- Bahnhof Montabaur
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Bahnhof Montabaur Daten Kategorie 4 Betriebsart Berührungsbahnhof Bahnsteiggleise 3 Abkürzung - FMT (Fernbahnteil)
- FMTN (Regionalbahnteil)
Eröffnung 10. Juli 2000 (Regional)
27. Juli 2002 (ICE)Profil auf Bahnhof.de Nr. 4169 Architektonische Daten Architekten Architekturbüro
Jux und Partner, Darmstadt[1]Lage Stadt Montabaur Land Rheinland-Pfalz Staat Deutschland Koordinaten 50° 26′ 41″ N, 7° 49′ 31″ O50.4447222222227.8252777777778Koordinaten: 50° 26′ 41″ N, 7° 49′ 31″ O Eisenbahnstrecken Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz Der Bahnhof Montabaur ist ein Bahnhof am Streckenkilometer 89,1 der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main sowie an der Bahnstrecke Limburg–Siershahn (Unterwesterwaldbahn). Die Station für Personen-Nah- und -Fernverkehr sowie Güterverkehr liegt am Stadtrand der 13.000-Einwohner-Stadt Montabaur, in Parallellage zur unmittelbar nördlich verlaufenden A 3.
Die Baukosten beliefen sich auf 23,6 Millionen Euro.[2]
Inhaltsverzeichnis
Aufbau der Station
Die Neubaustrecke verläuft im Bereich des Bahnhofs auf einem rund 15 m hohen Damm.[2] Die Bahnanlage des Bahnhofs ist in einen Fernbahnteil an der Schnellfahrstrecke (Betriebsstellenkürzel FMT) und einen Regionalbahnteil an der Unterwesterwaldbahn (Betriebsstellenkürzel FMTN) unterteilt. Zwischen beiden Teilen besteht lediglich eine indirekte Verbindung: Über die östliche Schutzweiche des nördlichen ICE-Bahnsteiggleises (Gleis 4) kann ein Nebengleis erreicht werden, das über eine weitere Weiche mit Gleis 5 verbunden ist.
Für den Personenverkehr stehen fünf Gleise zur Verfügung. Am Gleis 1 sowie den Gleisen 4/5 liegen zwei 405 m lange und 76 cm hohe Bahnsteige, die auf 200 m Länge[2] überdacht sind. Der Bahnsteig an Gleis 5 ist in den westlichen Abschnitt 5a und den östlichen Abschnitt 5b unterteilt; eine Ausfahrt in verschiedene Richtungen wird durch eine Kreuzung ermöglicht[1]. Gleis 5 wird ausschließlich von Regionalbahnen genutzt, die Gleise 1–4 nur von ICE. Die Gleise 2 und 3 sind die durchgehenden Hauptgleise der Schnellfahrstrecke und werden von durchfahrenden Zügen genutzt. Darüber hinaus stehen sieben Gleise für den Güterverkehr zur Verfügung.
Die in Hochlage liegenden Gleisanlagen werden im Bereich des Bahnhofs durch eine Passage unterquert. An deren in Richtung Stadt zeigenden Ende wurde ein zweigeschossiges Empfangsgebäude errichtet.[2] Vom südlichen Haupteingang am Bahnhofsvorplatz führt eine Treppe und ein Aufzug zu der Passage, vom nördlichen Eingang ist diese Halle ebenerdig zu erreichen. An beiden Eingängen sind Informations- und Notrufsäulen aufgestellt.
In der Verteilerebene sind ein Reisezentrum der Deutschen Bahn mit zwei Fahrkartenschaltern, Toiletten, ein Warteraum sowie Schließfächer untergebracht. Weitere Gewerbeflächen werden von einem Imbiss, einer Drogerie, einem Friseursalon sowie einem Selbstbedienungszentrum der Sparkasse Westerwald belegt. Darüber hinaus gibt es das sogenannte Schaufenster der Region, in dem sich lokale Unternehmen präsentieren, sowie ein Informationsbüro der Stadt. Insgesamt wurden 700 m² Vermarktungsflächen angelegt[1]. Die Bahnhofshalle sowie der Bahnhofsvorplatz werden von einem Hot Spot abgedeckt.
Von der Unterführung führen jeweils zwei Rolltreppen, eine Treppe und ein Aufzug zu den beiden Bahnsteigen. Auf diesen befinden sich auch jeweils eine Informations- und Notrufsäule sowie Sitzgelegenheiten. Auf dem Bahnsteig der Gleise 4 und 5 gibt einen Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter des Bahnsteigservice. Im Untergeschoss der Station (hinter der Haupttreppe) findet sich darüber hinaus ein Büro der Bundespolizei. Das Bahnhofsgebäude ist nachts zwischen 0:45 und 4:10 Uhr geschlossen.
Der Bahnhof Montabaur ist neben dem ebenfalls an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main gelegenen Bahnhof Limburg Süd sowie den Bahnhöfen Allersberg und Kinding (Altmühltal) an der Neubaustrecke Nürnberg–Ingolstadt einer von vier Bahnhöfen in Deutschland, die planmäßig mit 300 km/h durchfahren werden können.
Westlich des Bahnhofs, beim Streckenkilometer 87,1 schließt sich der Dernbacher Tunnel an den Bahnhof an, im Osten folgt der Himmelbergtunnel.
Geschichte
Hintergrund
Ein vom Land Rheinland-Pfalz in Auftrag gegebenes Gutachten, das nur rheinland-pfälzisches Territorium berücksichtigte, ermittelte Ende der 1980er Jahre, dass 400.000 Einwohner bzw. 210.000 Beschäftigte im Jahr 2000 in einem Pkw-Umkreis von 30 Minuten leben würden.[3]
Die Streckenführung der Neubaustrecke in Rheinland-Pfalz war Gegenstand langjähriger Debatten und politischer Kompromisse. Zunächst hatte der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl Mitte 1988 dem damaligen Bonner Bürgermeister Daniels eine Anbindung der Bundeshauptstadt an die Schnellfahrstraße versprochen. Das Verkehrsministerium entwickelte daraus den Vorschlag, die Strecke über Vilich, am Stadtrand von Bonn, zu führen. Eine solche Kompromisstrasse sollte rund eine halbe Milliarde D-Mark mehr kosten als die geplante (und später realisierte) Streckenführung über Siegburg, jedoch eine halbe Milliarde D-Mark günstiger sein als die Anbindung des Bonner Hauptbahnhofs.[4]
Vor dem Beschluss der rechtsrheinischen Streckenführung durch das Bundeskabinett brachte der damalige rheinland-pfälzische Ministerpräsident Wagner im Juli 1989 kurzzeitig eine so genannte Variante S ins Gespräch. Diese sah eine rechtsrheinische Führung mit einem Schwenk ab Dernbach über Tunnel und eine Brücke den Rhein nach Koblenz vor, die nach einer weiteren Rheinquerung wieder auf die angestrebte, rein rechtsrheinische Trasse gen Frankfurt einschwenken sollte. Die geschätzten Mehrkosten dieser Umweg-Variante lagen zwischen 1,3 und 2,8 Milliarden D-Mark (etwa 0,7 bis 1,4 Milliarden Euro). Bundesverkehrsminister Zimmermann sprach von einer „Provinzposse“ und schlug, als Kompromisslösung, die Errichtung eines Schnellfahrstreckenbahnhofs in Limburg vor, um Koblenz anzubinden. Neben der Errichtung des Bahnhofs sah der Kompromissvorschlag ein Paket weiterer Eisenbahninfrastrukturmaßnahmen in Rheinland-Pfalz vor. Die damalige Bundesbahn akzeptierte zunächst die Streckenführung über Vilich und Limburg-Staffel, um weitere Verzögerungen des Projekts zu verhindern.[4]
Nach Abschluss des Linienbestimmungsverfahrens beschloss das Bundeskabinett am 20. Dezember 1989 die heutige Streckenführung der Schnellfahrstrecke entlang der Autobahn A 3. Dabei wurde auch ein Halt im Raum Limburg festgeschrieben.[5]
Am 21. März 1990 wurde eine Vereinbarung zur geplanten DB-Neubaustrecke Köln–Rhein/Main zwischen den Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und Hessen sowie dem Bundesverkehrsminister geschlossen, die Montabaur als einzigen Standort „im Bereich der Verdichtungsrandzone des Raums Mittelrhein-Westerwald“ nennt. Als ein wesentlicher Grund für die Errichtung gilt die fehlende Anbindung der Lahntalbahn zur Anbindung der Räume Koblenz/Gießen, die in der realisierten der drei diskutierten Bahnhofvarianten in Limburg nicht umgesetzt werden konnte. Der Bahnhof Montabaur sollte stattdessen eine gute Erreichbarkeit auf der Straße sicherstellen (Autobahnanschlussstelle Montabaur, Dernbacher Dreieck).[5]
Im Raumordnungsverfahren wurde ab 1991 die Möglichkeit eines ICE-Halts in Montabaur weiter untersucht.[6] Im Frühjahr 1993 vereinbarten Heinz Dürr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahnen, und Rainer Brüderle, rheinland-pfälzischer Minister für Wirtschaft und Verkehr, die Einrichtung eines Bahnhofs in Montabaur.[7] Mit Abschluss des Verfahrens wurde 1995 der Bau des ICE-Bahnhofs besiegelt. Der Bau begann im Jahr 1997.
1993 verpflichtete sich die damalige Deutsche Bundesbahn in einem Vertrag, bis 2007 stündlich ICEs in Montabaur halten zu lassen[8]; anschließend sollte, entsprechend der Nutzung, über die weitere Anbindung entschieden werden. Das Land beteiligte sich an der Finanzierung der Station und richtete die neue Autobahn-Anschlussstelle ein. Die Stadt Montabaur errichtete darüber hinaus ein Gewerbegebiet am Bahnhof, gedacht als Keimzelle für ein neues Stadtviertel zwischen Bahnhof und bestehender Besiedelung. Das Konzept der Stadtverwaltung Montabaur sah in den 1990er Jahren die Entwicklung eines 51 Hektar umfassenden Gebiets vor, auf dem bis zu 4.000 Menschen leben und bis zu 2.000 arbeiten sollten[3]. Das neue Gebiet wurde in einem Kooperationsprojekt zwischen Stadt, Land und Westerwaldkreis entwickelt.[9]
Die geplanten Kosten lagen 1997 bei 27 Millionen D-Mark (rund 14 Millionen Euro).[3] Der Bund und das Land Rheinland-Pfalz beteiligten sich an der Finanzierung; darüber hinaus baute das Land die neue Autobahn-Anschlussstelle.[2] Montabaurs Bürgermeister, Paul Possel-Dölken, erwartete 1998 durch den Bahnhof 300 neue Arbeitsplätze und 2.000 zusätzliche Wohnungen für Neubürger.[10] Mitte 1999 war der Bahndamm im Bereich des Bahnhofs nahezu fertiggestellt, die Betonage des Personentunnels in vollem Gange.[11]
Von den Investitionskosten des Bahnhofs von rund 13,5 Millionen Euro übernahm das Land 4,1 Millionen Euro.[12] Den Rest finanzierten der Bund und die Deutsche Bahn.[1]
Im Jahr 2000 war geplant, mehr als 100 Millionen DM in die städtebauliche Entwicklung im Umfeld des Bahnhofs sowie dessen Verkehrsanbindung zu investieren. So sollte die Bundesstraße 225 ausgebaut, der Bahnhofsparkplatz an die Autobahn 3 angeschlossen und eine Tiefgarage mit 170 Stellplätzen unter dem Busbahnhof angelegt werden.[13] Laut Angaben der Landesregierung aus dem gleichen Jahr lag das Engagement des Landes für die Verkehrsanlagen am Bahnhof bei rund 20 Millionen D-Mark.[14]
Der symbolische Baubeginn für eine Tiefgarage mit 127 Stellplätzen am Bahnhof wurde Mitte 2000 gefeiert.[14]
Inbetriebnahme
Am 9. September 2001 nutzten rund 20.000 Menschen die Möglichkeit an einer Streckenwanderung teilzunehmen. Die vier zur Auswahl stehenden Routen begannen am Bahnhof und führten über Distanzen von 4,8 bis 18 Kilometer.[15]
Die Station ersetzt den bisherigen Stadtbahnhof Montabaur, an dem am 6. Juli 2000 der letzte Personenzug verkehrte.[8] Binnen vier Tagen wurden die Anschlussgleise umgelegt und die Zuführungen angepasst. Damit wurde auch der Weg für Bauarbeiten der Neubaustrecke in Bereichen frei, die von den Gleisen zum alten Bahnhof Montabaur belegt worden waren. Der erste Regionalzug, auf dem Weg von Siershahn nach Staffel, fuhr am 10. Juli 2000 um 5:41 Uhr am neuen Bahnhof Montabaur ein.[14] Die Bahnanlage der Fernbahn war zu diesem Zeitpunkt noch im Bau.[2]
Der erste ICE, mit Hartmut Mehdorn und Doris Schröder-Köpf an Bord, machte am 25. Juli 2002 zwischen 12:09 und 12:21 Uhr, auf dem Weg von Frankfurt nach Köln, Station.[16] In Montabaur stieß der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Bauckhage zu den Gästen und fuhr mit dem Sonderzug mit nach Köln. Die Ehrengäste trugen sich während des Aufenthaltes ins Goldene Buch der Stadt ein.[17] Am Folgetag war der neue Bahnhof das Ziel einer weiteren Parallelfahrt, für 2.000 Beteiligte an dem Projekt. Im Rahmen eines Festaktes übernahm DB-Netz-Vorstandsmitglied Klaus Junker die Strecke symbolisch in Besitz.[18]
Am 1. August 2002, zur Betriebsaufnahme auf der Neubaustrecke, hielten die ersten fahrplanmäßigen Züge.[8] Montabaur wurde als einer der drei Unterwegsbahnhöfe zwischen Köln und Frankfurt Flughafen dabei von jedem dritten Zug bedient.[19] Anfang 2003 hielten werktäglich 20 ICE-Züge in Montabaur, ab 15. Juni 2003 21.[8]
Zur Inbetriebnahme stand ein Park&Ride-Parkplatz mit 350 Stellplätzen zur Verfügung.[2] Darüber hinaus bestand eine Option zur Erweiterung auf 600 Stellplätze.[1]
Betrieb
Die Zahl der täglichen ICE-Halte in Montabaur wurde im Juni 2003 erhöht. Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2003 wurden weitere vier ICE-Halte in Tagesrandlage eingeführt, davon drei von Zügen Richtung Köln.[20]
Anfang 2003 nutzten etwa 1100 Fahrgäste täglich den Bahnhof[8], Anfang 2004 knapp 2000[21]. Bei einer Fahrgastzählung vom Juni 2005 wurden rund 2150 ICE-Fahrgäste ermittelt. Im Sommer 2007 nutzten knapp 3000 Fahrgäste pro Tag den ICE-Bahnhof.[22] Etwa 10.000 Menschen pendeln täglich aus dem Raum Montabaur nach Frankfurt am Main (Stand: 2002)[16].
Am 22. Juni 2006 wurde der zweimillionste Fahrgast begrüßt.[23]
Eine Umfrage unter 500 Fahrgästen ergab im Sommer 2007 einen Anteil der Geschäftsreisenden und Berufspendler an allen Reisenden von rund drei Vierteln. Der Großteil der Befragten bemängelte die nicht ausreichende Zahl von Parkplätzen an der Station.[24]
Im Mai 2009 wurde am Bahnhof ein Parkhaus mit 400 Stellplätzen eröffnet, das insbesondere den Beschäftigten des umliegenden ICE-Parks dienen soll. Die Investitionssumme lag bei 3,3 Millionen Euro.[25] Im August 2010 sollen die Bauarbeiten für ein weiteres Parkhaus mit 300 Stellplätzen beginnen, das Ende 2011 fertiggestellt werden soll.[26]
Als Abschlepploks waren ab 2003 zwei Maschinen der Baureihe 226 in Montabaur stationiert.[27] Diese wurden jedoch 2004 durch die Baureihe 218.8 ersetzt und bis 2005 verschrottet.
Stadtentwicklung
Laut eigenen Angaben habe die Stadt Montabaur bis zum Jahr 2000, mit Unterstützung des Landes, bereits 16 Millionen DM in das Umfeld des Bahnhofs investiert. Investitionen von weiteren 40 Millionen DM seien nach damaligen Angaben geplant gewesen.[28]
Die im Sommer 1999[13] gegründete Regionale Marketing Initiative (ReMI) wurde von zunächst 25 Unternehmen getragen und mit einem Etat von 200.000 D-Mark (rund 100.000 Euro) ausgestattet. Der Westerwaldkreis beteiligte sich mit 25.000 DM, die umliegenden Landkreise mit weiteren Mitteln.[29]
Mehr als 30 Unternehmen, mit über 600 Arbeitsplätzen haben sich bislang im angrenzenden Gewerbegebiet ICE-Park angesiedelt (Stand: August 2006). Ralph Dommermuth, der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens United Internet mit Hauptsitz in Montabaur, treibt als Investor die Entwicklung des Gewerbegebiets voran, in dem auch ein umstrittenes Factory-Outlet-Center[30] entstehen soll.
Dommermuth hatte bereits vor Eröffnung des Bahnhofs 10.000 Quadratmeter Land am Bahnhof gekauft und mit angekündigt, mit einer Bauträgergesellschaft zunächst 18 Millionen Euro zu investieren. In einer zweiten Baustufe war eine Erweiterung auf bis zu 50.000 m² Nutzfläche vorgesehen.[31]
Verkehrsanbindung
Im Fahrplan 2007 (seit 10. Dezember 2006) halten werktäglich rund 80 Züge in Montabaur:
- Von Bahnsteig 1 verkehren in Richtung Frankfurt am Main (Flughafen Fernbahnhof und Hauptbahnhof) werktäglich 15 Züge. Die Fahrzeit für die rund 80 bis 90 Schienenkilometer liegt bei etwa 30 bis 40 Minuten.
- Ebenfalls vom Bahnsteig 1 verkehren täglich zwei Züge nach Wiesbaden (77 km) in 30 Minuten.
- Von Bahnsteig 4 in Richtung Köln werden 22 Züge angeboten. Für rund 90 Schienenkilometer benötigen die meisten ICEs rund 30 bis 40 Minuten.
- Vom Bahnsteig 5a verkehren vectus-Züge zum Bahnhof Limburg (Lahn) in rund 45 Minuten. Dabei verkehren wochentags zwölf Zugpaare, an Samstagen, Sonn- und Feiertagen jeweils sechs. Vom Bahnsteig 5b fahren die vectus-Züge in ca. 17 Minuten in die Gegenrichtung nach Siershahn.
Der 21,4 Schienenkilometer entfernte Bahnhof Limburg Süd ist mit dem ICE in neun Minuten zu erreichen (38 Züge werktäglich). Kritiker bezeichnen diese Verbindung über die für Geschwindigkeiten bis zu 300 km/h zugelassene Neubaustrecke auch als die „schnellste S-Bahn der Welt“.
Der Bahnhof liegt verkehrsgünstig in unmittelbarer Nähe der Anschlussstelle Montabaur (Nr. 40) der Autobahn A3. Zur Eröffnung standen 350 Park-and-ride-Parkplätze zur Verfügung. Diese Zahl ist mittlerweile auf 900 angewachsen, ergänzt durch 130 kostenpflichtige Stellplätze unter dem Busbahnhof am Bahnhof (Stand: August 2006).
Am Bahnhofsvorplatz sind drei Taxistände eingerichtet. Vom angrenzenden Busbahnhof verkehren 15 Buslinien, darunter auch ein für ICE-Fahrgäste kostenloser Shuttle-Bus, der zum etwa zwei Kilometer südlich gelegenen Zentrum der Kreisstadt verkehrt.
Fern- und Regionalverkehr
Linie Verlauf Takt ICE 41 (Dortmund – Essen –) Köln Hbf oder Köln Messe/Deutz – Montabaur – Frankfurt Flughafen Fernbf – Frankfurt (Main) Hbf – Würzburg – Nürnberg – München 2-Stunden-Takt ICE 45 (Dortmund – Köln Messe/Deutz –) / Köln Hbf – Köln/Bonn Flughafen – Montabaur – Limburg Süd – Wiesbaden – Mainz (– Mannheim – Heidelberg – Vaihingen (Enz) – Stuttgart) Einzelne Züge ICE 49 (Dortmund – Wuppertal – Köln Messe/Deutz –) / (Köln Hbf –) Siegburg/Bonn – Montabaur – Limburg Süd – Frankfurt Flughafen Fernbf – Frankfurt (Main) Hbf Einzelne Züge RB 29 Limburg (Lahn) – Montabaur – Siershahn 2-Stunden-Takt Verkehrstechnische Ausrüstung
Die Gleise laufen auf einem Damm in einer Höhe von 14 Metern, in Ost-West-Richtung und parallel zur unmittelbar nördlich verlaufenden A 3. Die für Durchfahrten genutzten Gleise 2 und 3 sind dabei in Fester Fahrbahn mit UIC-60-Schienen ausgeführt. Die drei Bahnsteiggleise und die Gütergleise wurden hingegen auf Schotter-Oberbau errichtet. Alle vier Fernverkehrs-Gleise (1–4) sind mit Linienzugbeeinflussung ausgerüstet.
Östlich und westlich der Station führen Weichen an die Bahnsteiggleise. In Richtung Bahnsteig gestellt (abzweigender Ast) können diese mit 100 km/h befahren werden. Die durchgehenden Hauptgleise sind durch Schutzweichen gegen Flankenfahrten aus den Bahnsteiggleisen gesichert.
Auch eines von fünf Unterwerken der Schnellfahrstrecke sowie eine, aus der Betriebszentrale Frankfurt am Main gesteuerte, Unterzentrale des Elektronischen Stellwerks finden sich im Bereich der Station. Aus der Unterzentrale werden die Schnellfahrstrecke zwischen der Überleitstelle Idstein bis vor den Bahnhof Siegburg/Bonn sowie die Bahnstrecke Limburg-Staffel–Siershahn im Bereich des Bahnhofs Montabaur überwacht und gesteuert. Eine Anbindung der gesamten Strecke Limburg-Staffel–Siershahn an das Stellwerk ist geplant.
Kritik
Kritiker bemängeln, dass das Land Rheinland-Pfalz die Errichtung des Bahnhofs Montabaur zur Bedingung für seine Zustimmung zu der Neubaustrecke im Bundesrat gemacht habe.[32]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Ein neues Wahrzeichen für Montabaur. In: Zum Thema, ZDB-ID 2115698-0, Ausgabe 2/2002, April 2002, S. 9–11.
- ↑ a b c d e f g Hochgeschwindigkeitsstrecke Köln – Rhein/Main. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 10/2002, ISSN 1421-2811, S. 456–459.
- ↑ a b c Grundvariante 0. In: Der Spiegel, Ausgabe 46, 1997, S. 84
- ↑ a b Schwenk nach Westen. In: Der Spiegel, Heft 45, 1989, S. 159
- ↑ a b Walter Engels, Wilfried Zieße: Die Neubaustrecke Köln–Rhein/Main − eine Zwischenbilanz. In: Die Bundesbahn 10/1991, S. 965–975
- ↑ Ohne Quelle
- ↑ Meldung Neubaustrecken-Bahnhof für Montabaur vereinbart. In: Die Deutsche Bahn. Nr. 5, 1993, S. 425.
- ↑ a b c d e Arriving in Montabaur. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. Juni 2003.
- ↑ DBProjekt GmbH Köln–Rhein/Main, Projektleitung (Hrsg.): Neubaustrecke Köln–Rhein/Main: Bauabschnitt Mitte Los B: Selters–Brechen, Broschüre (20 Seiten), Frankfurt am Main, Januar 1999, S. 5
- ↑ Ortstermin mit Bundesverkehrsminister; Schildvortrieb Wandersmann-Nord. In: Zum Thema, ZDB-ID 2115698-0, Heft September 1998, S. 8.
- ↑ Planmäßiger Verlauf auf der längsten Baustelle Deutschlands. In: DBProjekt Köln–Rhein/Main (Hrsg.): Zum Thema, Heft 4/1999, Frankfurt am Main, August 1999, S. 4–7
- ↑ Grußwort. In: Zum Thema, ZDB-ID 2115698-0, Ausgabe 2/2002, April 2002, S. 3.
- ↑ a b Grußwort. In: Zum Thema, ZDB-ID 2115698-0, Ausgabe 4/2000, August 2000, S. 3.
- ↑ a b c Inbetriebnahme und Spatenstich in Montabaur; Altholz als wertvoller Lebensraum; 3.500 Besucher in Idstein und Wallau. In: Zum Thema, ZDB-ID 2115698-0, Ausgabe 4/2000, August 2000, S. 8 f.
- ↑ Anbindung Flughafen Köln/Bonn; Brückeneinschiebung in Troisdorf; Das Wandern ist…; Erste ICE-Testfahrten. In: Zum Thema, ZDB-ID 2115698-0, Ausgabe 5/2001, Oktober 2001, S. 7 f.
- ↑ a b Auf halber Strecke. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. Juli 2002.
- ↑ Offizielle Eröffnungsfahrt. In: Zum Thema, ZDB-ID 2115698-0, Ausgabe 4/2002, S. 4–6.
- ↑ Feierlicher Abschluss eines Großprojektes. In: Zum Thema, ZDB-ID 2115698-0, Ausgabe 4/2002, S. 10.
- ↑ Startschuss des Shuttle-Verkehrs am 1. August 2002 um 5:38 Uhr. In: Zum Thema, ZDB-ID 2115698-0, Ausgabe 4/2002, S. 7–9.
- ↑ Meldung Mehr ICE für Montabaur. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 2/2004, ISSN 1421-2811, S. 51.
- ↑ Mehdorn: ICE-Bahnhof Montabaur ist auf gutem Weg. In: Westerwälder Zeitung vom 12. Mai 2004
- ↑ Bremsen für den Aufschwung. In: Spiegel online, 29. Juli 2007
- ↑ 2 000 000. ICE-Gast in Montabaur Meldung auf ice-park-montabaur.de vom 23. Juni 2006.
- ↑ Westerwaldkreis und Fraport AG vereinbaren Zusammenarbeit. Artikel auf Hallo Westerwald vom 15. Juni 2007 (nicht mehr erreichbar)
- ↑ 400 weitere Parkplätze im ICE-Park Meldung auf ice-park-montabaur.de vom 20. Mai 2009
- ↑ Im ICE-Park wird demnächst wieder gebaut. In: Rhein-Zeitung, 29. Juni 2010
- ↑ Meldung Baureihe 226. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 10/2003, ISSN 1421-2811, S. 435.
- ↑ Argumente und Ansichten. In: Zum Thema, ZDB-ID 2115698-0, Ausgabe 5/2000, Oktober 2000, S. 12.
- ↑ Argumente und Ansichten. In: Zum Thema, ZDB-ID 2115698-0, Ausgabe 3/2001, Juni 2001, S. 12.
- ↑ FOC in Montabaur: Kann Bau noch in diesem Jahr beginnen?, Bericht der Rhein-Zeitung, 2. Juni 2011
- ↑ Argumente und Ansichten. In: Zum Thema, ZDB-ID 2115698-0, Ausgabe 2/2002, April 2002, S. 12.
- ↑ Zu lange, zu groß, zu teuer. In: Die Zeit, Ausgabe 42/2010.
Literatur
- Nina Demuth: Die ICE-Bahnhöfe Montabaur und Limburg. Impulse für Wohnstandortwahl, Wohnsiedlungsentwicklung und berufliche Mobilität. In: Diplomarbeit von Nina Demuth. Universität Trier, September 2004, archiviert vom Original am 2. Januar 2007, abgerufen am 8. März 2011 (PDF, deutsch).
Weblinks
- Bahnsteiginformationen auf den Seiten der Deutschen Bahn
- ICE-Park Montabaur
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