Silvrettasee

Silvrettasee
Blick von der Bielerhöhe über den See nach Süden, Ochsental links, Schattenspitze, Klostertaler Egghorn, Klostertal rechts

Der Silvretta-Stausee liegt in den österreichischen Alpen im Bundesland Vorarlberg in der Silvretta-Gruppe.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der 1,31 km² große Stausee liegt knapp unterhalb der Bielerhöhe auf einer Seehöhe von 2.030 m ü. A. in einer Senke der Silvretta. Das Klostertal und das Ochsental liegen südlich, die Lobspitzen westlich (höchste Lobspitze ist die Vordere Lobspitze, 2.835 m) und die Vermuntalpe mit dem Hohen Rad östlich des Sees. Die Ill entspringt dem nahe gelegenen Ochsentalgletscher, durchfließt das Ochsental und ergießt sich in den Stausee.

Geschichte

Der Silvretta-Stausee ist der höchstgelegene Stausee der Illwerke. Im Jahre 1938 wurde mit dem Bau der drei Absperrbauwerke begonnen. Der erste Teilstau erfolgte 1943, der erste Vollstau 1951. Beim Bau in der NS-Zeit waren viele Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter eingesetzt, wobei die historische Aufarbeitung, wie die Errichtung eines Denkmales, noch aussteht.

Technische Daten

Vorarlberger Illwerke AG
Staustufen und Kraftwerke im Montafon
Schematische Darstellung
Ill-Ursprung Piz Buin 3.312 m ü. A.
Silvretta-Stausee 2.030 m ü. A.
Abfluss zur Ill
Kraftwerk Obervermunt 1.743 m ü. A.
Bachüberleitung aus Tirol
Zuflüsse
Stausee Kops 1.809 m ü. A.
Überleitung nach Vermunt
Vermuntsee 1.743 m ü. A.
Kopswerk II und I 1.025 m ü. A.
Vermuntwerk 1.025 m ü. A.
Ausgleichsbecken Partenen 1.025 m ü. A.
Rifa-Werk 1.005 m ü. A.
Lünersee 1.970 m ü. A.
Ausgleichsbecken Rifa 1.005 m ü. A.
Zuflüsse
Pumpwasserkanal Lünerseewerk
Lünerseewerk 992 m ü. A.
Latschauwerk 985 m ü. A.
Staubecken Latschau 992 m ü. A.
Kraftwerk Rodund I und II 645 m ü. A.
Zufluss von Ill
Rodundbecken I bis III 645 m ü. A.
Abfluss zur Ill
Zufluss Meng
Walgauwerk 492 m ü. A.
Abfluss zur Ill
  • Einzugsgebiet: 45 km²
  • Stauvolumen: 38,6 Mio. m³
  • Gespeicherte Energie: 134,69 Mio. kWh.
  • Wasserdarbietung im Regeljahr 80 Mio. m³
  • Stauziel: 2.030 m ü. A.
  • Absenkziel: 1.986 m ü. A.

Absperrbauwerke

Insgesamt drei Staumauern begrenzen den See:

Hauptmauer
Im Nordwesten liegt die Hauptmauer mit Hochwasserentlastung, Grundablass und Umlaufstollen. Die Gewichtsstaumauer mit einer maximalen Höhe von 80 m, einer Kronenlänge von 432 m hat 407.000 m³ Betoninhalt.
Seitenmauer
Ebenfalls im Nordwesten steht die kleinere Seitenmauer mit einer zusätzliche Hochwasserentlastung. Die Gewichtsstaumauer hat eine maximale Höhe von 31 m, eine Kronenlänge von 140 m und 18.400 m³ Betoninhalt.
Bielerdamm
Im Nordosten, auf einer mächtigen Grundmoräne des Vermuntgletschers liegt der 25 m hohe Bielerdamm, ein Erddamm mit einem Inhalt von 342.000 m³. Die größte Breite am Fuß beträgt 121 m, die Kronenlänge 733 m. Die Dichtung erfolgt durch einen Betonkern mit 18.400 m³ Inhalt. Wasserseitig wird der Damm durch 33.000 m³ Steinwurf geschützt.

Tourismus

Zu erreichen ist der Silvrettasee über die mautpflichtige Silvretta-Hochalpenstraße. Es führen im Sommer auch Busverbindungen zum Stausee.
Um den See führt ein gut befestigter Wanderweg, der über die Staumauer und über die großen Zuflüsse führt. Für eine Runde um den See braucht man etwas mehr als 2 Stunden.
Im Sommerhalbjahr kann man eine Bootsrundfahrt buchen. Auf der Mitte der Wanderstrecke befindet sich eine Anlegestelle für das Boot, sodass man die Hälfte mit dem Boot und die andere Hälfte zu Fuß zurücklegen kann. Das Boot ist das einzige in Europa, das in über 2.000 m Höhe zur kommerziellen Schifffahrt verwendet wird.

Im Winter führt bei einer genügend dicken Eisschicht auch eine Langlaufloipe über den See.

Das Fischen im See ist mit einer zu erwerbenden Lizenz möglich. Die Erlaubnis kann (auch) an den Mautstellen erworben werden.

46.90833333333310.0947222222227Koordinaten: 46° 54′ 30″ N, 10° 5′ 41″ O

Weblinks


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