- Sozialplanung
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Sozialplanung bewegt sich im Spannungsfeld Politik, Wissenschaft und Praxis, sie ist Sozialforschungs-, Planungs- und Koordinationstätigkeit zugleich. Sozialplanung ermittelt und beschreibt Bedürfnisse und Lebenslagen. Ein wesentliches Instrument hierbei ist die Sozialberichterstattung. Sozialplanung entwickelt vorausschauend soziale Unterstützungssysteme und überprüft diese auf ihre Wirkungen.
Sozialplanung hat eine wichtige steuerungsunterstützende Funktion im Sozialbereich gerade im Rahmen der neuen kommunalen Steuerungsmodelle. Sie unterstützt das Management im Sozialbereich durch die Entwicklung datengestützter Zielvorstellungen, durch valide Bedarfsuntersuchungen und die laufende Evaluation bestehender Leistungsangebote. Sie leistet damit einen Beitrag zu einem bedarfsgerechten, leistungsfähigen und wirtschaftlichen Angebot sozialer Dienstleistungen und Einrichtungen.
Sozialplanung zielt in ihrer gesellschaftlichen Funktion auf soziale Gerechtigkeit und den Abbau regionaler Ungleichheit. In dieser Form vertritt Sozialplanung die Sicht von unten und operiert bewusst parteiisch. Sie sieht sich in der Funktion eines Anwaltes für jene, die sich nicht selbst artikulieren können. Sie zielt auf Strukturen, in denen sich Betroffene selbst äußern und ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen können.
Sozialplanung organisiert Planungsprozesse, und sorgt für Mitwirkung und Beteiligung der Betroffenen in politischen und konzeptionellen Entscheidungsprozessen. Dadurch ist Sozialplanung auch in der Lage, Prozesse der Organisationsentwicklung und des Qualitätsmanagements fachlich zu initiieren und zu begleiten.
SozialplanerInnen sind überall dort tätig, wo soziale Probleme bearbeitet werden müssen: Bei Regierungen, bei den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege, in freien Instituten oder auch einzeln, freiberuflich im Auftrag arbeitend. In erster Linie aber findet Sozialplanung statt auf kommunaler Ebene: In Städten, Gemeinden und Landkreisen.
Literatur
- Veronika Hammer (Hrsg.): Kommunale Bildungslandschaft der Stadt Coburg. Stärken, Zeichen, Eigenkulturen, Übergänge. PF-Verlag, Oldenburg 2008, ISBN 978-3-86585-551-0 (Edition Sozialplanung).
- Silke Mardorf: Konzepte und Methoden von Sozialberichterstattung. Eine empirische Analyse kommunaler Armuts- und Sozialberichte. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, ISBN 978-3-531-90372-9.
Siehe auch
Weblinks
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