- Bahnhof Bundesplatz
-
Der Bundesplatz ist ein Verkehrsknotenpunkt im Süden des Berliner Ortsteils Wilmersdorf (Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf) und Mittelpunkt des Kiezes an der Grenze zum Ortsteil Friedenau (Bezirk Tempelhof-Schöneberg).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Platz wurde 1875 unter dem Namen Straßburger Platz angelegt. Auf ihm kreuzte die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Kaiserallee (heute Bundesallee) die in West-Ost-Verbindung verlaufende Margarethenstraße (heute Detmolder Straße und Wexstraße).
1888 wurde er in Kaiserplatz umbenannt. 1909 wurde die Mittelfläche des Platzes als Park mit Springbrunnen und Beeten hergerichtet. 1950 erhielt er als Zeichen der Zugehörigkeit Berlins zur Bundesrepublik den heutigen Namen.
Verkehr
Individualverkehr
In den 1960er-Jahren trug der Platz wegen jahrelanger Bauarbeiten den scherzhaften Beinamen „Buddelplatz“: Parallel zur Ringbahn wurde die Stadtring-Autobahn 100 angelegt. Eine Anschlussstelle wurde hier jedoch nicht gebaut. Die Anschlussstellen 15 – Detmolder Straße und 16 – Wexstraße) sowie 17 (Westseite) – Innsbrucker Platz liegen jeweils nur wenige hundert Meter westlich bzw. östlich.
Im Zuge der Bundesallee wurde der vierspurige „Tunnel am Bundesplatz“ angelegt, der die Kreuzungen mit der Detmolder Straße und der Wexstraße sowie (etwas weiter südlich) die Einmündung des Südwestkorsos unterquert, um Autofahrern ein schnelles Durchqueren des Viertels zu ermöglichen. Durch die Nordeinfahrt des Tunnels musste der Park auf der Mittelinsel größtenteils aufgegeben werden.
Schienenverkehr
Seit 1877 wird der Platz an seinem südlichen Rand von einem Viadukt der Berliner Ringbahn überspannt. Ein kleines Stück östlich des Platzes wurde der Bahnhof Wilmersdorf-Friedenau angelegt, der seit 1938 nur noch Wilmersdorf hieß. Nach dem S-Bahn-Streik 1980 wurde der Personenverkehr zu diesem Bahnhof nicht wieder aufgenommen.
Parallel zum Autotunnel wurde die U-Bahn-Linie 9 gebaut. Unter den Brücken von Ringbahn und Stadtautobahn wurde 1962 bis 1968 der unterirdische Bahnhof Bundesplatz eingerichtet. Der Streckenabschnitt wurde 1971 in Betrieb genommen.
Mit der erneuten Aufnahme des S-Bahn-Verkehrs auf der Ringbahn im Jahr 1993 wurde hierfür der S-Bahnhof um ca. 100 Meter nach Westen zum Bundesplatz hin verlegt, um den Fahrgästen ein schnelleres Umsteigen zur U-Bahn zu ermöglichen. Wie der U-Bahnhof erhielt auch der S-Bahnhof den Namen Bundesplatz.
Kultur
Im Haus Bundesplatz 14 gibt es seit 1933 ein Kino. Es trug zunächst den Namen Lichtspiele Kaiserplatz, nach der Umbenennung des Platzes Bundesplatz-Lichtspiele. Heute heißt es Bundesplatz-Studio. Für bis zu 100 Zuschauer werden Qualitätsfilme gezeigt, nachdem sie in den größeren Häusern durch neue Streifen abgelöst wurden (Nachspielkino).
Seit 1986 begleiteten die Dokumentarfilmer Detlef Gumm und Hans-Georg Ullrich Menschen aus dem Kiez durch ihren Alltag. Die Langzeitdokumentationen wurden 2001 und 2004 unter dem Titel „Berlin Ecke Bundesplatz“ über den Fernsehsender 3sat gezeigt und von den Kritikern hoch gelobt.
Weblinks
- Umgebungsplan
- Fernsehdokumentation Berlin Ecke Bundesplatz
- Produktionsfirma der Fernsehdokumentation Berlin Ecke Bundesplatz
Vorherige Station U-Bahn Berlin Nächste Station Friedrich-Wilhelm-Platz
← Rathaus SteglitzU9 Berliner Straße
Osloer Straße →52.47888888888913.328055555556Koordinaten: 52° 28′ 44″ N, 13° 19′ 41″ O
Wikimedia Foundation.