- Zewen-Oberkirch
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Zewen Stadt TrierKoordinaten: 49° 43′ N, 6° 35′ O49.7211111111116.5780555555556153Koordinaten: 49° 43′ 16″ N, 6° 34′ 41″ O Höhe: 153 m ü. NN Fläche: 7,5 km² Einwohner: 3842 (31. Dez. 2004) Eingemeindung: 1969 Postleitzahl: 54294 Vorwahl: 0651 Lage in der Stadt Trier Zewen ist der südwestlichste Stadtteil der rheinland-pfälzischen Stadt Trier. Der Stadtteil gliedert sich in die beiden Orte Zewen und Oberkirch.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Zewen ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Trier und befindet sich rund sieben Kilometer südwestlich der Trierer Innenstadt; die Grenze zum Großherzogtum Luxemburg ist etwa acht Kilometer entfernt. Zewen liegt im südwestlichen Beginn der 15 Kilometer langen und damit größten Talweitung des mittleren Moseltals, die sich im Norden bei Schweich wieder verengt. Zewen selbst liegt nicht direkt an der Mosel, sondern nur der Ortsteil Oberkirch, der jedoch zu Zewen gehört. Die Randgebiete des Stadtteils erstrecken sich über die bewaldeten und teilweise landwirtschaftlich genutzten Hänge bis an den Fuß des Alzenach (341,1 m ü. NN) im Nordwesten und den Olker Berg (311,4 m ü. NN) im Südwesten. Durch den Ort fließt der kleine „Zewener Bach“, der seine Quellen in den Berghängen hat, die das „Mühlental“ nach drei Seiten abschließen, und mündet in Oberkirch in die Mosel. Er beherrschte jahrhundertelang das Zewener Ortsbild, wurde jedoch im Ortskern kanalisiert.
Ortsteile
Zu Zewen gehört das kleine Dörfchen Oberkirch, das erst in den 50er Jahren durch die Bebauung der Straße „Im Biest“ Anschluss an Zewen fand. Es ist nach wie vor landwirtschaftlich geprägt. Erstmals wurde es als keltisches Dorf, „Corniacum", erwähnt, das im Anschluss „Kerrig“ und „Kerrich“ genannt wurde. Später teilte sich der Ort in ein flächen- und namensmäßig getrenntes „Oberkerrich“ und „Niederkerrich“. Niederkirch, das aus einem Hofgut und einem dem „Zewener Turm“ ähnlichen Wohnturm bestand, wurde abgerissen, um dem Schloss Monaise Platz zu machen. Oberkirch, das bereits eine Kapelle und einen eigenen Wohnturm, den „Oberkircher Turm“, besaß, blieb erhalten und hat sich seinen dörflichen Charakter bis heute bewahrt.
Nachbargemeinden
Als südwestlichster Stadtteil Triers grenzt Zewen im Süden an Igel, im Norden an den Trierer Stadtteil Euren und im Westen an den zu Euren gehörenden Ort Herresthal. Im Osten des Ortes fließt die Mosel; auf deren gegenüberliegender Seite befindet sich der Konzer Vorort Karthaus.
Klima
Das Klima in Zewen ist, wie es im Moseltal üblich ist, sehr mild. Dies bedeutet kaum Schnee im Winter und schwül-warme Sommer.
Bevölkerung
Zewen hat 3842 Einwohner (31. Dezember 2004, vorläufiges Ergebnis des MESO) und ist daher gemessen an der Einwohnerzahl einer der kleinsten Stadtteile Triers (Anteil etwa 3,8 %). Laut Statistik vom 31. Dezember 2002 ist nahezu die Hälfte (48,78 %) der Zewener verheiratet, lediglich 20 % der Einwohner sind unter 21 Jahre alt, 25 % haben das 65. Lebensjahr bereits überschritten. Zewen besitzt mit 4,3 % einen sehr niedrigen Anteil an ausländischen Mitbürgern.
Einwohnerentwicklung
Die höchste Einwohnerzahl hatte Zewen in den Jahren nach der Eingemeindung 1969; so erreichte die Einwohnerzahl ihr Maximum von 4227 Menschen im Jahre 1973. Seither sank die Einwohnerzahl, bedingt durch eine gewisse Stadtflucht, kontinuierlich, bis im Jahre 1988 der vorläufige Tiefpunkt mit 3635 Einwohnern erreicht war. Neue Baugebiete brachten seither auch wieder mehr junge Familien nach Zewen, so dass die Bevölkerung in den 90er Jahren wieder anstieg – seit Mitte der 90er jedoch stagniert die Bevölkerung bei etwa 3800 Einwohnern.
Religion
Zewen war und ist, wie die gesamte Umgebung von Trier, stark römisch-katholisch geprägt. Im Jahre 2002 gehörten 81,3 % der Zewener zur römisch-katholischen Kirche. Das Ortsbild prägt dementsprechend auch die im Jahre 1959 geweihte katholische Kirche St. Martinus. Es existiert mit der Kapelle St. Michael in Oberkirch eine Filialkirche sowie zwei Kapellen, eine innerhalb der Kirche und eine im Wald. Die Pfarrei Zewen, seit 1805 eigenständig, wurde 1980 mit der Pfarrei St. Helena in Trier-Euren zusammengelegt. Seit 1995 hat der Priester seinen Hauptsitz im Pfarrhaus Euren.
Lediglich 7,3 % der Bevölkerung sind evangelisch, in der Kirche wird jedoch seit Jahren jeden Sonntag auch eine evangelische Messe gelesen. Es existiert außerdem eine neuapostolische Kirche.
Kommunalpolitik
Ortsbeirat
Ortsvorsteherin ist seit dem 13. Juni 2004 Maria-Elisabeth Grünhäuser von der CDU, die sich mit 53,71 % gegen Edgar Möller von der SPD (46,29 %) durchsetzte.
Der Ortsbeirat setzt sich wie folgt zusammen:
- CDU: 1. Maria-Elisabeth Grünhäuser 2. Helmut Mertesdorf 3. Hans-Josef Greif 4. Herbert Wener 5. Harald Fricke 6.Ralf Päßler 7. Christa Heinz
- SPD: 1. Edgar Möller 2. Brigitte Golumbeck 3. Hans-Jürgen Birk 4. Hans Hardt 5. Winfried Spanier
- UBM: 1. Irmtraud Otte-Krecken 2. Dieter Borg
Wahlverhalten der Zewener
Insgesamt kann man zum Wahlverhalten der Zewener sagen, dass, obwohl der katholischste Stadtteil Triers, Zewen stets eine Hochburg der SPD war. Dies änderte sich 1994. Aus der einstigen roten Bastion ist inzwischen ein rosa Flecken geworden. Immerhin blieben bei der Kommunalwahl 2004 noch 33,74 % der Zewener der SPD treu. Die Zewener SPD erzielte damit nicht nur das stadtweit beste SPD-Ergebnis (im Durchschnitt 21,94 %, das schlechteste SPD-Ergebnis in Filsch mit 14,86 %), sondern lag auch deutlich vor der Zweitplazierten: In Ehrang/Quint stimmten 29,58 % der Wähler für die SPD. Bei der Oberbürgermeisterwahl 2006 jedoch wählten 59,7 % der Zewener den von SPD und Grünen unterstützten unabhängigen Kandidaten Klaus Jensen, während der in Zewen aufgewachsene CDU-Kandidat Ulrich Holkenbrink lediglich 40,3 % der Stimmen erhielt.
Wappen
Obwohl seit 1969 Teil der Stadt Trier, hat sich Zewen immer ein Stück Eigenständigkeit bewahrt. Dies zeigt sich nicht nur in einem regen Vereinsleben, sondern auch in einem mit einigen eigenwilligen Eigenheiten versehenen Dialekt, zu dem im Jahre 2005 sogar ein eigenes Buch herauskam (siehe Literatur). Das Zewener Wappen, Symbol dieser Eigenständigkeit, wurde im Jahre 1998 vom Ortsbeirat beschlossen und akzeptiert und stellt rechts das rote Kreuz auf weißem Grund (das Zeichen des Bistums und Kurfürstentums Trier) sowie links das stilisierte Wahrzeichen von Zewen, den „Zewener Turm“, dar.
Geschichte
Antike
Das Mühlental in Zewen, insbesondere aber die Umgebung des alten Dorfkerns, besitzt Siedlungsspuren keltischer Zeit. Zu römischer Zeit entstanden hier umfangreiche Baudenkmale, wie Funde in der Kant- und Kettenstraße und im Kirschengarten belegen.
Es ist belegt, dass in Zewen im 5. Jahrhundert eine Siedlung mit Friedhof und Kirche auf dem so genannten „Heidenberg“ existierte. Bei dieser Kirche handelte es sich um eine sogenannte Tauf- bzw. Beerdigungskirche, in der Geistliche aus der Stadt bzw. der Hohen Domkirche entsprechende Handlungen vornahmen. Bischof Magnerich (566–586) bemühte sich in dieser Zeit eremitische Tätigkeiten in die Bahnen geordneter Seelsorge zu lenken und wirkte so gegen Reste des Heidentums. Es ist davon auszugehen, dass in dieser Zewener Kirche die Heiligen Paulus[1] sowie St. Beatus und Bantus gewirkt haben, die im Zewener Wald ein eremitisches Leben führten.
Mittelalter und Neuzeit
Im Frühmittelalter zogen die Franken in den keltisch-römischen Ort; rund zweihundert Jahre danach wurden Sachsen von Karl dem Großen in dem gemischten Dorf angesiedelt.
Die erste urkundliche Erwähnung fand der Ort Zewen im Jahre 1098. Im Jahre 1330 wurde die Pfarrei Zewen erstmals erwähnt, sie war der Domdechanei angegliedert und wurde auch von dort mit Geistlichen versorgt. Der Ort erstreckte sich damals vom „Mühlental“ bis in die obere Kirchenstraße, also um die Kirche herum, die auf der heute noch sichtbaren hohen Stützmauer am Anfang der Kordelstraße stand. Belegt ist dies durch ein Gerichtsbild aus dem Jahr 1589, welches im Auftrag des Trierer Kurfürsten Johann von Schöneberg gemalt wurde und noch heute im Museum Simeonstift in Trier hängt. Zewen lag damals an der Grenze zwischen Kurtrier und Luxemburg und wurde entsprechend oft Opfer von Kriegszügen und Fehden der beiden Staaten. Beleg für dies ist der „Zewener Turm“, ein Grenz-, Wach- und Zollturm jener Zeit.
Im 30-jährigen Krieg blieb Zewen, im Gegensatz zu anderen Dörfern des Moseltales, von der Pest verschont, doch litt Zewen unter Plünderungen und Raub. Ebenso litt Zewen unter den Kriegen Ludwigs XIV. und dem Spanischen Erbfolgekrieg. 1794 schließlich besetzten die französischen Revolutionstruppen das linke Rheinufer und damit auch Zewen. 1815 endete die Herrschaft der Franzosen, Trier und damit auch Zewen kamen zum Königreich Preußen.
Bannstreit zwischen Euren und Zewen
Im Zuge der Gebietsreform 1816 wurden die Vororte Euren, Kürenz, Olewig und Zewen/Kirch in die Stadt Trier eingemeindet. Doch bereits 1852 wurde Zewen „ausgemeindet“. Hierbei kam es 1852 zwischen Euren und Zewen zum handfesten Streit, der 1853 ohne Rücksicht auf die Geschichte zu Lasten Zewens entschieden wurde. Die Entscheidung führte letztlich dazu, dass das Schloss Monaise sowie fruchtbares Ackerland, auf dem später die Zeppelinmontagehalle, der alte Flugplatz und das heutige Industriegebiet in der „Niederkircher Straße“ entstehen sollten, dem Eurener Flur und damit der Eurener Wirtschaftskraft zugerechnet wurden und werden. Dieser „Bannstreit“ diente noch bei mancher Schlägerei in den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts als Anlass und Begründung. Nach 1852 gehörte Zewen unterschiedlichen Verwaltungsbereichen an; mal wurde es der Bürgermeisterei der Trierer Vororte, mal Trierweiler zugeordnet.
vom Kaiserreich bis zum Zweiten Weltkrieg
Der Auf- und Ausbau der Eisenbahn in ganz Deutschland ab zirka 1860 brachte Arbeiter und Beamte in den „Schmelztiegel" Zewen. Dies beeinflusste den Dialekt der Zewener bis heute: es hat nicht den weichen Klang des melodischen Moselfränkischen der Eifel-Hunsrück-Mosel-Region, es ist härter.
Nach dem Ersten Weltkrieg, in dem 29 Zewener Soldaten fielen, kam es im Jahre 1923 zur Ruhrbesetzung und damit der Besetzung der gesamten linksrheinischen Gebiete durch die Franzosen. Weil viele Deutsche passiven Widerstand leisteten, wiesen die Franzosen viele Eisenbahnmitarbeiter aus. Zewen, deren Bewohner mittlerweile fast vollständig bei der Eisenbahn arbeiteten, war von diesen Ausweisungen sehr stark betroffen: 44 Familien wurden in das rechtsrheinische Deutsche Reich ausgewiesen. 1924 verließen die letzten französischen Truppen das Rheinland.
Der Eingemeindungsantrag von 1929, der von einem einstimmigen Votum der damals 2055 Einwohner getragen wurde, stieß, im Gegensatz zum uneinheitlichen Begehren Biewers, auf Ablehnung. Doch mittlerweile zogen merklich dunklere Wolken über Zewen auf. Über das Wahlverhalten der Zewener Bürger bei der Reichstagswahl 1933 ist leider nichts bekannt, doch zogen die bekannten Mechanismen der nationalsozialistischen Diktatur (Propaganda, Hitlerjugend, BDM) auch in Zewen ein. 1938 begann der Bau des Westwalls, der auch im Westen von Zewen gebaut wurde. Tausende Soldaten aus dem gesamten Reich kamen in den Ort, und viele von ihnen blieben. Beim Kriegsausbruch 1939 wurde Zewen evakuiert, nach der Niederlage Frankreichs im Juni 1940 wurde die Bevölkerung wieder zurück geschickt. Im September 1944 wurde Zewen ein zweites Mal evakuiert. Granaten und Bomben zerstörten den Ort, der am 3. März 1945 kampflos von den Amerikanern besetzt wurde. Am 12. Juli 1945 übergaben die Amerikaner den Ort an die Franzosen. Zu erwähnen ist noch das furchtbare Unglück in einer Munitionsanstalt in Zewen im August 1945, bei der durch Unachtsamkeit die gesamte Lagerhalle explodierte. Ein Arbeiter starb, drei Arbeiter und zwei französische Unteroffiziere wurden lebensgefährlich verletzt. Insgesamt starben aus Zewen im Zweiten Weltkrieg 105 Soldaten (außerdem 49 Vermisste) und 14 Zivilisten.
Nachkriegszeit
In den 1950er Jahren näherte sich Zewen unaufhaltsam der 4000-Einwohner-Marke. Im Zuge der allgemeinen Gebietsreform 1969 wurde Zewen trotz öffentlicher Proteste, welche sich durch Protestversammlungen und Autokorsos ausdrückte, Stadtteil Triers. In den 1960er und 1970er Jahren änderte sich das Ortsbild grundlegend durch den Abriss einiger ortsprägender Gebäude (Kirche, Gemeindehaus), den Bau der neuen Pfarrkirche 1959 sowie der neuen Schule samt Turnhalle 1961/69, der Kanalisierung des vormals durch den Ort fließenden Zewener Baches, den Bau einer Kanalisation sowie die Ausweisung neuen Baugebietes (Im Biest, Lindscheidstraße). Gleichzeitig sank die Bevölkerungszahl bis Ende der achtziger Jahre auf fast 3600 Einwohner ab.
Zewen heute
Nach der Ausweisung neuen Baulandes im „Amselweg“ und „In der Schard“ Ende der 1980er bis Anfang der 1990er Jahre stieg die Bevölkerungszahl auf zirka 3800 Einwohner. Auf dieser Zahl hat sie sich bis heute eingependelt. 1994 wurde Hermann Fries Ortsvorsteher, der den Stadtteil die 1990er Jahre hindurch prägte. Nach seinem plötzlichen Tod 2004 wurde Maria-Elisabeth Grünhäuser zur neuen Ortsvorsteherin gewählt. Ein im Jahr 2003 nach eine Bürgerbefragung in Auftrag gegebenes Bürgergutachten, das die Basis für den Stadtteilrahmenplan darstellte, wurde vom Ortsbeirat ein Jahr später einstimmig abgelehnt. Im Herbst 2005 wurde, nach mehreren Unfällen am Ortsausgang Zewen zur B49, dort eine neue Ampelanlage installiert; dies führte zu einer Verschlimmbesserung der Lage, das Verkehrschaos wurde nicht weniger, sondern mehr, und entfachte eine hitzige Diskussion. Im Dezember 2007 wurde, nach längerer Bauzeit, der neu gestaltete Dorfplatz eröffnet, der aus einem in Granitpalisaden eingefassten Hochbeet und einer Rund-Sitzgruppe besteht, außerdem aus zwei Schautafeln mit Informationen über Zewen und Umgebung.
Entwicklung des Ortsnamens
Was bis zur ersten Jahrtausendwende sprachlich geschah, kann man nur vermuten: Der keltische Name „evena“ blieb unter den Römern und Franken zunächst unverändert; noch in einem Urkundenbuch des Jahres 1098 findet sich die Bezeichnung „Euena“ (gesprochen: Evena). Doch bereits früher muss die Wandlung eingesetzt haben, denn schon um das Jahr 980 wird der Name in anderer Weise festgehalten: als „Zeuvena“ (gesprochen: Zewena) und „Sceuna“ (gesprochen: Scewena). Später mit dem Jahre 1258 ist mit dem Namen „Zhevene“ eine Tendenz zur deutschen Endung zu spüren, wenn auch „Zevena“ bis ins 14. Jahrhundert gleichberechtigt in den Steuerakten erscheint (vergleiche auch den Ursprung des Ortsnamens Zeven (Niedersachsen)). Auf jeden Fall blieb die Aussprache seit dem 14. Jahrhundert gleich, ob es nun Zeven (14. Jhd.), Cehuen oder Zewen geschrieben wurde oder wird.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Zewener Turm
Der „Zewener Turm“ ist das Wahrzeichen von Zewen. Er ist ein alter Zollturm und das älteste noch existierende Gebäude des Stadtteils. Es ist nicht genau bekannt, welcher Erzbischof den „Zewener Turm“ hat errichten lassen. Die einen nennen als Erbauer Erzbischof Poppo (1016–1047), andere Erzbischof Eberhard (1047–1066) und wieder andere den Erzbischof Balduin (1307–1354). Der „Zewener Turm“ lag an der Grenze zu Luxemburg. Er ist ehemals ein Wach- beziehungsweise Verteidigungsturm gewesen, noch heute sind in allen vier Wänden schmale Schießscharten zu erkennen. Er ist ein dreigeschossiger Bau, hat ein Außenmaß von sechs mal sechs Metern und eine Mauerstärke von 1,10 Metern. Der Eingang lag im zweiten Geschoss auf der Nord- und Südseite, allerdings ist der Eingang auf der Südseite wegen eines späteren Anbaus nicht mehr zu erkennen. Das Turmhaus war ferner durch einen, noch zum Teil heute erkennbaren, Graben gesichert. Der Turm wechselte mehrmals seinen Besitzer. Das erste Geschoss wurde zu Wohnzwecken in zwei Geschosse aufgeteilt und erhielt rechteckige Fenster, das Erdgeschoss erhielt Türen, Außenbauten wurden angefügt. Anfang des 18. Jahrhunderts und Ende des 2. Weltkrieges wurde er schwer beschädigt, doch immer wieder aufgebaut. Das Turmgebäude bildet heute noch immer die Ecke einer Häusergruppe in der Kanzelstraße, zur Turmstraße und Wasserbilligerstraße; in den letzten Jahren wurde er nochmals renoviert und im Außenbereich wurden Nebengebäude rekonstruiert.
Zewener Pfarrkirche
Die Zewener Pfarrkirche wurde 1957–1959 errichtet. Man baute die Kirche im damaligen Zeitgeist: Um den Altar zum Mittelpunkt zu machen, wurde das Kirchenschiff breit gehalten und die Seitenmauern blieben fensterlos. Nur von der Westseite her, von einem riesigen Chorfenster, und aus einer Lichtlaterne über dem Altarraum dringt Licht in den Kirchensaal. Man verlegte die Sakristei in den Westchor, damit der Priester beim Einzug durch die gesamte Gemeinde schreiten kann. Die Dachkonstruktion lässt den Blick frei auf die schrägen Dachflächen und das Gebälk. Die nördliche Seitenwand steckt drei Meter tief im Berg, weswegen der Seiteneingang durch eine Treppe zur Kirche führt. Doch war die Kirche nicht fertig, sondern wurde weiter ausgebaut: 1974 wurde am Eingang der Kirche eine Marienkapelle eingebaut, 1976 wurde eine überlebensgroße Kreuzigungsgruppe im bisher leeren Chorraum aufgestellt, 1977–1978 wurde die Kirche innen mit Ziegelsteinen verkleidet, eine neue Heizung eingebaut sowie ein neues Fenster an der Südseite eingebrochen, 1981 wurde eine neue Orgel installiert, und 1986 waren die Bauarbeiten abgeschlossen, als die 3 Glocken von einem neu erbauten freistehenden Glockenturm (Campanile) läuteten.
Zewener Glocken
In der Glockenstube des Zewener Kirchturmes hängen 3 Glocken, Platz für eine 4. Glocke ist vorhanden.
Die Daten der Glocken im Einzelnen:
- 1. Marienglocke, Gewicht: 270 kg, Gegossen: 1432
- 2. Martinusglocke, Gewicht: 500 kg, Gegossen: 1685 (umgegossen: 1978)
- 3. Christusglocke, Gewicht: 850 kg, Gegossen: 1978
Wie der Zewener Chronik zu entnehmen ist, war die kleine Glocke wohl ursprünglich nicht für Zewen bestimmt; die genaue Herkunft ist nicht mehr zu klären. Sicher scheint jedoch, daß sie ursprünglich für ein Kloster oder Konvent gegossen wurde, da in der Glockeninschrift das Wort "Clerum" zu finden ist. Wann die Glocke genau nach Zewen gelangte ist unbekannt. Diese kleine Glocke läutet nie alleine, sondern ist nur zusammen mit der mittleren bzw. mit der mittleren und großen Glocke zu hören.
Die mittlere Glocke wurde für die Pfarrei Zewen hergestellt; in der Glockengravur sind die Worte "Pfarrei Zewen 1685" zu finden. Sie wurde während des 2. Weltkrieges "eingezogen" und sollte für die Kriegsrüstung eingeschmolzen werden. Glücklicherweise entging sie diesem Schicksal und wurde 1948 von einem Glockenfriedhof in Hamburg wieder zurück nach Zewen gebracht. Im Jahr 1978 stellte sich heraus, daß sie ihren "Kriegseinsatz" doch nicht ganz unbeschadet überstanden hatte, sondern einen Riß bekommen hatte und umgegossen werden mußte. Einzeln zu hören ist sie als sogenannte "Betglocke" morgens, mittags und abends.
Die große Glocke wurde -zur Vervollständigung des Geläutes- im Jahre 1978 neu gegossen; einzeln läutet sie als Totenglocke.
Auf dem nebenstehenden Bild sind alle 3 Glocken auf ihrem provisorischen Glockenstuhl zu sehen, von dem sie von 1978 bis 1986 läuteten.
Waldkapelle
Die Waldkapelle wurde 1953 errichtet. Grundlage war ein Vertrag zwischen der Pfarrgemeinde Sankt Martinus und der Zivilgemeinde Zewen, in der diese sich verpflichtet hatte, für die im Jahre 1939 abgerissene Marienkapelle an der Ecke Zewener Straße/Kantstraße, auch „Zewener Dom“ genannt (siehe unten), eine neue Kapelle an anderer Stelle wieder aufzubauen. So entstand diese Waldkapelle, am Ortsausgang in Richtung Herresthal, die am 4. Oktober 1953 eingeweiht wurde. Die Marienstatue aus der alten Kapelle fand hier ihren neuen Platz. Der Zewener Bevölkerung wie auch dem Wanderer dient sie als Ort stiller Anbetung und Marienverehrung. Geöffnet ist die Waldkapelle an Sonn- und Feiertagen während der Monate Mai bis September.
Schloss Monaise
Schloss Monaise liegt an der Mosel und gehört seit dem „Bannstreit“ im Jahre 1853 samt Hofgut zum Stadtteil Euren, ist aber geschichtlich untrennbar mit Zewen verknüpft. Das Schloss wurde 1779–1783 von Francois Ignace Mangin als Sommerresidenz für den Trierer Domdechanten und späteren Fürstbischof von Speyer, Philipp Nikolaus Graf von Walderdorff erbaut. Hierzu wurde das Oberkircher „Schwesterdorf“ Niederkirch abgerissen. Es wurde als Lustschloss mit großen Repräsentationsräumen im ersten Stock, einem schlichtem Obergeschoss (für die Dienerschaft) und mit großer Terrasse und Freitreppe erbaut, umgeben von einem Park. Baugeschichtlich ist Monaise das vielleicht besterhaltene deutsche Beispiel einer Villa suburbana des späten 18. Jahrhunderts. Nach der Französischen Revolution wechselte das Schloss mehrfach den Besitzer und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg dem Verfall preisgegeben. Nach einer gründlichen Renovierung in den Jahren 1997/98 wird Schloss Monaise heute als Restaurant genutzt. Das Hofgut ist heute eine Reitanlage des PST Trier.
Altes Pfarrhaus
Das alte Pfarrhaus wurde um das Jahr 1600 als Schule erbaut, ist also nach dem „Zewener Turm“ das zweitälteste noch existierende Gebäude in Zewen. Erst nach dem Bau der 2. Pfarrkirche wurde es zu einem Pfarrhaus, im Jahre 1830 wurde es um ein Stockwerk erhöht. Auf dem ehemaligen Pfarrgarten hinter dem Haus entstand 1970 der neue Kindergarten. 1975, nach dem Abriss der 2. Pfarrkirche, wurde das alte Pfarrhaus versteigert und befindet sich heute, frisch renoviert, in Privatbesitz.
Wegkreuze
In Zewen existieren 7 Wegekreuze, die teilweise über 400 Jahre alt sind. Dies sind das Luzia- oder Fischerskreuz (1701, Gutenbergstraße), das Kreuz im Brühl (1680, untere Wasserbilliger Straße), das Bäckerkreuz (1680, Zewener Straße), das Biesterkreuz (1815, Im Biest), das Kreuz in der Kettenstraße (1678, heute Fröbelstraße), das Kreuz in der Waldstraße (1718, Ecke Waldstraße/Lindscheidstraße), und das Grundheberkreuz (1826, gegenüber dem „Zewener Turm“). In den späten 80er Jahren wurden die meisten Kreuze umfassend renoviert.
Bauwerke in Oberkirch
Sankt-Michaelis-Kapelle
Die Sankt-Michaels-Kapelle wurde 1768 erbaut, ein Vorgängerbau ist seit 1609 belegt. Sie ist ein hoher dreiachsiger Bau, der über Pilastern ein Stichkappengewölbe trägt. In dem dreiseitig geschlossenen Chorteil steht ein einfacher, im Jahre 1785 gestifteter, Holzaltar, dessen Altarbild den heiligen Erzengel Michael darstellt. Zu beiden Seiten des Altares befinden sich Abschlusstüren, die mit Beichtgittern versehen sind, auf denen die Figuren des heiligen Leonardus und der heiligen Walburga stehen. Über dem steilen Westgiebel steht ein achtseitiges Türmchen mit Haubendach. Die ursprünglichen zwei Glocken überstanden die beiden Weltkriege nicht, und so wurde im Jahr 1950 eine neue Glocke gegossen. In der Michaelskapelle wird einmal im Monat Gottesdienst gefeiert. Sie ist ein festlicher Raum für Andachten und kleine kirchliche Feiern.
Oberkircher Turm
Der „Oberkircher Turm“ war ein dem „Zewener Turm“ ganz ähnliches Gebäude, welches sich allerdings dadurch unterschied, dass es mit vielen, fast zwei Meter hohen, aber ganz schmalen, nach oben spitz zulaufenden Fensternischen versehen war. Erbaut wurde er, laut einem verloren gegangenen Stein, im Jahre 1238. Eine Zeit lang war das auf der gegenüberliegenden Moselseite gelegene Kloster Karthaus Eigentümer dieses Turmes und man konnte die zahlreichen Schiffe, die sich bis in die Saarmündung hinein zurückstauen konnten, abfertigen. 1818 wurde der Turm verkauft und 1841 derart umgebaut, dass man die ursprüngliche Bauart kaum noch erkennen kann. Lange Zeit befand sich in ihm das Gasthaus „Zum Hafen“ und wird heute, nach nochmaligem Umbau in den 80er Jahren, als Wohnhaus genutzt.
Bauwerke, die nicht mehr existieren
Erste Zewener Pfarrkirche
Die erste Zewener Pfarrkirche stand auf einer aus schweren Hausteinen bestehenden Böschungsmauer an der Einmündung der Kirchen- in die Kordelstraße, welche noch heute existiert. Die Lage des Standortes auf einem solchen Hügel, inmitten eines Friedhofes, entsprechen dem der alten Pfarrkirche von Igel. Das Erbauungsdatum der Kirche ist unbekannt, um 1330 wird erstmals die Pfarrei erwähnt; man geht davon aus, dass auch die Kirche um diese Zeit gebaut wurde. Das Aussehen der Kirche ist überliefert durch ein Gerichtsbild aus dem Jahr 1589, welches im Auftrag des Trierer Kurfürsten Johann von Schöneberg gemalt wurde und noch heute im Museum Simeonstift in Trier hängt. Danach war sie eine einschiffige, kleine Kirche, welche in der Mitte des Daches einen weithin sichtbaren Kirchturm hatte. Als 1805 Zewen zu einer eigenständigen Pfarrei wurde, wurde die Kirche als zu klein empfunden, und 1819, nach dem Bau einer neuen Kirche, abgerissen. Der Friedhof wurde noch bis 1888 genutzt, im Jahre 1917 dann eingeebnet und 1923 öffentlich versteigert.
Zweite Zewener Pfarrkirche
Die zweite Zewener Pfarrkirche stand im Ortskern von Zewen, an der Kreuzung Kirchenstraße/Hohlstraße/Dürerstraße, und wurde im Jahre 1819 geweiht. Sie war ein vierachsiger Saalbau mit flach dreiseitigem Chorschluss und einem weithin sichtbaren Westturm. Die Zewener haben bei diesem Kirchenneubau erhebliche Eigenleistung auf sich genommen. Große Mengen Hau- und Bausteine wurden herangeschafft, der Schiefer von der Grube zu Fell herangefahren und 25 Tannen aus dem Gemeindewald zur Verfügung gestellt. 126 Jahre lang versammelt sich die Gemeinde in dem neuen Gotteshaus, bis am Ende des Zweiten Weltkrieges, am 13. Januar 1945, bei dem verheerenden Bombenangriff auf Trier auch in Zewen Bomben fielen. Obwohl nicht direkt getroffen, stürzte das Dach und die Decke der Kirche durch Druckwellen von in der Nachbarschaft niedergegangenen Bomben ein und zerstörte die gesamte Inneneinrichtung. Im Jahre 1948 wurde die Kirche wieder instand gesetzt, wobei man auf die Ausschmückungen der Vorkriegszeit verzichtete. Obwohl nun Ende 1948 der Gottesdienstbetrieb wieder aufgenommen werden konnte, erwies sich die Kirche bei der starken Bevölkerungszunahme bald als zu klein. Mitten im Ort gebaut, umgeben von Straßen und Häusern, war an eine Erweiterung nicht zu denken. So kam es zum Bau der nunmehr dritten Pfarrkirche in der Lindscheidstrasse im Jahre 1959, die alte Kirche sollte als Pfarrheim umgebaut werden. Doch wurde im Jahre 1961 in der Straße hinter der Kirche ein Kanalisationsgraben angelegt, woraufhin die Fundamente der Kirche zu rutschen begannen. Der Chorraum wurde abgerissen, die Kirche stabilisiert. Doch mangels Geld und Interesse scheiterte der Umbau zum Pfarrheim, am 2. Mai 1975 begann der Abriss der zweiten Zewener Kirche. Auf dem inoffiziell „Alter Kirchplatz“ genannten Platz befindet sich heute ein Parkplatz sowie der Biergarten eines benachbarten Gastronomiebetriebes. Erst 1998 wurde ein Gedenkstein enthüllt, der an die Kirche erinnert.
Zewener Dom
Der „Zewener Dom“ war eine alte Kapelle aus dem 17. Jahrhundert, die an der Kreuzung Zewener Straße/Kantstraße stand. Auffällig an ihr war der uralte Baustil. Sie sah aus wie ein normales Haus, erst bei genauerem hinsehen erkannte man vier Rundbogenfenster, welche die Tür einrahmten, sowie zwei dicke Kreuze auf den Dachfirsten. Sie hatte dicke Mauern, die Rückwand war flach gerundet, der Raum tonnengewölbt. In ihrem Inneren standen ein holzgeschnitztes Muttergottesbild sowie eine holzgeschnitzte Kreuzigungsgruppe (die sich heute in der Waldkapelle befinden). Am 11. April 1939 wurde die Kapelle als Verkehrshindernis für die auszubauende Luxemburger Straße (heute Zewener Straße) abgerissen.
Mädchenschule
Die „Mädchenschule“, die am Eingang der Kettenstraße stand, wurde 1864 aus Platzmangel der vorhergehenden Schulen gebaut und diente bis 1935 als Schule für Mädchen. Anschließend diente es als Gemeindehaus und Sitz des Zewener Bürgermeisters. An ihrer linken Hausseite befand sich der Übungsturm der Freiwilligen Feuerwehr Zewen. Nach der Eingemeindung von Zewen wurde das Haus verkauft und 1972 abgerissen.
Mühlental
Einen wichtigen Teil von Zewen bildete jahrhundertelang das Mühlental, das oberhalb der Kordelstraße, am so genannten Zewener Wiesental, sich befindet; am Ufer des „Zewener Baches“ siedelten sich zahlreiche Wassermühlen an. Ab 1865 führte der „Zewener Bach“ jedoch immer weniger Wasser, so dass bis auf die „Tresselsmühle“, die inzwischen zum Wohnhaus umgebaut wurde, keine Mühle mehr existiert.
Westwall
Westlich von Zewen verlief in den Kriegsjahren der Westwall. Mehrere Bunker waren in den Nachkriegsjahren und teils weit in die 80er Jahre zu sehen und zu begehen. Inzwischen wurden sämtliche Bunker abgerissen beziehungsweise gesprengt und der Natur überlassen.
öffentliche Gebäude
Pfarrheim
Das Pfarrheim wurde 1963 als Pfarrhaus neben der neu gebauten Kirche errichtet, und bis 1994 hausten hier die Zewener Priester. Nach dem Abriss der 2. Zewener Pfarrkirche und dem Verkauf des alten Pfarrhauses fehlten Räumlichkeiten für die Gemeindearbeit, besonders für die Jugendarbeit, und so zog man in den Kindergarten um. Als die Priester 1995 in das Eurener Pfarrhaus zogen, wurde das Zewener Pfarrhaus als Pfarrheim genutzt. Im Jahr 2000 baute man es um und einen großen Saal, den so genannten „Pfarrsaal“, an. Dieser kann mit komplett ausgestatteter Küche (120 Pers.) für verschiedene Festlichkeiten gemietet werden. Durch eine Trennwand lässt sich der Saal teilen, so dass auch kleine Gruppen gemütlich feiern können. Die Modalitäten zur Vermietung sind im Pfarramt zu erfragen. Im Pfarrheim selbst haben die Pfarrjugend sowie sämtliche Institutionen und Gruppierungen der Pfarrei ihren ständigen Platz gefunden.
Grund- und Hauptschule
Die Grund- und Hauptschule in Zewen wurde 1962 als Volksschule erbaut und ist seit 1970 Grund- und Hauptschule. Im Jahre 2007 wurde der Schulhof durch eine Bürgerinitiative, hervorgegangen aus dem Bürgergutachten, komplett renoviert und umgestaltet. Hierbei wurden Gelder von über 100.000,-€ durch Anträge an Stiftungen, Ausrichtung von Musikfesten, Flohmärkten und Durchführung einer Straßensammlung mit über 30 Eltern eingenommen. Die Homepageseite der Schule www.ghs-zewen.de wurde auch von dieser Gruppe überarbeitet und anschließend bis auf die Rubrik Schulhof an einen Lehrer der Schule übergeben. Aufgrund der Einführung der Ganztagsschule wurde die ehemalige Schule in der Lindscheidstraße, welche von 1895 bis 1962 die Schule beherbergte, mit einbezogen und umgebaut, so dass nun ein großer Schulkomplex in Zewen besteht.
Pavillon
Das „Pavillon“ das sich neben der Grund- und Hauptschule Trier-Zewen befindet, ist das Vereinshaus des Musikvereins Eintracht 1906 Trier-Zewen, des Zewener DRK sowie des gemischten Chores „Cäcilia 1888 Trier-Zewen“. Die Vereine erhielten von der Stadt Trier im Jahre 1978 eine Pavillonklasse, da es in den Nachkriegsjahren versäumt worden war, für die Zewener Vereine ein solches Haus zu bauen. Die Feste der Vereine Musikverein Eintracht 1906 Trier-Zewen, Zewener DRK und Gesangsverein Cäcilia 1888 Trier-Zewen finden hier statt, außerdem kann es für Feste und Familienfeiern gemietet werden.
Turn- und Mehrzweckhalle
1969 wurde die neue Turn- und Mehrzweckhalle neben der Schule errichtet. Hier finden die Veranstaltungen der Schule ebenso statt wie die des Karnevalsvereins sowie Konzerte oder Tanzveranstaltungen.
Vereinsleben
Zewen hat sich über lange Zeit seinen dörflichen Charakter auch als Teil der Gesamtstadt Trier bewahrt. Dies zeigt sich unter anderem in seinem regen Vereinsleben. Die zahlreichen Vereine haben sich schon seit langem zum sogenannten „Kulturring Zewen“ zusammengeschlossen, der die Termine koordiniert und die Vereine, insbesondere gegenüber der Stadt Trier, vertreten soll.
Regelmäßige Veranstaltungen in Zewen
- Am Fastnachtssonntag startet um 14:11 Uhr der Zewener Fastnachtsumzug, der von ziemlich allen Zewener Vereinen und zahlreichen Privatgruppen mitgestaltet wird
- Am ersten Juliwochenende ist traditionell die Zewener Erdbeerkirmes, die Samstags Abends mit einem Fassanstich beginnt und Montags endet
- Am 30. April findet am Pavillon das vom Musikverein und Gesangsverein veranstaltete Zewener Maifest um den Maibaum statt
- Am ersten Septemberwochenende findet um die Kirche herum das Pfarrfest statt
- Das vom Sportverein ausgerichtete „Vatertagsfest“ findet an Christi Himmelfahrt in Oberkirch statt
Daneben gibt es in Zewen ständig Feste der Vereine.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Straßenverkehr
Am Südrand des Ortes liegt die B49, die schon seit Jahrhunderten die Straße von Trier nach Luxemburg bildete. Allerdings wurde sie erst in den dreißiger Jahren zu der Hauptverkehrsstraße ausgebaut, die sie heute ist. Die ursprüngliche Strecke – Überquerung der Eisenbahnlinien, anschließend am „Zewener Turm“ vorbei nach Igel – kürzte man durch eine neue Strecke ab, die heute den „Heidenberg“ in Richtung Igel durchschneidet. Dies hatte zur Folge, dass die „Wasserbilliger Straße“ heute zweigeteilt ist und nur durch eine Fußgängerunterführung miteinander verbunden ist. Zewen besitzt vier Ortsausgänge: der Heidenberg, der „Eurener Weg“ (der nur eingeschränkt befahrbar ist), der "Trauf“ in Richtung Herresthal sowie die Ausfahrt an der B49. Die Verkehrsanbindung an Trier erfolgt über eben jene B49, das Zentrum von Trier ist innerhalb einer Viertelstunde zu erreichen, die Grenze zu Luxemburg ebenso; eine Autobahnanbindung zur A64 gibt es in Trier, acht Kilometer vom Ortsausgang entfernt.
Eisenbahn
Zewen liegt an der Bahnlinie Ehrang – Wasserbillig (L) die auch als Trierer Weststrecke bezeichnet wird. Der Personenverkehr auf dieser Strecke wurde 1983 eingestellt. Busse des öffentlichen Personennahverkehrs, die Wochentags im 20 min Takt verkehren (Stand 2008) haben diese Position inzwischen übernommen. Es gab immer wieder Absichtserklärungen und auch ernstzunehmende Bestrebungen, die Bahnlinie wieder für den Personenverkehr zu nutzen, um somit die Anbindung der westlichen Stadtteile von Trier mit Luxemburg zu verbessern (so zuletzt im September 2008); eine Wiedereröffnung der Bahnlinie ist jedoch in allernächster Zukunft (Stand Oktober 2008) nicht zu erwarten.
Flugverkehr
Die nächsten internationalen Flughäfen sind der Flughafen Luxemburg (etwa 35 km entfernt) sowie der Flughafen Frankfurt-Hahn (etwa 65 km entfernt).
Industrie und Wirtschaft
Durch die Lage Zewens an der immer belebten Handelsstraße mit den durchziehenden Kaufleuten und Händlern sowie Heerscharen hatten Handwerker wie Schmiede, Küfer, Wagner und Sattler in früheren Zeiten eine wichtige Bedeutung. Daneben war Zewen bis in die 50er Jahre von der Landwirtschaft geprägt. Im Jahre 1929 wurde der Obst- und Gartenbauverein gegründet, und statt Kartoffeln und Runkelrüben wurden vermehrt Kirschen und Erdbeeren angebaut, die bis in die 60er Jahre hinein bis ins Ruhrgebiet und nach Berlin exportiert wurden, neben Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft wurden eigens Korbfabriken errichtet. Erste Eisengießereien entstanden Mitte des 19. Jahrhunderts am Heidenberg, und die Eisenbahn förderte Ende des Jahrhunderts diese Entwicklung noch. Dennoch siedelte sich Industrie in Zewen nur sehr spärlich an. Heute gibt es keine Industrie mehr in Zewen, sie ist abgewandert in das Industrie- und Gewerbegebiet Gottbillstraße, das direkt an Zewen grenzt, aber zum Stadtteil Euren gehört. Dort und in der Trierer Innenstadt sind die meisten Zewener beschäftigt; außerdem gibt es einen großen Teil an selbstständigen Unternehmern. Der Anteil derer, die im Großherzogtum Luxemburg arbeiten, ist noch gering, wächst aber stetig an.
Bildung
Die erste Schule in Zewen entstand in kurfürstlicher Zeit, das erste Schulhaus war das alte Pfarrhaus. Die Bevölkerung wuchs so explosionsartig, dass man im 19. Jahrhundert 3 neue Schulen errichtete. 1962 wurde dann die derzeitige Grund- und Hauptschule Zewen als Volksschule erbaut und ist seit 1970 Grund- und Hauptschule. Aufgrund der Einführung der Ganztagsschule wurde 2004 die ehemalige Schule in der Lindscheidstraße, welche von 1895 bis 1962 die Schule beherbergte, mit einbezogen und umgebaut, so dass nun ein großer Schulkomplex in Zewen besteht. Der überwältigende Teil der schulpflichtigen Zewener Kinder besucht eine der zahlreichen Schulen in Trier.
Quellen
- Fisch, Josef: Kleine Zewener Chronik Bände 1 – 5 – ohne ISBN, im Eigenverlag, vergriffen
- „Festschrift 900 Jahre Zewen“ zusammengestellt im Jahre 1998 in Verantwortung des Vereins „900 Jahre Zewen e. V.“
Literatur
- Fisch, Josef: Kleine Zewener Chronik Bände 1 – 5 – ohne ISBN, im Eigenverlag, vergriffen
- Haupert, Rigobert: Zewen – Im Wandel des Jahrhunderts (Bildband). ISBN 3-924631-07-7
- Zimmer, Reinhold: Zewena Platt – ees Mottersproach Mundartwörterbuch von A-Z. ISBN 3-00-017337-4
Weblinks
Einzelnachweise
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