Seuthopolis

Seuthopolis

Seuthopolis (bulgarisch Севтополис, griechisch Σευθόπολις, „Stadt des Seuthes“) war die Residenzstadt des Thrakerkönigs Seuthes III.. Seuthopolis befindet sich ca. 5 km westliche der Stadt Kasanlak, die 200 km südöstlich der bulgarischen Hauptstadt Sofia liegt.

Seuthes III. wurde im sogenannten Tal der thrakischen Könige, in einem Grabmal bestattet, das im Jahr 2004 vom bulgarischen Archäologen Georgi Kitow entdeckt worden ist. Das Grabmal wurde bis zur Entdeckung nicht geplündert, so dass zahlreiche Grabbeigaben geborgen werden konnten, u. a. ein lebensgroßer Bronzekopf des Herrschers[1].

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Seuthopolis lag etwa drei Kilometer südlich des heutigen Ortes Koprinka, nahe Kasanlak an der Mündung des Flusses [[Goljama W Warowiza]] in der Tundscha. Die Stadt wurde im 4. Jahrhundert v. Chr. nach Vorbild der griechischen Poleis von den Thrakern erbaut und bestand noch bis in die 260er Jahre vor Christus. Seuthopolis wurde von einer 890 m langen Stadtmauer umschlossen, das Stadtgebiet umfasste nur fünf Hektar. Trotzdem verfügte die Stadt über weite Handelsbeziehungen, ebenso waren Handwerk und Metallverarbeitung gut entwickelt. Im Nordteil der Mauer befand sich eine Burg von einem ½ Hektar Grundfläche mit der Residenz Seuthes'.

Seuthopolis

Die Ruinen der Stadt wurden 1948 im Zuge der Bauarbeiten zum Georgi Dimitrow-Damm (heute Koprinka Stausee) entdeckt und bis dessen Fertigstellung erforscht. Trotz des sensationellen Fundes wurde der Damm, der ein Prestigeprojekt der bulgarischen Kommunisten war, fertiggestellt und die Ruinen unter Wasser gesetzt.

Im Herbst 2008 wurde bekanntgegeben, dass die Ruinen der Stadt mit einem Aufwand von mehr als 150 Millionen Euro mittels eines um sie herum gebauten Betonrings wieder trockengelegt und so Archäologen und Besuchern wieder zugänglich gemacht werden sollen.[2]

Literatur

  • Dimitur P. Dimitrov, Maria Cicikova: The Thracian city of Seuthopolis. London 1978. ISBN 0-86054-003-0 (engl.)
  • Ronald Sprafke: Rettungsring für Seuthopolis in Bild der Wissenschaft Heft 06/2009, S. 88−89.


42.61805625.305556

Weblinks

Einzelnachweise

  1. arte.tv: Seuthes, unsterblicher Herrscher der Thraker
  2. Bulgariens neues Wahrzeichen. In: orf.at. 20. Oktober 2008, abgerufen am 20. Oktober 2008.

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