Spanisches Vierspringerspiel

Spanisches Vierspringerspiel
Solid white.svg a b c d e f g h Solid white.svg
8 a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8 8
7 a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7 7
6 a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6 6
5 a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5 5
4 a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4 4
3 a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3 3
2 a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2 2
1 a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1 1
a b c d e f g h
Diagramm 1: Spanisches Vierspringerspiel (Stellung nach 4.Lf1-b5)

Das Spanische Vierspringerspiel ist eine Eröffnungsvariante im Schach, die sich aus dem Vierspringerspiel ergeben kann. In der Eröffnungssystematik der ECO-Codes ist dieses Abspiel unter den Schlüsseln C48 und C49 klassifiziert.

Das Spanische Vierspringerspiel entsteht nach den Zügen (siehe auch: Schachnotation)

1. e2-e4 e7-e5
2. Sg1-f3 Sb8-c6
3. Sb1-c3 Sg8-f6
4. Lf1-b5 (siehe Diagramm 1)

Inhaltsverzeichnis

Hauptvarianten

Laut Eröffnungstheorie stehen Schwarz nun fünf Gegenzüge zur Verfügung:

Rubinstein-Variante

Motyljow – Carlsen, Wijk 2007
Solid white.svg a b c d e f g h Solid white.svg
8 Chess rdl44.png Chess d44.png Chess bdl44.png Chess qdd44.png Chess l44.png Chess rdd44.png Chess kdl44.png Chess d44.png 8
7 Chess pdd44.png Chess pdl44.png Chess pdd44.png Chess pdl44.png Chess d44.png Chess pdl44.png Chess pdd44.png Chess pdl44.png 7
6 Chess l44.png Chess bdd44.png Chess l44.png Chess d44.png Chess l44.png Chess ndd44.png Chess l44.png Chess d44.png 6
5 Chess d44.png Chess l44.png Chess d44.png Chess l44.png Chess pld44.png Chess l44.png Chess d44.png Chess l44.png 5
4 Chess bll44.png Chess d44.png Chess l44.png Chess ndd44.png Chess l44.png Chess d44.png Chess l44.png Chess d44.png 4
3 Chess d44.png Chess l44.png Chess nld44.png Chess nll44.png Chess d44.png Chess l44.png Chess d44.png Chess l44.png 3
2 Chess pll44.png Chess pld44.png Chess pll44.png Chess pld44.png Chess l44.png Chess pld44.png Chess pll44.png Chess pld44.png 2
1 Chess rld44.png Chess l44.png Chess bld44.png Chess qll44.png Chess kld44.png Chess l44.png Chess d44.png Chess rll44.png 1
a b c d e f g h
Diagramm 2: Die Rubinstein-Variante nach 8. e4-e5

Die Rubinstein-Variante (auch Rubinstein-Gegengambit) wird mit 4. ... Sc6-d4 eingeleitet, Schwarz greift den Läufer b5 an und opfert den Bauern auf e5 (das Gambit). Dieses Abspiel ist benannt nach dem polnischen Meisterspieler Akiba Rubinstein, der zwischen 1910 und 1930 den Springerzug öfter gespielt und analysiert hat. Es wurden nun schon folgende Fortsetzungen in der Praxis angewandt:

  • 5. Lb5-e2, 5. 0-0, 5. Lb5-c4 und die schärfste Fortsetzung:
  • 5. Sf3xe5, mit der Hauptvariante 5. ... Dd8-e7 6. f2-f4 Sd4xb5 7. Sc3xb5 d7-d6. In einem Match zwischen Efim Bogoljubow und Rubinstein 1920 in Stockholm nahm Bogoljubow in drei Partien das Bauernopfer auf e5 an und gewann alle Partien nach taktischen Verwicklungen im Mittelspiel.
  • 5. Lb5-a4 gilt Ende des 20. und anfangs des 21. Jahrhunderts als anspruchsvollste weiße Erwiderung auf das Rubinstein-Gambit. Auf Großmeisterniveau der erweiterten Weltspitze ist der Russe Alexander Motyljow ein Anhänger dieser Variante. Unter anderem gewann Motyljow damit bei der FIDE-K.o.-Weltmeisterschaft 2002 Partien gegen Alexei Schirow und Alexander Grischuk.
    Weiß möchte mit Lb5-a4 seinen weißfeldrigen Läufer behalten und schlägt erst im nächsten Zug den Gambitbauern auf e5. Die Hauptfortsetzung ist nun:
    • 5. ... Lf8-c5 6. Sf3xe5 0-0 7. Se5-d3 Lc5-b6 8. e4-e5 (siehe Diagramm 2).
Im „Super-GM“-Turnier von Wijk aan Zee 2007 kam es zuletzt zwischen Motyljow und dem norwegischen „Jungstar“ Magnus Carlsen zu dieser Stellung, üblich ist nun die Fortsetzung 8. ... Sf6-e8, Carlsen bot aber mit 8. ... c7-c6 ein Figurenopfer an, das Motyljow aufgrund seines unrochierten Königs nicht annehmen wollte. Die Partie endete nach verwickeltem Spiel schließlich mit einem Remis.

Ranken-Variante

  • 4. ... a7-a6, benannt nach dem britischen Geistlichen und Schachspieler Charles Edward Ranken (1828–1905)

Klassische Variante

  • 4. ... Lf8-c5 Nun könnte Weiß das gute Scheinopfer 5. Sf3xe5 anbringen, nach Sc6xe5 gewinnt man mit der Bauerngabel 6. d2-d4 die geopferte Figur zurück. 5. ... Lc5xf2+ nimmt Weiß zwar das Rochaderecht, aber 6. Ke1xf2 Sc6xe5 7. d2-d4 gibt ihm das Übergewicht im Zentrum. 7. ... Se5-g4+ wird mit 8. Kf2-g1 nebst h2-h3 beantwortet.

Symmetrie-Variante

Solid white.svg a b c d e f g h Solid white.svg
8 Chess rdl44.png Chess d44.png Chess l44.png Chess qdd44.png Chess l44.png Chess rdd44.png Chess kdl44.png Chess d44.png 8
7 Chess pdd44.png Chess pdl44.png Chess pdd44.png Chess l44.png Chess d44.png Chess pdl44.png Chess pdd44.png Chess pdl44.png 7
6 Chess l44.png Chess d44.png Chess l44.png Chess pdd44.png Chess l44.png Chess ndd44.png Chess l44.png Chess d44.png 6
5 Chess d44.png Chess bll44.png Chess d44.png Chess nll44.png Chess pdd44.png Chess l44.png Chess bld44.png Chess l44.png 5
4 Chess l44.png Chess bdd44.png Chess l44.png Chess ndd44.png Chess pll44.png Chess d44.png Chess bdl44.png Chess d44.png 4
3 Chess d44.png Chess l44.png Chess d44.png Chess pll44.png Chess d44.png Chess nll44.png Chess d44.png Chess l44.png 3
2 Chess pll44.png Chess pld44.png Chess pll44.png Chess d44.png Chess l44.png Chess pld44.png Chess pll44.png Chess pld44.png 2
1 Chess rld44.png Chess l44.png Chess d44.png Chess qll44.png Chess d44.png Chess rll44.png Chess kld44.png Chess l44.png 1
a b c d e f g h
Diagramm 3: Totale Symmetrie (Stellung nach 8. ... Sc6-d4)
  • 4. ... Lf8-b4 geht nach 5. 0-0 0-0 6. d2-d3 d7-d6 in die symmetrische Variante des Vierspringerspiels über. 7. Lc1-g5 droht die Aufreißung der schwarzen Rochadestellung, beginnend durch 8. Sc3-d5, was mit dem Abtausch des Springers, 7. ... Lb4xc3, verhindert werden kann.

Möglich ist für Schwarz allerdings auch das Beibehalten der Symmetrie, indem er die nächsten weißen Züge kopiert:

Nach 7. Lc1-g5 Lc8-g4 8. Sc3-d5 Sc6-d4 entsteht eine kuriose Stellung (siehe Diagramm 3), die Symmetrie kann weiter mit 9. Sd5xb4 Sd4xb5 10. Sb4-d5 Sb5-d4 aufrechterhalten werden. Aufgrund des Anzugsvorteils behält Weiß ein geringes Übergewicht, da er früher konkrete Drohungen gegen den schwarzen König aufstellen kann, eingeleitet mit 11. Lg5xf6.

4. ... d7-d6

  • 4. ... d7-d6 ist eine solide Verteidigung, die den Bauern e5 deckt, allerdings den schwarzfeldrigen Läufer einsperrt. Durch 5. d2-d4 ergäbe sich die Alte Steinitz-Verteidigung der Spanischen Partie .

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Vierspringerspiel — a b c d e f g h …   Deutsch Wikipedia

  • Symmetrisches Vierspringerspiel — a b c d e f g h …   Deutsch Wikipedia

  • Berliner Mauer (Schach) — Berliner Verteidigung a b …   Deutsch Wikipedia

  • Akiba Kivelovic Rubinstein — Akiba Rubinstein, um 1907 Akiba Kiwelowicz Rubinstein (* 30. Septemberjul./ 12. Oktober 1882greg.[1] in Stawiski nahe Łomża; † 15. März 1961 in Antwerpen …   Deutsch Wikipedia

  • Akiva Rubinstein — Akiba Rubinstein, um 1907 Akiba Kiwelowicz Rubinstein (* 30. Septemberjul./ 12. Oktober 1882greg.[1] in Stawiski nahe Łomża; † 15. März 1961 in Antwerpen …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”