Silbenschwund

Silbenschwund

Haplologie (von gr. haplous „einfach“ und gr. lógos „Wort, Rede“) bezeichnet die Reduzierung zweier gleich oder ähnlich lautender Silben oder Phoneme zu einer Silbe bzw. einem Phonem.

Dieser historische phonetische Prozess erleichtert die Aussprache.

Beispiele:

  • Zaubererin wird zu Zauberin
  • lat. mihi wird zu vlat. mi
  • lat. nihil wird zu vlat. nil

Gegenbeispiel: gr. haplologia wird nicht zu *haplogia verkürzt.

Haplologie spielt eine Rolle auch bei der Prägung wissenschaftlicher (lateinisch- bzw. griechischstämmiger) Namen von Lebewesen (Nomenklatur); z.B.: thalasso- „Meer-“ + soma „Leib“ (etwa: „Meermaid“) → Thalassoma statt *Thalassosoma (eine Lippfisch-Gattung). – Bei anatomischen Namen ergeben sich mitunter Probleme: ein Dilatator-Muskel („Erweiterer“, von dilatare „erweitern“) wird im Amerikanischen Englisch durch Haplologie zum dilator (von engl. to dilate + -or), das aber im klassischen Latein (von diferre) nur „Zauderer“ bedeuten kann.

Gegenteil: Dittologie.

siehe auch


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