Sergei Innokentevich Povarnin

Sergei Innokentevich Povarnin

Sergei Innokentjewitsch Powarnin (russisch Сергей Иннокентьевич Поварнин, wiss. Transliteration Sergej Innokent'evič Povarnin; * 1870; † 1952) war ein russischer Philosoph.

Seiner Auffassung nach konnte die traditionelle formale Logik mit ihrer Definition des Urteils und ihrer Klassifizierung der mittelbaren Schlüsse viele Arten von mittelbaren Schlüssen nicht erklären, die im Alltag und in der Wissenschaft verwendet wurden. Er legte seine Ansichten zu der in der formalen Logik üblichen Theorie des Schließens und über die Charakteristik der Prinzipien der Logik in seinem Buch "Relationslogik" (1917) dar.

Er war ebenfalls einer der ersten russischen Logiker, die den rationellen Kern der mathematischen Logik aufdeckten. Obwohl er deren Bedeutung anerkannte, trat er gegen alle Versuche auf, die traditionelle Logik durch sie zu ersetzen. Mathematische Logik und traditionelle Logik, für deren höchste Form Powarnin die Relationslogik hielt, unterscheiden sich in seiner Ansicht nach durch ihren eigenen Gegenstand, in Methoden und Zielen.

Nach Powarnin bilden die Verfahren des Kalküldenkens den Gegenstand der mathematischen Logik. Die Methode dieser Logik ist mathematisch, streng deduktiv. Der Gegenstand der traditionellen Logik sind Verfahren und Formen des urteilenden Denkens. Die Methode dieser Disziplin ist gemischt, in ihr spielen neben der Deduktion auch die Induktion und die Beobachtung eine große Rolle.

Powarnin schrieb: Wenn die mathematische Logik die Sprache der Symbole ausschließlich verwendet, dann benutzt die traditionelle Logik die natürliche Sprache. Aber die traditionelle Logik muss bei der Mathematik für ihre Zwecke eine ganze Reihe von Begriffen entlehnen und umarbeiten, z.B. den der Mengen und den der Reihe.


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