- Serbische Streitkräfte
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Streitkräfte Serbiens
Војска Србије/Vojska SrbijeFührung Oberbefehlshaber: Präsident (derzeit Boris Tadić) Verteidigungsminister: Verteidigungsminister (derzeit Dragan Šutanovac) Militärischer Befehlshaber: Generalleutnant Miloje Miletić Sitz des Hauptquartiers: Belgrad Militärische Stärke Aktive Soldaten: 28.000[1] Reservisten: 207.500 Wehrpflicht: ja Wehrtaugliche Bevölkerung: insgesamt (Männer und Frauen; Alter 15–49): 2.579.620 Wehrtauglichkeitsalter: vollendetes 18. Lebensjahr Haushalt Militärbudget: $ 1,07 Milliarden Anteil am BNE: 2,1 % (Fiskaljahr 2009; Schätzung) Geschichte Gründung: 2006 Faktische Gründung: 1990 Die Streitkräfte Serbiens (serbisch: Војска Србије/Vojska Srbije) (abgekürzt: ВС/VS) sind aus den Streitkräften Serbien-Montenegros herausgegangen, welche durch das Unabhängigkeitsreferendum von Montenegro aufhörten zu existieren. In Übereinstimmung mit dem Vertrag, der die Staatenunion 2003 gründete, erhielt Serbien das gemeinsame Verteidigungsministerium. Dies wurde durch einen Erlass des serbischen Parlaments am 5. Juni bestätigt. Die Mittel und Anlagen, die Montenegro zugesprochen bekam, werden in die neu entstandenen Streitkräfte Montenegros eingegliedert.
Zu den grundlegenden Aufgaben des Militärs gehören:
- Verteidigung Serbiens vor bewaffneten, ausländischen Bedrohungen
- Die Teilnahme am Prozess des Aufbaus und Friedens in der Region und in der Welt
- Unterstützung im Falle von Naturkatastrophen und anderen Katastrophen
Inhaltsverzeichnis
Größe
In der Serbischen Armee verrichten, ohne Ministerium, 28.000 Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten ihren Dienst. Die Streitkräfte sollten nach ursprünglichen Plänen bis 2010 zu einem Berufsheer umgewandelt werden und dann aus ca. 21.000 Mann bestehen. Da sich die Sicherheitslage in Folge der einseitigen Unabhängigkeitserklärung des Kosovo jedoch maßgeblich verändert hat, peilt man nun eine Aufstockung der Streitkräfte um 2.000 Mann - auf dann insgesamt 30.000 Soldaten an.
Struktur
Die serbische Armee ist in drei Ebenen organisiert:
- 1. Strategisch
- 2. Operativ
- 3. Taktisch
Des Weiteren in:
- 1. Brigade (Novi Sad, Bačka Topola, Sremska Mitrovica und Šabac)
- 2. Brigade (Novi Pazar, Raška, Valjevo und Kraljevo)
- 3. Brigade (Prokuplje, Zaječar, Kuršumlija und Niš)
- 4. Brigade (Leskovac, Bujanovac und Vranje)
- Gemischte Artillerie Brigade (Aleksinac)
- 3. Militärpolizei Bataillon
- 5. Militärpolizei Bataillon
- 246. ABC Bataillon (Kruševac)
- 21. Fernmelde Bataillon
- Fluss Flottille (Novi Sad)
- Spezial Brigade (Pančevo)
- Kommando Bataillon
- 63. Fallschirmjäger Bataillon
- 72. Aufklärungs Bataillon
- Anti Terroristische Bataillon
- Logistik Kompanie
Abzeichen
Am 15. Februar 2007 wurden die neue Wappen und die Abzeichen der Streitkräfte Serbiens in der Kommandozentrale in Belgrad vorgestellt. Dieser Tag gilt seitdem als der Tag der Serbischen Armee und ist auch gleichzeitig der Nationalfeiertag Serbiens (Erster Serbischer Aufstand).
Aktuelle Situation der Marine
Weil Serbien der größere Teil der Staatenunion war, behielt es den Großteil der Armee und Luftwaffe. Durch den Wegfall Montenegros wurde Serbien zu einem Binnenstaat. Damit wäre der einzige Einsatzbereich einer Marine die Donau. Bis jetzt wurde noch keine Entscheidung über die Zukunft einer größeren serbischen Marine getroffen. Eine Flussflotte, sprich Küstenwache, ist vorhanden.
Ausrüstung
Landstreitkräfte
Die neue Panzeranzahl Serbiens soll auf ca. 250 Panzer reduziert werden, d.h. es sollen alle T-72 und T-55 außer Dienst gestellt werden. Es werden ferner auch die Transportpanzer auf ca. 350 Stück reduziert. Die Serbische Armee wird nach der Umstellung vier Panzerbataillone und 8 Mechanisierte Bataillone besitzen.
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- Nora B-52 155 mm Haubitze, auf 8x8 FAP-2632 - 16 (+ 12)
- 2S1 122 mm Haubitze, Selbstfahrlafette - 72
- M84 NORA 152 mm Haubitze - 36
- D30J 122 mm Haubitze - 72 (sollen in Reserve)
- M46 130 mm Kanone - 18
- M69 81/82 mm Mörser -385
- M74 120mm - 41
- M75 120mm -205
- M-63 Plamen (MLRS) - 18
- M-77 Oganj (MLRS) - 60
- M87 LRSV (MLRS) - 4
- Flugabwehrraketen-Systeme
- SA-7 Grail - 108
- SA-9 - 90
- SA-13 - 18
- SA-16 Gimlet
- SA-18 Grouse
- Panzerabwehr
- AT-3 Sagger
- AT-4 Spigot
- M-60 Rückstoßfreies Geschütz (soll durch die Bumbar ersetzt werden)
- M79 OSA Panzerfaust
- M84 Zolja Panzerfaust
- Polo M83 (AT-3 Sagger auf BOV) - 48
- Bumbar (Nachbau des Französischen Eryx)
- Infanterie
- M21 - Sturmgewehr
- M70 - Sturmgewehr
- M77 - Sturmgewehr
- M90 - Sturmgewehr
- Master FLG 9mm
- M97 (UZI Kopie)
- Steyr AUG - Sturmgewehr
- HK MP5 - Maschinenpistole
- M85 - Maschinenpistole
- M92 - Maschinenpistole
- M76 - Scharfschützengewehr
- M91 - Scharfschützengewehr
- M93 - Scharfschützengewehr
- M72 - leichtes Maschinengewehr
- M90 - leichtes Maschinengewehr
- M84 - Maschinengewehr
- M87 - Überschweres Maschinengewehr
- BGA - automatischer Granatenwerfer, Lizenzbau der AGS-17
Flugabwehr/Luftwaffe
Das Flugabwehrsystem der Serbischen Armee beinhaltet eine große Auswahl sowjetischer und tschechischer Modelle. Viele davon sind Langstreckenwaffen, jedoch sind auch einige Kurzstreckenmodelle bei Infanterieeinheiten im Einsatz (siehe Landstreitkräfte). Während der NATO-Angriffe auf Jugoslawien 1999 gelang es den Serbischen Streitkräften, mehrere Luftfahrzeuge abzuschießen. Bestätigt sind eine F-16, eine F-117, sowie eine große Anzahl an Drohnen und Marschflugkörpern. Der einzige dokumentierte Abschuss einer F-117 durch den Einsatz einer SA-3 Goa gelang dem 3. Bataillon der 250. serbischen Raketen-Brigade unter dem Kommando von Oberst Zoltán Dani. [2] [3] [4][5]
Inventar der Serbischen Luftwaffe
- Flugabwehrraketen-Systeme
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- SA-3 Goa mit erweitertem Radarsystem
- SA-6 Gainful mit erweitertem Radarsystem
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- Mil Mi-8 - 29
- Mil Mi-17 - 2
- Mil Mi-24D - 2
- Aérospatiale Gazelle - 45
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- MiG-29S - 5
- MiG-21 - 31
- G-4 Super Galeb - 24
- Soko J-22 Orao - 32
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- Antonow An-26 - 6
- Jakowlew Jak-40 - 2
- Utva 75 (Verbindungs Flugzeug) - 12
- An-2 (Transportflugzeug) - 1
Wasserfahrzeuge
- 2 Transportboote für Ausrüstung oder Soldaten Typ 411
- 1 Kommandoschiff und Minenleger RPB-30 "Kozara"
- 4 Minenräumboote Typ RML
Modernisierungspläne
Die Modernisierungspläne der Serbischen Streitkräfte sehen derzeit vor u.a. die Kampfwertsteigerung der Kampfpanzer M-84 auf M-2001-Version und die der Schützenpanzer M80 auf M-98 Vidra-Version, Neubeschaffung der Panzerabwehrlenkwaffe Bumbar und der Lenkwaffe ALAS, 20 neue Kampfflugzeuge des Typs MiG-29 oder F-16, 15 Transporthubschrauber Mil Mi-17 und 3 Transportflugzeuge Alenia C-27. Zwar wäre die Saab Gripen ganz oben auf der Wunschliste neuer Kampfflugzeuge, jedoch werden die Chancen für die Beschaffung der Gripen als relativ gering gesehen. 2008 wurde der Öffentlichkeit der Truppenpanzer Lazar vorgestellt.
Auslandseinsätze
Einheiten der Serbischen Streitkräfte werden zu friedenserhaltenden und -sichernden Maßnahmen im Rahmen der Vereinten Nationen eingesetzt in:
- UNMIL in Liberia (UNMIL - United Nations Mission in Liberia)
- MONUC in Kongo (MONUC - United Nations Mission in the Democratic Republic of Congo)
Zukünftige Einsatzgebiete:
- ISAF in Afghanistan (ISAF - International Security Assistance Force)
- UNMIS in Sudan (UNMIS - United Nations Mission in Sudan)
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bez smanjivanja Vojske Srbije (Keine Verkleinerung der Streitkräfte Serbiens), Nachricht auf b92.net, 21. September 2008
- ↑ U.S. plane shot down, pilot rescued. CNN, 27.03.1999
- ↑ Stealth Nighthawk downed in Yugoslavia. CNN, 28.03.1999
- ↑ NATO stealth missions continue after crash. CNN, 28.03.1999
- ↑ Torte mit Schleudersitz - Global Village: Wie ein serbischer Bäcker seinen größten Triumph verarbeitet DER SPIEGEL NR:33 13.8.2007
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