- Senryu
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Das Senryū (jap. 川柳) ist eine dem Haiku sehr ähnliche japanische Gedichtform. Während das Haiku aber mehr der Natur zugewandt ist, befasst sich das Senryū mehr mit dem Persönlichen, dem Emotionalen. Wie ein Haiku hat auch das Senryū drei Verse mit traditionell fünf, sieben und fünf Silben.
In der deutschen Fassung ist die Silbenzählung umstritten. In der japanischen Kalligraphie werden nicht Silben gezählt, sondern die charakteristische Form ergibt sich aus der bildhaften Darstellung, bei der jeder Silbe ein Schriftzeichen entspricht. Die Verse werden in der japanischen Form untereinander geschrieben.
-Einschub zu Silbenzählung: gezählt werden Kanazeichen = Sprechzeiten, da die meisten derjenigen für einen Konsonanten mit folgendem Vokal stehen, entsprechen sie oft einer Silbe. Allerdings nimmt auch ein alleinstehendes n, das kleine nicht gesprochene tsu zur Konsonantenverdoppelung sowie eine Vokallängung eine eigene Sprechzeit und ein Zeichen in Anspruch, von uns werden diese aber nicht als Silben gesehen. D.h.: "Konban wa" zählt nicht 3, sondern 5 Zeiten, "yuurei" nicht 2, sondern 4, "kappa" nicht 2, sondern 3.
Erst in neuerer Zeit erreichten Senryū eine größere Bedeutung. Oft werden sie auch von Neulingen mit Haiku verwechselt, wenn als einziges Kriterium nur die Silbenzahl verwendet wird.
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