Shareholder-Sozialismus

Shareholder-Sozialismus

Die Idee des Shareholder-Sozialismus oder auch Shareholder Socialism ist im Wesentlichen jene, auch innerhalb des kapitalistischen Systems dem sozialistischen Gedanken Rechnung zu tragen.

Durch die stetig wachsende Anzahl der privaten Haushalte, die im Besitz von Aktientiteln sind, ergibt sich ein wachsender Anteil von Personen, die anteilig Besitzer von Produktionsmitteln sind.

Die Idee von Vertretern des Shareholder Socialism ist es nun, Personen ab einem bestimmten Alter fungible aber nicht veräußerbare Aktientitel zu übertragen, welche jene dann entsprechend dort anlegen, wo sie am meisten Rendite erwarten. Der Wertpapierbestand geht bei Tod des entsprechenden Besitzers wieder in Staatsbesitz über bzw. wird vom Staat wieder an andere Personen ausgegeben.

Ein weiterer Kernpunkt von Vertretern des Shareholder Socialism ist eine stärkere Rolle des Staates in den Unternehmensverfassungen. So sollen Produktionsmittel zwar formal dem Staat gehören, allerdings nach privaten Richtlinien geleitet werden, um die Effizienz kapitalistischer Produktion zu erhalten.

Kritik

Ein Kritikpunkt an der Idee an sich ist der, dass die Vertreter des Shareholder Socialism wesentliche Interessengegensätze breiter Bevölkerungsschichten nur unzureichend erfassen. Der Arbeitnehmer ist nämlich an einem möglichst hohen Lohn interessiert, der Kapitalist dagegen an einer möglichst hohen Rendite. Eine solche Rendite lässt sich zum Beispiel durch niedrigere Löhne, schlechtere Arbeitsbedingungen etc. erreichen. Somit würde der Arbeiter als "Kapitalist" seinen fundamentalen Interessen zuwider laufen.

Literatur


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