Sophie Arnould

Sophie Arnould
Sophie Arnould in der Oper Pyrame et Thisbé

Madeleine-Sophie Arnould (* 14. Februar 1744 in Paris; † 22. Oktober 1802) war eine berühmte französische Schauspielerin, Sängerin und Salonière der Aufklärung.

Leben

Sophie Arnould erhielt eine gute Erziehung und kam als „Elevin“ an den französischen Hof in die königliche Kapelle. Von dort holte man sie 1757 zur Pariser Oper, an der sie bis 1778 der Liebling des Publikums war. Arnould glänzte ebenso sehr durch ihren reinen, lebhaften und ausdrucksvollen Gesang wie durch ihr schönes Spiel.

Nicht weniger bezaubernd war ihre Liebenswürdigkeit außerhalb des Theaters. Ihr Publikum, vor allem ihre Verehrer verglichen Arnould mit Ninon de Lenclos. In ihrem Salon empfing sie die geistreichsten und gelehrtesten Aufklärer ihrer Zeit; selbst d’Alembert, Diderot, Mably, Duclos und J. J. Rousseau sowie Benjamin Franklin verkehrten in ihrem Haus.

Pierre-Joseph Bernard, Jean Dorat, Charles Simon Favart und Antoine François Marmontel haben sie besungen. Ihr zuweilen sehr beißender Witz wurde sprichwörtlich, so dass Albéric Deville ihre Bonmots unter dem Titel „Arnoldiana“ sammelte und nach ihrem Tod veröffentlichte (1813).

Durch die Vermittlung des Polizeiministers Joseph Fouché gewährte ihr der Staat eine Pension und freie Wohnung im Hotel d´Angevillers - wo sie ebenfalls der Mittelpunkt eines Kreises von Dichtern, Künstlern und Philosophen war.

Literatur

  • Erwin Angermayer (Hrsg.): Grosse Frauen der Weltgeschichte. 1000 Biographien in Wort und Bild. Neuer Kaiser Verlag, Klagenfurt 1987, ISBN 3-7043-3064-7, S. 32.
  • Albéric Deville: Arnoldiana ou Sophie Arnould ert ses contemporaines. Éditions Gerard, Paris 1815.
  • Edmond de Goncourt: Sophie Arnould: d'après sa correspondance et ses mémoires inédits. Charpentier, Paris 1893 (Digitalisat einer Ausgabe von 1922)
  • Étienne-Léon de Lamothe-Langon: Mémoires de Mademoiselle Sophie Arnoult, recueillis et publiés par la Baron de Lamothe Langon. Allardin, Paris 1837
  • Meyers Konversations-Lexikon. Bibliographisches Institut, Leipzig 1927, Band 1, S. 889.

Weblinks


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