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Sphyrna Großer Hammerhai (Sphyrna mokarran)
Systematik Klasse: Knorpelfische (Chondrichthyes) Unterklasse: Plattenkiemer (Elasmobranchii) Überordnung: Galeomorphii Ordnung: Grundhaie (Carcharhiniformes) Familie: Hammerhaie (Sphyrnidae) Gattung: Sphyrna Wissenschaftlicher Name Sphyrna Rafinesque, 1810 Sphyrna ist eine Gattung der Hammerhaie (Sphyrnidae), die alle Arten der Familie mit Ausnahme des Flügelkopf-Hammerhais (Eusphyra blochii) enthält. Sie umfasst acht Arten und ist an allen subtropischen und tropischen Küsten anzutreffen. Vier Arten dieser Gattung sind auch im Mittelmeer anzutreffen.[1]
Inhaltsverzeichnis
Aussehen und Merkmale
Die Sphyrna-Arten sind mittelgroße bis große Haie; die Körperlängen reichen von etwa 90 Zentimeter beim Korona-Hammerhai (Sphyrna corona)[2] bis zu über 6 Metern beim Großen Hammerhai (Sphyrna mokarran)[3]. Charakteristisch ist die hammerartige Verbreiterung des Kopfes (Cephalofoil), an dessen Enden sich die Augen befinden und an dessen Vorderkante sich mit den Lozenzinischen Ampullen ein weiteres effektives Sinnesorgan befindet. Diese Kopfverbreiterung beträgt bei den Arten dieser Gattung zwischen 17 und 33 Prozent der Gesamtlänge, beim Flügelkopf-Hammerhai (Eusphyra blochii) sogar 40 bis 50 Prozent. Mit Ausnahme der Kopfform entsprechen sie im Habitus den Requiemhaien (Carcharinidae) und besitzen wie diese 5 Kiemenspalten während ein Spritzloch fehlt. Zudem besitzen sie eine Afterflosse und zwei Rückenflossen, von denen die vordere größer ist als die hintere.
Lebensweise
Sphyrna-Arten leben vor allem als Flachwasserarten vor allem über dem Kontinentalschelf oder in anderen flachen Meeresbereichen. Der Bogenstirn-Hammerhai (Sphyrna lewini) sowie der Große Hammerhai können dagegen auch im freien Ozean im Pelagial anzutreffen sein, wobei sie sich allerdings immer in relativer Küstennähe aufhalten. Alle Sphyrna-Arten ernähren sich vor allem von Knochenfischen, wobei vor allem der Große Hammerhai als opportunistischer Jäger auch viele andere Meerestiere attackiert und auch Aas frisst.
Die Haie sind lebendgebärend und bilden eine Dottersack-Plazenta aus (plazental vivipar).
Verbreitung
Die Hammerhaie der Gattung Sphyrna sind in allen tropischen und subtropischen Küstengebieten anzutreffen. Dabei kommen einige Arten in sehr großen Gebieten vor wie etwa der Große Hammerhai, der in allen tropischen und subtropischen Küstengebieten verbreitet ist. Andere Arten sind auf regionale Verbreitungsgebiete beschränkt, so findet sich der Weißflossen-Hammerhai (Sphyrna couardi) nur an den Atlantikküsten Europas und Nordwestafrikas und der Schaufelnasen-Hammerhai (Sphyrna tiburo) nur an den tropischen Küsten Nord- und Südamerikas. Das kleinste Verbreitungsgebiet hat der Korona-Hammerhai, der an der Pazifikküste Amerikas vom Golf von Kalifornien bis nach Peru verbreitet ist
Systematik
Die Gattung Sphyrna besteht aus sieben anerkannten Arten:[4]
- Korona-Hammerhai (Sphyrna corona), Springer, 1940
- Löffelkopf-Hammerhai (Sphyrna media), Springer, 1940
- Schaufelnasen-Hammerhai (Sphyrna tiburo), Linnaeus, 1758
- Kleinaugen-Hammerhai (Sphyrna tudes), Valenciennes, 1822
- Bogenstirn-Hammerhai, auch Gekerbter Hammerhai (Sphyrna lewini), Griffith & Smith, 1834
- Großer Hammerhai (Sphyrna mokarran), Rüppell, 1837
- Glatter Hammerhai (Sphyrna zygaena), Linnaeus, 1758
Der in älterer Literatur als eigenständige Art aufgeführte Weißflossen-Hammerhai (Sphyrna couardi),[5] wurde 1986 mit dem Bogenstirn-Hammerhai synonymisiert.[6]
Literatur
- Kuno Sch. Steuben: Die Haie der Sieben Meere: Arten, Lebensweise und sportlicher Fang. Parey, Berlin 1989; Seite 59–60 und 107–109. ISBN 3-490-44314-4
Weblinks
Commons: Sphyrna – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Allessandro De Maddalena, Harald Bänsch: Haie im Mittelmeer. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart 2005; Seite 213–223. ISBN 978-3-440-10458-3
- ↑ Sphyrna auf Fishbase.org (englisch)
- ↑ Sphyrna auf Fishbase.org (englisch)
- ↑ Leonard Compagno, Marc Dando, Sarah Fowler: Sharks of the World. Princeton Field Guides. Princeton University Press, Princeton/Oxford 2005, S.322–326. ISBN 0-691-12072-2.
- ↑ unter anderem in: L. J. V. Compagno: Sharks of the world. An annotated and illustrated catalogue of shark species known to date. Part 2. Carcharhiniformes. FAO Species Catalogue for Fishery Purposes. Bd 4. FAO, Rom 1984, S.545–547. ISBN 92-5-101383-7 (Artportrait).
- ↑ Martin, R. Aidan. (February 24, 1998). Recent Changes in Hammerhead Taxonomy. ReefQuest Centre for Shark Research. Retrieved on October 18, 2008.
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