- Speicherabbild
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Ein Speicherabbild (engl. image) ist ein Abbild des Arbeitsspeichers oder eines Datenträgers, zum Beispiel einer kompletten Festplatte, einer Festplattenpartition, Diskette, CD/DVD oder eines Magnetbandes in einer Datei.
Inhaltsverzeichnis
Technik
Im Unterschied zu einem Backup enthält ein Image Informationen über die (Dateisystem-)Struktur des Originaldatenträgers inklusive dem Master Boot Record, da die Rohdaten gelesen werden und nicht nur die Dateien. Dies ermöglicht es, schnell exakte Kopien eines Datenträgers herzustellen. Die hohe Geschwindigkeit, mit der ein Abbild hergestellt werden kann, resultiert aus der Möglichkeit, direkt Hardwarefunktionen aufzurufen, um die Daten zu lesen oder zu schreiben. Eine Abbilddatei reproduziert den Originaldatenträger sehr genau; teilweise werden Fehlerinformationen mitkopiert, damit beispielsweise das Abbild einer CD nicht durch Kopierschutzmechanismen unbrauchbar wird. Manche installierte Software wird aufgrund von Kopierschutzmechanismen nicht mehr ausgeführt, wenn sie sich durch einfaches Zurückkopieren der Programmdateien in einem anderen Festplattensektor als bei der Installation befindet. Bei einem Wiederherstellungsversuch mit einem Datei-basierten Backup würde diese Software nicht mehr funktionieren.
Will man CDs vervielfältigen oder mehrere Rechner initial mit den gleichen Programmen bzw. Daten ausstatten, ist man gut beraten, hierzu ein entsprechendes CD- oder Festplattenabbild zu generieren und anschließend mehrfach zu schreiben. Es kann auf diese Weise zunächst ein Rechner vollständig eingerichtet werden und dessen Festplatte dann auf die Festplatten anderer Rechner „geklont“ werden.
Der direkte Bezug auf Hardwarestrukturen kann sich jedoch auch als Nachteil erweisen – das Abbild einer Festplatte lässt sich normalerweise nicht 1:1 auf eine CD schreiben, da die Dateisysteme von Festplatten und CDs normalerweise völlig unterschiedlich sind. Außerdem lassen sich Abbilddateien auf einigen Betriebssystemen nur mit Spezialprogrammen lesen und nicht immer verändern; andere Betriebssysteme wiederum enthalten Funktionen zum Arbeiten mit Abbilddateien als integralen Bestandteil.
Insbesondere CD-Abbild-Funktionen werden meist schon mit dem Betriebssystem geliefert, weil das nicht-veränderbare Dateisystem ISO 9660 sehr weit verbreitet ist. Gelegentlich ist von ISO-Abbildern die Rede – damit sind Abbilder von CDs im ISO-9660-Format gemeint.
Erstellungssoftware
Windows
Systemfunktion
- Funktion "Systemabbild erstellen" (seit Windows 7 im Lieferumfang des Betriebssystems enthalten)
Programme von Drittanbietern
- Acronis True Image
- Avanquest Perfect Image
- Clonezilla (open source)
- DriveImage XML[1] (freeware)
- HD Clone Pro
- ImgBurn (freeware)
- ISO Recorder
- Macrium Reflect (kommerzielle und Freeware-Version erhältlich)
- MaxBlast
- Norton Ghost
- NovaBACKUP
- ODIN (open source)
- O&O DiskImage
- Paragon Backup&Recovery (freeware)
- partition-saving (freeware)
- partition-image (freeware)
- rembo/mySHN
- Selfimage (open source) - Funktionsumfang wie DD mit GUI)
- StorageCraft ShadowProtect
Unix, GNU/Linux
- Clonezilla
- dd (Bestandteil von Unix und ähnlichen Systemen)
- ISO Master
- Partimage
- udpcast
Andere
- Clonezilla (open source)
- Mac OS Disk Utility (Festplatten-Dienstprogramm)
Weblinks
- Windows 7: Installation auf neue SSD spiegeln Grundlagenartikel zum Thema Windows 7 und Migration, klonen, spiegeln
- Praxisbeispiele, wann Betriebssystem-Abbilder weiterhelfen sowie auf Freeware basierende Schritt-für-Schritt-Beschreibung (englisch)
- MaxBlast für Maxtor bzw. Seagate Festplatten
Einzelnachweise
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