- Bahnhof Oberrad
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Der Bahnhof Frankfurt-Oberrad lag im gleichnamigen Stadtteil von Frankfurt am Main.
Errichtet wurde der Bahnhof als einzige Zwischenstation der Frankfurt-Offenbacher Lokalbahn 1848 zwischen deren Endpunkten Frankfurt-Lokalbahnhof und Offenbach-Lokalbahnhof. Der Bahnhof lag relativ weit entfernt von dem damaligen Dorf Oberrad, in auch heute noch landwirtschaftlich genutztem Gelände.
Als die Frankfurt-Bebraer Eisenbahn 1873 ihren südmainischen Abschnitt westlich von Hanau erhielt, verlief ihre Trasse im Bereich von Offenbach und Frankfurt teilweise parallel zur Frankfurt-Offenbacher Lokalbahn und sie nutzte deren Bahnhof Frankfurt-Oberrad mit.
In der Folgezeit überwog der Verkehr auf der neuen Fernbahn den Lokalverkehr zwischen Frankfurt und Offenbach bei weitem. Aber erst 1955 wurde die Lokalbahn gänzlich aufgegeben. Ein Jahr später wurden deren Bauwerke komplett abgerissen – verschont blieb einzig der Bahnhof Frankfurt-Oberrad, der ja auch der Fernbahn diente, die dort Personenzüge halten ließ. So ist das Empfangsgebäude von Frankfurt-Oberrad heute das einzige verbliebene bauliche Zeugnis dieser Eisenbahnverbindung zwischen Frankfurt und Offenbach. Es ist deshalb ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz. Das Empfangsgebäude wurde 1862 errichtet und das Dach 1924 umgestaltet.[1]
Wegen der abseitigen Lage des Bahnhofs zur Bebauung von Oberrad war das Verkehrsaufkommen des Bahnhofs minimal – von Oberrad aus war es viel bequemer, die Straßenbahn nach Offenbach oder in die Frankfurter Innenstadt zu nutzen. Deshalb wurden die Verkehrshalte dort eingestellt und der Bahnhof 1987 aufgegeben. Seit dem 2. Juni 1996 fährt die Straßenbahn nicht mehr nach Offenbach.
Auch die Eröffnung der S-Bahn zwischen Frankfurt und Offenbach, die im Bereich des Bahnhofs Frankfurt-Oberrad die ehemalige Trasse der Frankfurt-Offenbacher Lokalbahn nutzt, ließ den Bahnhof nicht wieder aufleben, obwohl der Gleisabstand der beiden S-Bahngleise im Bereich des Bahnhofs bei Errichtung extra so groß gewählt wurde, dass man sofort einen Mittelbahnsteig installieren könnte. Erst in jüngster Zeit (seit 2006) wird auf Grund des zunehmenden Individualverkehrs und unter Berücksichtigung zukünftiger verkehrsplanerischer Aspekte, sowie des Umweltschutzes wieder eine Reaktivierung des Bahnhofes als Haltepunkt der S-Bahn im Stadtteil diskutiert.
Literatur
Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Eisenbahn in Hessen. Eisenbahnenbauten und -strecken 1839-1939. 1. Auflage. Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6
Einzelnachweise
- ↑ Eisenbahn in Hessen, Bd. 2.1, S. 101, 346.
50.1044444444448.7241666666667Koordinaten: 50° 6′ 16″ N, 8° 43′ 27″ O
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