Sophie von Baudissin

Sophie von Baudissin
Grab Sophie von Baudissins auf dem Trinitatisfriedhof Dresden.

Sophie Gräfin von Baudissin, geb. Kaskel (* 27. Juli 1817 in Dresden; † 9. Dezember 1894 ebenda) war eine deutsche Schriftstellerin. Unter verschiedenen Pseudonymen veröffentlichte sie hauptsächlich Werke für Kinder und Jugendliche. Sie war die zweite Ehefrau des Shakespeare-Übersetzers Wolf Heinrich Graf von Baudissin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Sophie von Baudissin wurde als Tochter des sächsischen Hofbankiers Michael Kaskel in Dresden geboren. Im Herbst 1840 heiratete sie den Diplomaten und Übersetzer Wolf Heinrich Graf von Baudissin, dem sie in den folgenden Jahren bei seiner Arbeit unterstützend zur Seite stand. Ihr Wohnhaus in Dresden wurde der gesellschaftliche Mittelpunkt bedeutender Künstler und Gelehrter wie Hans Christian Andersen, Clara Schumann und Felix Mendelssohn Bartholdy. Im Jahr 1878 wurde Sophie von Baudissin Witwe und verstarb 1894. Sie wurde neben ihrem Ehemann auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden beigesetzt.

Wirken

Sophie von Baudissin veröffentlichte unter den Pseudonymen Aurelie, Tante Aurelie und Gowenz Literatur für Kinder und Jugendliche. Ihr Gesamtwerk lässt sich unterteilen in Märchen für Kinder, Zusammenstellungen von fremden und eigenen Erzählungen für Jugendliche und einem Theateralmanach für die Jugend, der 1849 erschien. Zudem veröffentlichte sie eigene Beiträge in Thekla von Gumperts Töchteralbum.

Werke (Auswahl)

Märchen und Erzählungen für Kinder

  • Tante Aurelie - Kinder- und Novellenmährchen (1849)
  • Aurelie - Märchen für Kinder (2. Aufl., 1861)
  • Kleine Geschichten für kleine Leute (1884)
  • Kindermärchen (1891)

Erzählungen für Jugendliche

  • Aurelie - Die Stieftochter (1853)
  • Aurelie - Mährchen für die Jugend (2. Aufl., 1861)
  • Aurelie - Aus Süd und Nord (1862)
  • Aurelie - Erzählungen für Mädchen von 12 bis 15 Jahren (1862)
  • Erlebtes u. Erzähltes für heranwachsende Mädchen (1863)
  • Der Lese-Abend bei Elisabeth (1863)
  • Aurelie - Resi (1864)
  • Elisabeth-Album (1865)
  • Elisabeths Mußestunden (1865)
  • Aurelie - Der Opal (3. Aufl., 1865)
  • Neues Elisabeth-Album (1874)
  • Der Pflegesohn (1875)
  • Jugendmärchen (1891)
  • Erzählungen für die reifere weibliche Jugend: Der Opal. Die Stieftochter. (4. Aufl., 1892)
  • Der Johannistag (1896)
  • Die Töchter des Farmers (1896)
  • Wer ist reich? (1896)

Theater

  • Aurelie - Theater-Almanach für die Jugend, enth. Die kleine Haushälterin, Der Berggeist, Die Fußreise, Die Geburtstagsfeier, Selbstüberschätzung, Die Pantoffeln des Abu Casern (2 Bde., 1849)
  • Aurelie - Theater für die Jugend (2. vermehrte Aufl. des Theater-Almanachs, 1861)

Literatur

  • Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Reclam, Leipzig 1913, S. 135.
  • Elisabeth Friedrichs: Die deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. Metzler, Stuttgart 1981, S. 16.
  • Susanne Kord: Ein Blick hinter die Kulissen. Deutschsprachige Dramatikerinnen im 18. und 19. Jahrhundert. Metzler, Stuttgart 1992, S. 332.
  • Shawn C. Jarvis, Jeannine Blackwell: The Queen's Mirror: Fairy Tales by German Women, 1780-1900. University of Nebraska Press, Nebraska 2001, S. 201ff.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wolf Heinrich von Baudissin (Diplomat) — Wolf Heinrich Graf von Baudissin …   Deutsch Wikipedia

  • Wolf Wilhelm Friedrich Graf von Baudissin — Grabstein Wolf Wilhelm Friedrich Graf von Baudissins auf dem Invalidenfriedhof Wolf Wilhelm Friedrich Graf von Baudissin (* 26. September 1847 auf Gut Sophienhof bei Kiel; † 6. Februar 1926 in Berlin) war ein deutscher …   Deutsch Wikipedia

  • Eva von Baudissin — Eva Fanny Bernhardine von Baudissin, geb. Türk, (* 8. Oktober 1869 in Lübeck; † 11. Februar 1943 in München) war eine deutsche Schriftstellerin. Sie schrieb auch unter dem Pseudonym Bernhard von Brandenburg. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke… …   Deutsch Wikipedia

  • Thekla von Baudissin — Thekla Ernestine Josephine Sigismunda Elisabeth von Baudissin (Knooper Linie) (* 25. Dezember 1812; † 13. September 1885) war eine deutsche Schriftstellerin. Ihre Eltern Graf Christian Karl von Baudissin (1790–1868) und Anna Margarete Henriette… …   Deutsch Wikipedia

  • Wolf Heinrich von Baudissin — or Bauditz (1579 ndash; 1646) was a distinguished Protestant German cavalry commander who rose to the rank of field marshal during the Thirty Years War. He was a member of the Baudissin family, an old noble family of Lusatian Silesian origin.Born …   Wikipedia

  • Baudissin — Stammwappen derer von Baudissin Baudissin (Aussprache: [ba‿u di: siːn]), auch Baudis, Bauditz, ist ein ursprünglich meißnisches Adelsgeschlecht aus der Oberlausitz. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Baudissin — Armoiries des Baudissin La famille von Baudissin est une famille de la noblesse immémoriale originaire de Haute Lusace. C est en 1455 qu est mentionné un Nickel von Baudissin de Solschwitz. La famille descend de ministériels de la Maison de… …   Wikipédia en Français

  • Baudissin — Baudissin, eine der Lutherischen Confession folgende, aus der Lausitz stammende u. nach der Stadt Budissin benannte, 1741 in den Reichsgrafenstand erhobene u. jetzt in Österreich u. in Holstein u. Schleswig angesessene Familie. Merkwürdig sach:… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Liste von Literaturmuseen — Diese Liste gibt einen Überblick zu den Literaturmuseen und literarischen Gedenkstätten in aller Welt, geordnet nach Ländern und Regionen. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inhaltsverzeichnis 1 Literaturmuseen und literarische… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Persönlichkeiten der Stadt Kopenhagen — Die folgende Liste enthält Personen, die in Kopenhagen geboren wurden sowie solche, die dort zeitweise gelebt haben, jeweils chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inhaltsverzeichnis… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”