Bahnhof Deutz

Bahnhof Deutz
Köln Messe/Deutz
Empfangsgebäude Köln Messe/Deutz
Bahnhofsdaten
Kategorie Fernverkehrssystemhalt
Art Kreuzungsbahnhof
Bauform Turmbahnhof
Bahnsteiggleise
  • 8 („hoch“)
  • 2 (tief)
Abkürzung
  • KKDZ („hoch“, Gl. 1–8)
  • KKDZB (S-Bahnhaltepunkt, Gl. 9–10)
  • KKDT (tief, Gl. 11–12)
Webadresse www.bahnhof.de
Architektonische Daten
Eröffnung

11. November 1913

Stadt Köln
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 56′ 27″ N, 6° 58′ 30″ O50.9408333333336.9757Koordinaten: 50° 56′ 27″ N, 6° 58′ 30″ O
Eisenbahnstrecken
Liste der Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen

Der Bahnhof Köln Messe/Deutz (bis November 2004: Bahnhof Köln-Deutz) ist ein wichtiger Eisenbahnknoten im Schienenpersonenfern- und -nahverkehr im rechtsrheinischen Kölner Stadtteil Deutz.

Er ist ein Kreuzungsbahnhof, der als Turmbahnhof konzipiert ist: In Ost-West-Richtung – also von und nach Köln Hauptbahnhof – verkehren die Züge von Köln Messe/Deutz bzw. Köln Messe/Deutz Hp (der S-Bahnhaltepunkt ist Bahnhofsteil des Hauptbahnhofes), in Nord-Süd-Richtung – unter Umgehung des Hauptbahnhofs – von Köln Messe/Deutz (tief).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Privatbahnen:
Der Bahnhof Deutz war der Endbahnhof der 1845 eröffneten Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft nach Düsseldorf Hbf. Dies war dadurch bedingt, dass Deutz rechts des Rheins liegt und es bis zur Eröffnung der Dombrücke im Jahr 1859 keine Eisenbahn-Verbindung ins linksrheinische Zentrum Kölns gab.

Preußische Staatseisenbahnen:
Mit der Einweihung der Hohenzollernbrücke 1911 konnte dem wachsenden Verkehrsaufkommen Rechnung getragen werden. Nun war der Bahnhof Deutz viergleisig mit dem Centralbahnhof verbunden. Kurz darauf, am 11. November 1913, wurde der Bahnhof in seiner heutigen Form eröffnet.

Deutsche Reichsbahn:
Im Nationalsozialismus wurden über den Bahnhof Deutz-Tief fast alle in Köln lebenden Juden deportiert. Im Oktober 1941 fuhr der erste Transport von hier ab, der letzte bekannte wurde am 1. Oktober 1944 ins KZ Theresienstadt geschickt. Die Messehallen dienten jeweils als Sammellager.

Deutsche Bundesbahn:
Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte, dreischiffige Bahnsteighalle aus Eisen und Glaselementen wurde nach dem Krieg durch Bahnsteigüberdachungen aus Beton ersetzt. Teile der Tunnelanlagen und der gesamte Bahnhofsvorplatz (Ottoplatz) sind in der Denkmalliste der Stadt Köln eingetragen.

Deutsche Bahn AG:
Der Rat der Stadt Köln (andere Quelle: der Vorstand der Deutschen Bahn AG[1]) beschloss 1996, den Deutzer Bahnhof zum ICE-Terminal auszubauen, Ende 1997 legte die Deutsche Bahn den Verlauf einiger neuer ICE-Linien der geplanten Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main durch den Bahnhof Deutz fest.

Als sich schließlich 1998 auch die koelnmesse dazu entschloss, ein neues Gebäude für die Verwaltung zu bauen, kam es 1999 zur Gründung einer Public Private Partnership unter Beteiligung der DB Station&Service, der Stadt und der koelnmesse.

Der Bahnhof trug bis zum 11. Dezember 2004 den Namen Köln-Deutz, wurde dann aber auf Bestreben der koelnmesse, deren Gelände unmittelbar am Bahnhof liegt, umbenannt. Die Kosten hierfür trug die koelnmesse, da sie sich einen Marketing-Effekt durch die Umbenennung erhoffte. Seit dem 3. November 2006 ist die Messe über den neu errichteten Südeingang direkt an den Bahnhof angeschlossen.

Der Bahnhof heute

Neue Schiefer-Dachdeckung des Bahnhofgebäudes.
Der ICE verkehrt von Köln Messe/Deutz (tief) Richtung Süden, die S-Bahn im Hintergrund vom S-Bahnhaltepunkt Richtung Hbf

Heute ist der Bahnhof nach dem Hauptbahnhof der wichtigste der Domstadt. Die Betriebsstelle Köln Messe/Deutz besteht aus sechs Gleisen an drei Bahnsteigen und zwei Durchfahrtsgleisen ohne Bahnsteiganschluss in Hochlage. Direkt daneben liegt die Betriebsstelle Köln Messe/Deutz Hp mit zwei S-Bahn-Gleisen an einem eigenen Bahnsteig, der im Zuge des Ausbaus des Kölner S-Bahn-Netzes (um 1980) und dem damit verbundenen Neubau des dritten Brückenteils der Hohenzollernbrücke gebaut wurde. Der S-Bahnhaltepunkt ist kurioserweise Bahnhofsteil von Köln Hauptbahnhof, ebenso wie die Haltepunkte Hansaring und Trimbornstraße.

Die Betriebsstelle Köln Messe/Deutz (tief) wurde beim Bau der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main komplett umgebaut. Planmäßig halten ICE-Züge der Linien 10 (Berlin–Köln/Bonn Flughafen) und 41 (EssenMünchen) an zwei Gleisen. Diese fahren direkt weiter nach Norden bzw. Süden ohne den Hauptbahnhof anzufahren, um das zweimalige Überfahren der Hohenzollernbrücke und einen Richtungswechsel zu sparen.

Die Zufahrt von Norden nach Köln Messe/Deutz (tief) wurde bis Dezember 2007 zweigleisig ausgebaut, die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 100 km/h angehoben. Um den Umbau bewerkstelligen zu können, wurde der Tiefbahnhof vom 10. Dezember 2006 bis 8. Dezember 2007 außer Betrieb genommen. Die Anbindung nach Süden bis zur Abzweigstelle Gummersbacher Straße ist im Moment eingleisig und soll 2010 um ein zweites Gleis ergänzt werden.

Im bahnamtlichen Betriebsstellenverzeichnis wird der Bahnhof als KKDZ (Köln Messe/Deutz) bzw. KKDT (Köln Messe/Deutz (tief) geführt, sowie der S-Bahnhaltepunkt als KKDZB (Köln Messe/Deutz Hp).

Linien

Im Fahrplan 2009 halten die folgenden Nahverkehrs-Linien im Bahnhof Köln Messe/Deutz. Der Tiefbahnhof nahm seinen Betrieb zum Fahrplanwechsel 2008 wieder auf.

Linie Linienverlauf
ICE 10 Berlin – Hannover – Bielefeld – Hamm (Westf) – Dortmund – Essen – Duisburg – Düsseldorf – Köln Messe/Deutz – Köln/Bonn Flughafen
ICE 10 Berlin – Hannover – Bielefeld – Hamm (Westf) – Hagen – Wuppertal – Köln Messe/Deutz – Köln – Bonn
ICE 41 (Dortmund –) Essen – Duisburg – Düsseldorf – Köln Messe/Deutz – Frankfurt (Main) – Würzburg – München
RE 1 NRW-Express Hamm (Westf) – Dortmund – Essen – Duisburg – Düsseldorf – Köln Messe/Deutz – Köln – Düren – Aachen
RE 5 Rhein-Express Emmerich – Wesel – Oberhausen – Duisburg – Düsseldorf – Köln Messe/Deutz – Köln – Bonn – Koblenz
RE 7 Rhein-Münsterland-Express Rheine – Münster – Hamm – Hagen – Wuppertal – Solingen – Köln Messe/Deutz – Köln – Krefeld
RE 8 Rhein-Erft-Express Mönchengladbach – Köln – Köln Messe/Deutz – Köln/Bonn Flughafen – Troisdorf – Bonn-Beuel – Neuwied – Koblenz-Ehrenbreitstein – Koblenz
RE 9 Rhein-Sieg-Express Aachen – Düren – Köln – Köln Messe/Deutz – Troisdorf – Siegen – Wetzlar – Gießen
RE 12 Eifel-Mosel-Express Köln Messe/Deutz – Köln – Euskirchen – Gerolstein – Trier
RE 22 Eifel-Express Köln Messe/Deutz – Köln – Euskirchen – Gerolstein
RB 24 Eifelbahn Köln Messe/Deutz – Köln – Euskirchen – Kall
RB 25 Oberbergische Bahn Köln – Köln Messe/Deutz – Overath – Gummersbach – Marienheide
MRB 26 MittelrheinBahn Köln Messe/Deutz – Köln – Bonn – Remagen - Andernach - Koblenz
RB 27 Rhein-Erft-Bahn Mönchengladbach – Köln – Köln Messe/Deutz – Troisdorf – Bonn-Beuel – Neuwied – Koblenz
RB 38 Erft-Bahn Düsseldorf – Neuss – Grevenbroich – Bedburg (Erft) – Köln – Köln Messe/Deutz
RB 48 Rhein-Wupper-Bahn Wuppertal-Oberbarmen – Wuppertal – Solingen – Köln Messe/Deutz – Köln – Bonn – Bonn-Mehlem
S 6 Essen – Ratingen Ost – Düsseldorf – Langenfeld (Rheinl) – Köln Messe/Deutz – Köln – Köln-Nippes
S 11 Wuppertal-Vohwinkel / Düsseldorf Wehrhahn – Düsseldorf – Neuss – Dormagen – Köln – Köln Messe/Deutz – Bergisch Gladbach
S 12 (Düren –) Sindorf – Horrem – Köln – Köln Messe/Deutz – Troisdorf – Siegburg/Bonn – Hennef – Au (Sieg)
S 13 Horrem – Köln – Köln Messe/Deutz – Köln/Bonn Flughafen – Troisdorf

Siehe auch

Weblinks

NRWbahnarchiv von André Joost:

Einzelnachweise

  1. DBProjekt GmbH Köln–Rhein/Main, Projektleitung (Hrsg.): Neubaustrecke Köln–Rhein/Main: Bauabschnitt Nord: Köln–Sankt Augustin, Broschüre (18 Seiten), Frankfurt am Main, Februar 2000, S. 15

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