- Sender Gartow
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Der Sender Höhbeck (interne Bezeichnung: Funkübertragungsstelle Gartow 1/2) ist eine Sendeanlage der Deutschen Telekom AG für Richtfunk sowie zur Verbreitung von Fernseh- und UKW-Programmen, welche auf dem Höhbeck im Landkreis Lüchow-Dannenberg liegt. Als Antennenträger werden zwei abgespannte Stahlfachwerkmasten verwendet, die 327 m und 344 m hoch sind.
Der 344 m hohe Sendemast (Gartow 2) wurde 1977/1978 erbaut. Er erlaubte zusammen mit der ehemaligen Richtfunkanlage Berlin-Frohnau erstmals eine störungsfreie Nachrichtenverbindung zwischen West-Berlin und Westdeutschland ohne Inanspruchnahme von Infrastruktur der damaligen DDR. Bis zur Inbetriebnahme dieser Anlage war dies nur mit Hilfe der störungsanfälligen Technik des Überhorizont-Richtfunks möglich. Da dieser Mast die Richtfunkantennen auf der Spitze trug, wurde er in besonders schwerer Ausführung errichtet. Er ist in vier Höhen von 60 m, 132 m, 216 m und 312 m teilweise an doppelten Pardunen abgespannt und enthält mehrere geschlossene Betriebsräume sowie einen Aufzug für sechs Personen.
Dieser Mast ist außerdem mit einer Windmessanlage ausgestattet. Im Abstand von 18 m werden die Windgeschwindigkeiten und -richtungen mit Anemometern und Windfahnen gemessen. Zusätzlich sind Dehnungsmessstreifen an den Eckstielen des Mastes und den Anschlüssen der Pardunen angebracht, um die Mastbeanspruchung infolge Wind zu messen. Die Messanlage Gartow wird vom Institut für Stahlbau der TU Braunschweig betrieben.
Der 327 m hohe Sendemast (Gartow 1) wurde 1970 errichtet und ist ebenfalls von sehr stabiler Bauweise und zum Teil an doppelten Pardunen abgespannt. Von hier wird das ZDF analog auf Kanal 21 mit 250 kW und der Deutschlandfunk auf 102,2 MHz mit 94 kW ausgestrahlt. Die Fernsehsender für das RBB-Fernsehen (Kanal 35, 200 kW) und das NDR-Fernsehen (ehemals Kanal 45, 440 kW) wurden Ende 2006 bzw. Anfang 2007 mit der Einführung von DVB-T stillgelegt. Die Einstellung der ZDF-Ausstrahlung und damit des gesamten Fernsehsendebetriebs vom Standort Höhbeck wurde am 1. Juli 2008 mit der Einführung von DVB-T im nördlichen Sachsen-Anhalt vollzogen.
Neben diesen beiden Sendemasten existiert auf dem Areal der Anlage ein 44 Meter hoher Richtfunkturm in Stahlbetonbauweise.
Der 327 Meter hohe Sendemast soll demnächst abgerissen werden. Ursprünglich war schon eine Sprengung in der Sylvesternacht 2008 geplant, doch wurde diese wegen Asbestrückständen verschoben.[1]
Einzelnachweise
Weblinks
53.06777777777811.442777777778Koordinaten: 53° 4′ 4″ N, 11° 26′ 34″ O
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