Sozialquote

Sozialquote

Die Sozialquote oder Sozialleistungsquote ist eine relative statistische Größe, mit der gemessen wird, welcher Anteil am Bruttoinlandsprodukt für soziale Zwecke verwendet wird.

Inhaltsverzeichnis

Berechnung der Sozialquote

Sozialausgaben

Aus den folgenden zusammengezählten Ausgaben von Staat, öffentlichen und halböffentlichen Institutionen werden die Sozialleistungen berechnet:

  • Behandlung von Krankheiten, Gesundheitsvorsorge und Invalidität
  • Alter und Hinterbliebene
  • Familien und Kinder
  • die Folgen der Arbeitslosigkeit
  • Wohnen
  • Vermeidung sozialer Ausgrenzung
  • sonstige Ausgaben

Zusammensetzung zur Sozialquote

Die Sozialquote wird berechnet, indem diese Sozialleistungen durch das Bruttoinlandsprodukt geteilt werden. Beeinflusst wird die Sozialquote daher statistisch von:

  • der Anzahl der Bedürftigen (z.B. Anzahl von Kranken, Arbeitslosen etc.)
  • der Höhe der sozialen Absicherung (z.B. Höhe der Sozialgelder und inwiefern medizinische Leistungen übernommen werden)
  • der Effizienz des Sozialsystems (z.B. Höhe der Verwaltungskosten und Medikamentenpreise)
  • und im Nenner von der Höhe des Bruttoinlandsproduktes (wenn das BIP-Wachstum höher als das Wachstum der Sozialausgaben ist, sinkt die Sozialquote und umgedreht)[1]

Sozialquote in der Bundesrepublik Deutschland

Entwicklung

In der Bundesrepublik Deutschland lag die Sozialquote 1950 bei 19 Prozent und stieg in den nachfolgenden Jahren bis 1972 auf 26,8%. 1975 erreichte die Sozialquote mit knapp 31 Prozent einen vorläufigen Gipfel und fiel dann bis 1988 wieder zurück auf 28 Prozent. Nach der Wiedervereinigung stieg die Sozialquote wieder an und erreichte im Jahr 2003 nach Zahlen des Bundesministerium für Arbeit und Soziales für Gesamtdeutschland mit 32,3 Prozent den bisherigen Höchstwert. Danach sank sie wieder bis 2006 auf 30,3 Prozent.[2].

EU-Vergleich

Die Sozialquote in verschiedenen Ländern zu vergleichen ist angesichts unterschiedlicher Sozialsystem und Gesellschaftssystem nicht unproblematisch. Deutschlands Sozialquote lag 2004 nach Berechnungen von Eurostat etwas über dem EU-Durchschnitt von EU 27,3 % Anteil am am BIP (Euro-Staaten 27,6 %). Höhere Sozialquoten hatten Dänemark (30,7%), Schweden (32,9 %) und Frankreich (31, 2%). Niedrigere Sozialquoten hatten Großbritannien (26,3 %), Finnland (26, 7%) und die Niederlande (28,5 %). [3]

Vergleich alte und neue Bundesländer

Die alten Bundesländer haben eine deutlich geringere Sozialquote als die neuen Bundesländer. Die alten Länder liegen im Jahr 2003 mit 30,3 Prozent wieder ungefähr auf der Höhe der Jahre vor der Wiedervereinigung (vgl. oben). Die neuen Länder lagen 2002 bei 48,7 Prozent. Ihre Sozialquote lag 1991 bei 49 Prozent, stieg zuerst 1992 auf 55,5 Prozent, fiel bis 1997 auf 46 Prozent und stieg seitdem bis 2003 wieder auf 49,4 Prozent an. [4][5]

Quellen

  1. Entwicklung der Sozialleistungsquote in Deutschland von 1960 – 2006 nach Zahlen des Bundesministerium für Arbeit und Soziales
  2. Entwicklung der Sozialleistungsquote in Deutschland von 1960 – 2006 nach Zahlen des Bundesministerium für Arbeit und Soziales
  3. Sozialsquoten in ausgewählten Ländern der EU 2004, Eurostat
  4. Entwicklung der Sozialleistungsquote in Deutschland von 1982 – 2002 Bundeszentrale für politische Bildung
  5. Entwicklung der Sozialleistungsquote in Deutschland von 1975 – 2003 nach Zahlen des Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Weblinks


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