Siemens Jupiter

Siemens Jupiter
Bristol Jupiter

Der Bristol Jupiter war ein luftgekühlter 9-Zylinder-Sternmotor, der für den Einsatz als Flugmotor gegen Ende des Ersten Weltkrieges von Roy Fedden entwickelt wurde. Der Motor sollte ein außerordentlicher wirtschaftlicher Erfolg werden. Er wurde in den 20er und 30er Jahren in einer großen Anzahl von Flugzeugen verwendet. Das Triebwerk wurde von 1918 bis 1935 in immer verbesserten Ausführungen gefertigt, zuletzt mit Lader als Jupiter X F. Es galt als einer der zuverlässigsten Flugzeugantriebe überhaupt.

Der Motor entstand kurz nach dem 14-Zylinder Cosmos Mercury zunächst bei der Cosmos Engineering Company, die jedoch aufgrund der Budget-Kürzungen bei den militärischen Ausgaben nach dem Kriegsende 1920 insolvent wurde. Die damalige Bristol Aeroplane Co. Ltd. kaufte die Cosmos inklusive aller Patente für 15000 Pfund auf und das Team von Chefkonstrukteur Roy Fedden entwickelte das Triebwerk weiter.

Die Zylinder wurden aus Schmiedestücken herausgearbeitet. Ungewöhnlich waren die 4-Ventile pro Zylinder. Die Zylinderköpfe bestanden zunächst aus Gussstahl, wurden aber später aus Aluminium hergestellt. Ab 1927 wurden geschmiedete Zylinderköpfe verwendet.

Das Triebwerk wurde bei einer Reihe von zivilen Flugzeugen verwendet. Militärisch wurde es bei der Bristol Bulldog, der Gloster Gamecock und der Boulton-Paul Sidestrand eingesetzt. Darüber hinaus war es ein außerordentlich begehrtes Triebwerk, wenn es um den Antrieb von Prototypen ging

Es gab eine Reihe von Lizenzierungen. Insgesamt wurden Lizenzen in 14 Staaten verkauft. Am bekanntesten sind die in Frankreich als Gnôme-Rhône Jupiter sowie in der UdSSR als M-22 hergestellten Triebwerke, die u.a. bei der Polikarpow I-16 verwendet wurden. In Deutschland erwarb Siemens & Halske eine Lizenz, aber nicht bei Bristol direkt, sondern bei Gnôme-Rhône. Zu den Flugzeugen, die damit ausgerüstet wurden, gehörten z.B. die Focke-Wulf A 38 Möwe, der zweimotorige Dornier Wal, der viermotorige Dornier Do R Superwal, und anfangs auch die Dornier Do X. In Japan kauften die Nakajima-Werke 1924 eine Lizenz.

Bereits 1925 begann Fedden mit der Entwicklung eines Nachfolgers. 1927 entstand, ebenfalls als 9-Zylinder mit kürzerem Hub und mit Aufladung, der jetzt auch mit Bristol Mercury bezeichnete Motor. Der Jupiter, mit Aufladung und wieder mit dem längeren Hub, erhielt 1931 die Bezeichnung Bristol Pegasus. Beide Triebwerke wurden bis 1944 gebaut, konnten den Bristol Jupiter jedoch nicht vollständig ersetzen.

Technische Daten

  • Motortyp: Luftgekühlter 9-Zylinder-Sternmotor ohne und mit Getriebe und Lader
  • Bohrung: 146 mm
  • Hub: 190,5 mm (Mercury 165 mm)
  • Hubraum: 28.7 l (Mercury 24.86 l)
  • Gewicht: 330 kg
  • Gaswechsel: 4-Ventil OHV
  • Dauerleistung: 442 PS bei 1575 min-1
  • Startleistung: 585 PS bei 1950 min-1
  • Verdichtung: 5,3:1

Literatur

  • Hans Giger, Kolbenflugmotoren, Motorbuchverlag, ISBN 3-613-01089-5
  • J.A. Gilles, Flugmotoren 1910-1918,Verlag E.S.Mittler & Sohn 1971

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