Simeonstift

Simeonstift
Innenhof
Westliche Außenfront

Das Simeonstift in Trier entstand nach 1035 in unmittelbarer Nähe des nördlichen Trierer Stadttores Porta Nigra. Er ist benannt nach dem griechischen Mönch Simeon. Dieser ließ sich nach 1028 als Einsiedler in der Porta Nigra nieder. Angeblich hat er sich dort einmauern lassen. Nach seinem Tod am 1. Juni 1035 wurde er im Erdgeschoss bestattet und wahrscheinlich noch im zu Weihnachten im gleichen Jahr heiliggesprochen. Ihm zu Ehren baute man das Simeonstift und nutzte das Tor als Doppelkirche. Eine Gründungsurkunde durch den Trierer Erzbischof Poppo von Babenberg ist nicht erhalten und vermutlich hat es auch keine gegeben. Die neuere Forschung geht allerdings davon aus, dass die Stiftsgründung bald nach der Heiligsprechung Simeons erfolgte. Der erhaltene Nordflügel des Stiftsberings stammt laut dendrochronologischem Befund von 1040. Einen ersten sicheren Beleg bildet aber lediglich eine Urkunde von 1048, die das Vorhandensein eines Propstes belegt und daher für eine bestehende stiftische Verfassung Zeugnis abgibt.

Kaiser Heinrich IV. bestätigte im Jahre 1098 dem Simeonstift alle seine Besitzungen und führt namentlich mehr als sechsig Güter und Berechtigungen auf.[1]

Der im Rahmen der Stiftsgründung erfolgte Umbau der Porta Nigra zu einer Doppelkirchenanlage wurde auf Befehl Napoleons 1804 rückgängig gemacht. Seitdem befindet sich das entkernte Stadttor nahe seines gallo-römischen Urzustandes. Lediglich der romanische Ostchor zeugt von außen noch davon, dass sich hier einst eine imposante Kirche befunden hat.

Heute ist in den ehemaligen Stiftgebäuden das Städtische Museum Simeonstift untergebracht.

Einzelnachweise

  1. Heinrich Beyer: Mittelrheinisches Urkundenbuch, Band 1, Seite 452, Urkunde 397
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