internationale Flughafen ist jener von Thessaloniki und die dem Olymp nahen Bahnhöfe sind Katerini und Leptokaria. Es gibt viele Busverbindungen der Gesellschaft KTEL, und der zentrale Taxistand befindet sich am Hauptplatz von Litochoro.

  • Mit dem Flugzeug: Flughafen Thessaloniki "Makedonia Airport". 80 km von Katerini entfernt und 150 km von Elassona.
  • Mit dem Zug: Athen - Leptokaria (mit normalem Zug) oder Athen - Katerini (mit Intercity) oder Thessaloniki - Litochoro (mit Regionalticket in regelmäßigen Abständen)
  • Mit dem Bus: Athen - Katerini (437 km), Thessaloniki - Katerini (68 km), Katerini - Litochoro (25 km), Elassona - Karia (36 km), Elassona - Kokkinolos (22 km)

Wanderwege

Aussicht Richtung Osten
Ansicht von Litóchoro aus

Der Olymp ist einer der beliebtesten Berge Griechenlands. Seine beeindruckende Höhe, sein mythischer Zauber und seine einfache Zugänglichkeit manifestieren die Faszination für tausende Besucher aus allen Winkeln der Erde. Die Straßen und Wege, die das Bergmassiv durchkreuzen, bilden ein großteils perfekt erhaltenes Verbindungsnetz, viele Wanderwege und jenen Besuchern, die nicht speziell berginteressiert sind oder großes Wissen über den Olymp aus der Nähe erfahren haben, eine vielfältige Flora und Fauna und seine natürliche Schönheit. Am besten geeignet ist der europäische Wanderweg E4, der westlich von Litochoro auf die Gipfel führt, durch die Schlucht von Enipea. Zudem gibt es den griechischen Wanderweg O2, der die Gipfel von Süden mit der Halbinsel Pilion verbindet.

Bei vielen Wegweisern gibt es Sitzgelegenheiten nahe einer Quelle und Wasserfälle, die erholsame Augenblicke ermöglichen und die Besucher zusammenkommen lassen. Die Forstbehörde hat auf verschiedenen Wegweisern Informationsgrafiken platziert mit der Karte des Nationalparkes und nützlichen Wanderführern. Jene Besucher, die sich genügend Zeit nehmen, können am besten vom zweiten Weg auf den Gipfel gehen und über den ersten wieder absteigen sowie einmal auf der Hütte übernachten.

Bergsteigerwege

Für Bergsteiger ist der Olymp ein beliebtes Gebiet. Es gibt ausgebaute Wege von großer Beliebtheit und gastfreundliche Hütten. Die Bergsteigerwege des Olymp beginnen in Litochoro, in Dion und Petra. Die sommerlichen Aufstiege auf den mystischen Berg der Götter beginnen gewöhnlich Anfang Juni und enden Ende September. Das ist jene Jahreszeit, in der die Hütten in der Nähe der Gipfel geöffnet sind und das Wetter einen Aufstieg erlaubt ohne eine Schneeausrüstung und Bergsteigererfahrung, die im Winter verpflichtend sind. Der Aufstieg auf die hohen Gipfel in der Winterjahreszeit kann nur von erfahrenen Bergsteigern bewältigt werden, für die es auch herausfordernde Wege mit Aufstiegen an schwierigen Steilhängen gibt. Die Anfänger unter den Bergsteigern müssen sich auf die Sommermonate beschränken, in denen die Hütten normale Öffnungszeiten haben.

Die zwei schönsten Wege für die Erkundung des Olymp beginnen in Litochoro und reichen bis zu den Gipfeln des Berges. Der erste folgt der Schlucht von Enipea und der Besucher wird nach ungefähr fünf Stunden anstrengendem Fußmarsch, nachdem er das Kloster des heiligen Dionysos passiert hat, an der Stelle "Prionia" ankommen (auf 1.100 m Höhe), wo früher eine Holzsägemühle in Betrieb war und es heute ein malerisches Restaurant gibt, eine Quelle mit glasklarem Wasser und viele Parkplätze. Diesen Platz kann man auch mit dem Auto nach ungefähr 18 km Strecke erreichen (es gibt am Eingang auch einen Wächter, der Informationen für den Nationalpark bereithält). Von Prionia, dem gut ausgeschilderten europäischen Wanderweg E4 folgend, kommt der Wanderer nach ungefähr zweieinhalb Stunden wunderschönen Spazierganges an der Haupthütte des Olymps an, "Spilios Agapitos" (auf 2.100 m Höhe), wo man rasten, essen und übernachten kann, was auch eine häufige Lösung darstellt. Von der Hütte geht der Weg E4 weiter, der in ungefähr zweieinhalb Stunden zum Skala-Gipfel des Olymp führt. Der Weg vom Skala zum Mytikas in 30-45 min erfordert leichte Kletterei und Schwindelfreiheit, daher nicht für den Normalwanderer geeignet. Für den Abstieg vom Skala auf teilweise losem Geröll sind Teleskopstöcke sehr zu empfehlen.

Am Bergweg nach Prionia, ca. 10 km von Litochoro entfernt, am Platz "Stavros", gibt es die Hütte "Dimitris Butolas“ (in 944 m Höhe), die hauptsächlich als Restaurant und Cafeteria geöffnet hat. Am Wegesrand gibt es auch Sitzplätze, wo man Pause machen und sich von der Landschaft inspirieren lassen kann. Vier Kilometer vor dem Ende des Weges nach Prionia, am Platz "Kortsia" (1.120 m), wo es einen Autostoppplatz gibt, beginnt ein zweiter, anderer Weg, der zu den Gipfeln des Olymp führt. Nach ungefähr fünf Stunden Fußmarsch von diesem Punkt, wenn man hintereinander die Plätze "Barba", "Petrostrunga", "Skurta" und "Lämo", passiert hat, kommt der Bergsteiger am "Plateau der Musen" auf 2.600 Metern Höhe an, wo man in zwei dort vorhandenen Hütten ausruhen kann, "Jossos Apostolidis" und "Christos Kakalos". Von dort ist der Weg zum Gipfel des Berges relativ einfach, und man kommt in ca. einer Stunde an.

Berghütten

Hütte Spilios Agapitos
  • "Spilios Agapitos". Die A-Hütte und am besten ausgestattete Hütte der Gegend befindet sich an der Stelle "Balkoni" in 2.100 Metern Höhe, im Herzen des Mavrolongu, und gehört zum Bergsteigerverband (E.O.O.S.). Sie hat 110 Betten, Wasser (aber nicht nach längeren Trockenperioden!), Strom, Telefon (23520/81800), Heizung, Leintücher und ein Restaurant. Sie wird von Maria Zolota und ihrem Mann Dionysos betrieben. Geöffnet von Mai bis Oktober von 6 bis 22 Uhr.
  • "Vrysopules". Die B-Hütte befindet sich westlich, hinter der Schlucht am Platz Vrysopules auf einer Höhe von 1.800 Metern und nähert sich dem Weg von der Umgebung Sparmo. Betrieben wird sie vom Kamp des K.E.O.A.X. (24930/62163) seit 1961. Sie hat 30 Betten, eine Küche, Wasser, Strom, Zentralheizung und eine Feuerstelle. Sie ist das ganze Jahr über geöffnet, für eine Übernachtung braucht man jedoch einen Militärausweis.
  • "Christos Kakalos". Sie befindet sich an der südwestlichen Spitze des Plateaus der Musen auf einer Höhe von 2.648 Metern und gehört zu E.O.O.A., hat geöffnet von Mai bis Oktober und hat 18 Betten, Strom, Leintücher, Küche und einen Wassertank. Sie wird von einem der erfahrensten griechischen Bergsteiger betrieben, dem Geologen Michalis Styllas.
  • "Stavros" ("Dimitris Budolas"). Sie befindet sich auf der östlichen Seite des Olymp 9,5 km auf asphaltiertem Weg von Litochoro entfernt auf einer Höhe von 930 Metern, mitten im Wald von Monis Dionysiou. Betreiber ist E.O.S. Thessaloniki, sie ist das ganze Jahr geöffnet, hauptsächlich als Erfrischungsstation und Restaurant und kann 30 Menschen beherbergen. Sie wird vom Ehepaar Dultsinu betrieben. Tel: 23520/81687
  • "Josos Apostolidis". Sie befindet sich am Plateau der Musen in Diaselo auf 2.650 Metern Höhe und gehört dem E. O. S. Thessaloniki. Sie kann 80 Menschen beherbergen, bietet Strom, Wasser, eine Feuerstelle sowie eine gute Küche und ist von Juni bis Oktober geöffnet. Betreiber ist Nikos Zorbas.

Schutzhütten

  • "Sankt Anton". Diese Schutzhütte befindet sich am Gipfel Sankt Anton in 2.818 Metern Höhe. Sie ist von der griechischen Lebensrettungsorganisation mit Erste Hilfe-Ausrüstung ausgestattet. In der Hütte gibt es eine Funkstation für Kommunikation im Notfall.
  • "Das Häuschen des kleinen Christus". Diese Schutzhütte befindet sich auf dem "Großen Teich", auf 2.430 Metern Höhe, am Wanderweg E4, Kokkinopilos - Skala. Die Hütte verfügt über keine Erste-Hilfe-Ausrüstung (es gibt nur Betten), sie dient zum Schutz vor Unwettern.

Der Weg zum Gipfel

Die folgenden Wege stellen die klassischen Aufstiege zum Gipfel dar.

  • "Prionia - Spilios Agapitos Hütte - Gipfel"

Von 1.100 Metern aus kommt man auf 2.100 Meter zur Hütte "Spilios Agapitos" auf einem großen, schönen Weg mitten durch einen Föhren- und Buchenwald. Von der Hütte zu den auf guten Fußwegen erreichbaren Gipfel "Skala", "Skolio", "Sankt Anton" und den schwierigsten "Mytikas" bewegt man sich zunächst durch einen Wald sowie alpines Gebiet, und anschließend auf einem gut ausgebauten Fußwegen in gutem Zustand. Von der Hütte nach "Zonaria", "Mytikas", "Stefani" und zum "Plateu der Musen" gibt es einen breiten Weg, Trittsicherheit (Stöcke!) ist jedoch ein Muss am Weg hinunter über die Schlucht und Steilhänge. Von der Hütte nach "Oropedio" gibt es auch "Kofto", ein kurzer aber schwieriger Weg.

  • "Goritsia - Plateau der Musen - Gipfel"

Von 1.100 Metern aus auf 2.700 Meter zum "Plateau der Musen", wo es die Hütten "Posos Apostolidis" (2.760 m) und "Christos Kakkalos" (2.650 m) gibt. Der Weg ist schön, in einem Föhren- und Buchenwald bis auf 2.000 Meter zum Platz "Petrostruga", wo oft Gewitter aufziehen. Danach folgt ein Weg im Wald und in der Folge auf alpinem Gelände mit einem gut ausgebauten Fußweg. Vom Gipfel "Skurta" in 2.450 m Höhe bis zu den Hütten, die schmale Passage "Lämos" und der verfallene Weg "Kangelia", mit einem breiten Weg, der nach "Oropedio" führt. Eine lange Strecke ohne Wasservorkommnisse mit einem großen Abschnitt in alpiner Zone, wofür ein Aufbruch am frühen Morgen notwendig ist. Von der Hütte des "Plateaus der Musen" zu den schönen Gipfelwegen nach "Skolio" und "Sankt Anton" aber auch über die schwierigen Schluchten nach "Stefani" und "Mytikas" bewegen Sie sich hinunter von "Stefani" nach "Zonaria" auf verfallenen, aber breiten Wegen, hinunter durch Steilhänge und Schluchten.

  • "Mytikas" und "Stefani"

Wir nähern uns auf den bereits beschriebenen Wegen mit dem Unterschied, dass wir uns auf dem letzten Wegstück für ca. eine Stunde auf einem schwierigen Stück bewegen, ohne Fußweg und mit einem Abschnitt, welcher Klettern verlangt. A) Von "Skala" nach "Mytikas": Einfaches Klettern ohne Sicherheitsausrüstung, jedoch auf verfallenem Felsen und auf Gebiet mit sehr rutschigem Fels, mit seitlichen Hängen zu Beginn. Kletterhandschuhe sind nützlich, Teleskopstöcke dagegen störend. B) Von "Luki" nach "Mytikas": Leichtes Klettern ohne Sicherung, mit verfallenem Felsen jedenfalls mit ab und zu Steinschlag. Dieser wird von Gruppen bevorzugt. C) Von "Luki" nach "Stefani": Genauso wie von "Luki" nach "Mytikas" mit dem Unterschied, dass der Aufstieg erst kurz vor dem Gipfel "Stefani" endet, und die letzten Meter Sicherheitsausrüstung verlangen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. vgl. Meldung auf www.in.gr

Weblinks

 Commons: Olymp – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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