Solidarwirtschaft

Solidarwirtschaft

Der Begriff Sozialwirtschaft beschreibt den Teil eines Wirtschaftssystems, der sich im Wesentlichen mit Leistungen zum Nutzen der Gesellschaft befasst. Im Zentrum stehen soziale Probleme, insbesondere in der Erbringung von Humandienstleistungen. Das Sachziel der Sozialwirtschaft besteht in der direkten Produktion von individueller und gemeinschaftlicher Wohlfahrt. Damit hat das sozialwirtschaftliche Handeln sowohl ökonomische als auch soziale Aspekte. Dieses Handeln, seine Organisation und seine Funktionen sind Gegenstand der Sozialwirtschaftslehre.

Einordnung

Als Sektor wirtschaftlicher Betätigung wird die Sozialwirtschaft im gewöhnlichen Sprachgebrauch zwischen dem privaten Sektor des Wirtschaftens (Markt) und dem öffentlichen Sektor (Staat) angesiedelt. Gebräuchliche Zuordnungen sind auch der Dritte-Sektor und der Non-Profit-Sektor. In Europa gibt es in den einzelnen Ländern eine unterschiedliche Tradition der organisierten Sozialwirtschaft (économie sociale, social economy).

Als Branche betrachtet stellt die Sozialwirtschaft einen besonderen Bereich der ökonomischen Wertschöpfung dar. Grund ist, dass sie primär keinen Erwerbszweck, sondern Sachziele zur Deckung eines humanen Bedarfs verfolgt.

Ausprägungsformen

Die Sozialwirtschaft umfasst individuelle und kollektive Formen gemeinschaftlicher, öffentlicher, frei-gemeinnütziger oder gewerblich organisierter Versorgung. Sie kann von Betroffenen selbst (z. B. genossenschaftlich) organisiert oder für sie von Wohlfahrtsorganisationen bereitgestellt sein. In der Regel gehören zur Sozialwirtschaft Betriebe und Organisationen, die soziale Dienstleistungen im Bereich des Sozialen, in Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, in Behinderteneinrichtungen, Werkstätten für Behinderte, ambulanten und stationäre Pflegediensten erbringen. Deren Aufgabe es ist, Menschen in verschiedener Weise zu helfen und zu betreuen, die in ihrem Leben und zur Bewältigung von Problemen einen speziellen Bedarf haben. Diese Dienstleistungen müssen zunehmend "sozialwirtschaftlich" erfolgen. Daher muss das Angebot dieser Dienstleistungen zunehmend wirtschaftliches Denken berücksichtigen um die öffentlichen Haushaltsmittel nicht aufzubrauchen. Es ist daher erforderlich zur Verfügung gestellten Ressourcen effizienter einzusetzen.

Literatur

  • Wendt, Wolf Rainer (2002): Sozialwirtschaftslehre. Baden-Baden: Nomos
  • Maelicke, Bernd (Hrsg.)(2007): Lexikon der Sozialwirtschaft. Baden-Baden: Nomos

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