Shewart-Zyklus

Shewart-Zyklus

Demingkreis beziehungsweise Deming-Rad beziehungsweise Shewhart cycle beziehungsweise PDCA-Zyklus beschreibt einen iterativen vierphasigen Problemlösungsprozess, der seine Ursprünge im Quality Control hat. PDCA steht hierbei für Plan-Do-Check-Act, was im Deutschen auch als Planen-Tun-Checken-Aktion (PTCA) übersetzt wird. Der PDCA-Zyklus findet ebenfalls Anwendung beim kontinuierlichen Verbesserungsprozess beziehungsweise Kaizen.

Inhaltsverzeichnis

Begriff und Geschichte

Der Begriff Deming-Kreis ist nach William Edwards Deming (1900–1993) benannt, einem amerikanischen Physiker und Statistiker, dessen Wirken maßgeblich den heutigen Stellenwert des Qualitätsmanagements beeinflusst hat.[1] Deming selbst bezog sich dabei auf den Shewhart-Zyklus[2] nach Walter A. Shewhart. Entsprechend der 4 Schritte wird er auch PDCA-Zyklus genannt;[3][4] oder in deutscher Übersetzung PTCA-Zyklus (Planen - Tun(Durchführen) - Checken(Überprüfen) - Aktion(Reagieren)).[4]

4 Schritte

Phasen des PDCA-Zyklus

Der PDCA-Zyklus als Systematik zur kontinuierlichen Verbesserung (KAIZEN) basiert auf dem Prinzip Gemba: "Gehe an den Ort des Geschehens" und stellt vor allem die Mitarbeiter vor Ort mit ihrer exakten Kenntnis der Situation am Arbeitsplatz in den Mittelpunkt der Planung.

Der PDCA-Zyklus besteht aus vier Elementen:

Plan
der jeweilige Prozess muss vor seiner eigentlichen Umsetzung geplant werden: Plan umfasst das Erkennen von Verbesserungspotentialen (in der Regel durch den Werker beziehungsweise Teamleiter vor Ort), die Analyse des aktuellen Zustands sowie das Entwickeln eines neuen Konzeptes (unter intensiver Einbindung des Werkers).
Do
Do bedeutet entgegen weit verbreiteter Auffassung nicht die Einführung und Umsetzung auf breiter Front, sondern das Ausprobieren beziehungsweise Testen und praktische Optimieren des Konzeptes mit schnell realisierbaren, einfachen Mitteln (z.B. provisorische Vorrichtungen) an einem einzelnen Arbeitsplatz (wieder unter starker Einbindung des Werkers (Gemba)).
Check
der im Kleinen realisierte Prozessablauf und seine Resultate werden sorgfältig überprüft und bei Erfolg für die Umsetzung auf breiter Front als Standard freigegeben.
Act
in der Phase Act wird dieser neue Standard auf breiter Front eingeführt, festgeschrieben und regelmäßig auf Einhaltung überprüft (Audits). Hier handelt es sich tatsächlich um eine „große Aktion“, die im Einzelfall umfangreiche organisatorische Aktivitäten (z.B. Änderung von Arbeitsplänen, NC-Programmen, Stammdaten, die Durchführung von Schulungen, Anpassung von Aufbau- und Ablauforganisation) sowie erhebliche Investitionen (an allen vergleichbaren Arbeitsplätzen, in allen Werken) umfassen kann.

Die Verbesserung dieses Standards beginnt wiederum mit der Phase Plan.

Anwendung

Der PDCA-Zyklus beschreibt die Phasen im kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP). KVP ist die Grundlage aller Qualitätsmanagement-Systeme. Damit wird im Unternehmen eine stetige Verbesserung der Prozesse und Abläufe verfolgt mit dem Ziel, die Effizienz, Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit des Unternehmens zu verbessern.

In Industrieunternehmen und im Dienstleistungssektor gehört er zu den Standardverfahren. KVP und PDCA-Zyklus sind grundlegende Bestandteile der Normen ISO 9001, und ISO 27001 Information technology - Security techniques - Information security management systems requirements specification und im BSI-Standard 100-1: Managementsysteme für Informationssicherheit (ISMS).

Nach jedem PDCA-Zyklus sind die Maßnahmen durch einen SDCA-Zyklus zu standardisieren. Nach jeder Einführung eines festgelegten Standards (Standardize), wird dieser Standard praktiziert (Do), das Verfahren auf Richtigkeit und Funktionstüchtigkeit überprüft (Check) und bei Notwendigkeit geändert (Action). Diese Action ist dann im Regelfall das Planen eines weiteren PDCA-Zyklus.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Deming, W.E.: Out of the Crisis. Massachusetts Institute of Technology, Cambridge 1982, ISBN 0-911379-01-0, S. 88.
  2. Shewhart, W.A.: Statistical Method from the Viewpoint of Quality Control. Dover Publ., New York 1986, ISBN 0-486-65232-7 , S. 45.
  3. Taguchi, G. / Chowdhury, S. / Wu, Y.: Taguchi's Quality Engineering Handbook. Wiley, Hoboken (NJ) 2004, ISBN 0-471-41334-8, S. 1426.
  4. a b Imai, M.: Kaizen - Der Schlüssel zum Erfolg der Japaner im Wettbewerb. 6. Auflage. Wirtschaftsverlag Langen Müller Herbig, München 1992, ISBN 3-7844-7287-7, S. 86ff.

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